Benefizkonzert des Rotary Club beglückt die Besucher und bringt stattlichen Erlös für Mädchenwaisenschule in Kabul

Gospelchor singt vergnügt, erlöst und befreit

Gospelchor singt
vergnügt, erlöst und befreit

Der 2006 gegründete Gospelchor der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Neuenahr füllte den Altarraum von Sankt Laurentius aus. Foto: -FIX-

06.03.2018 - 12:09

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Mit Unterstützung der Heilbadgesellschaft präsentierte der Rotary Club Bad Neuenahr-Ahrweiler am vergangenen Freitag ein Benefizkonzert in der Laurentiuskirche. Eingeladen hatte man den Gospelchor der Evangelischen Kirchengemeinde. Eine gute Wahl, wie die vielen strahlenden Gesichter im Publikum, bei den Ausführenden und den Veranstaltern am Ende zeigten. Denn es gab nicht nur beglückenden Gesang, sondern auch einen stattlichen Erlös für ein Hilfsprojekt in Afghanistan zu beklatschen.

Der Altarraum war gut ausgefüllt, nachdem alle Chormitglieder dort stehend Platz genommen hatten. Begleitet wurde das vielköpfige Ensemble von Christoph Anselm Noll am Klavier, Thea-Marie Eppich an der Violine und Jakob Zenzen an der Percussion. Als die Leiterin des Chores, Kantorin Andrea Stenzel, die Arme zum Dirigat erhob, war es mucksmäuschenstill im gut gefüllten Gotteshaus. Eine zarte, einzelne Stimme hob ab: „Kumbaya, my Lord – komm zu mir, mein Gott.“


Someone´s singing, Lord, kumbaya


Dann fiel der Chor mit ein und gemeinsam betete, weinte und sang man zu Gott und mit Gott. Einen schöneren Auftakt hätte es nicht geben können als dieses Spiritual aus dem Jahr 1926.

Dr. Heinz J. Krönke, Präsident des Clubs, erzählte in der folgenden, kurzen Begrüßungsansprache, dass die Rotarier schon 12.000 Euro für das Projekt, die Unterstützung des Mädchenwaisenhauses mit Schule in Kabul, gesammelt hätten. Durch den Verkauf der 350 Eintrittskarten kam nun noch eine stattliche Summe für „Fatemazul Zahra“ hinzu. Die private Schule, die keine staatliche Förderung erhält, soll dafür eine neue Küche mit Wasserversorgung erhalten. Ziel ist es, den 335 Mädchen, die ohne Eltern aufwachsen müssen, ein Zuhause und Bildung zu geben. Zwei Rotarier waren im letzten Jahr in Kabul, um sich ein persönliches Bild von der Lage zu machen. Ein Video mit Filmaufnahmen dieses Besuchs war im Kirchenraum zu sehen.

Der Gospelchor hatte ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm mitgebracht. Allen Titeln wohnte als Bindeglied der tiefe Glaube und die Spiritualität inne. Als Beispiel mag der Titel „Now“ dienen. Die Botschaft darin lautet: Wann ist der richtige Zeitpunkt, Gott zu loben? Jetzt! Das tat man mit perfektem, mehrstimmigem Gesang. Wann ist der richtige Zeitpunkt, etwas zu verändern, Gott heilen zu lassen? Jetzt! Das stand als Botschaft für den Benefizabend.


Von Leonhard Cohen bis Delta Air Lines


Doch Andrea Stenzel hatte auch Modernes im musikalischen Gepäck. „Hallelujah“ von Leonhard Cohen, die Hymne des verwirrten Königs David wusste zu begeistern. Genauso wie „Adiemus“, ein Lied, das der Waliser Karl Jenkins 1994 für einen Werbespot der amerikanischen Fluggesellschaft Delta Air komponierte. Die Sprache, die darin verwendet wird, gibt es gar nicht, Jenkins hat sie erfunden, die Silben und Worte dienen nur dazu, die Stimme als Instrument in den Vordergrund treten zu lassen, eindrucksvoll.

Ein weiterer Höhepunkt der Popsong „You raise me up“: Du ermutigst mich, wenn du kommst, bin ich erfüllt. Das steht quasi sinnbildlich für den Gospelgesang, denn viele Chormitglieder empfinden genau das, eine Nähe zu sich selbst und gleichzeitig zu Gott, wenn sie singen.


Grußwort des afghanischen Generalkonsuls


Anschließend trat Sayed Niamatullah Sayer ans Mikrophon. Der Generalkonsul der Islamischen Republik Afghanistan in Bonn war als Ehrengast anwesend und bedankte sich in gebrochenem, aber ziemlich perfektem Deutsch für die großzügige Unterstützung. Er sei selbst im Krieg geboren, gebe aber die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft seines Landes nicht auf.

„Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“ konstatierte Hans-Dieter Hüsch, und der Chor tat es ihm gleich. Der 2005 verstorbene Kabarettist war nicht nur ein scharfzüngiger Gesellschaftskritiker, sondern stand auch für die Liebe als zentrales Element des christlichen Glaubens. Der Funke war längst auf das begeisterte Publikum in der Laurentiuskirche übergesprungen und so ernteten die beseelten Ausführenden reichlich Applaus nach jeden vorgetragenen Stück.

Zwei Ausflüge ins Afrikanische standen nun an: Das Vater unser auf Suaheli („Baba Yetu“) und „Amezaliwa“ aus Tansania, beides schon ein Vorgeschmack auf das Weihnachtsprogramm 2018.

Mit Michael Jacksons „We are the world“ endete ein wunderbares Konzert, das allen Beteiligten ein Lächeln auf die Gesichter zauberte. Wenn auch die Welt an diesem Abend nicht gerettet werden konnte, ein paar Wunden wurden geheilt. Stehende Ovationen und ein kölsches „Kumm jot heim“ als Zugabe. SCHÜ

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Frühjahrskonzert des Blasorchesters

Altenahr. Nach einjähriger Open-Air Pause freuten sich die Musikerinnen und Musiker des Blasorchesters Altenahr e.V. ihr Frühjahrskonzert wieder unter freiem Himmel spielen zu können. mehr...

75 Jahre Lourdeskapelle

Bachem. Bachem ist ein heiliger Ort, drei Kapellen stehen dort. Im schönen oberen Bachemer Tal steht die mittlerweile 75 Jahre alte/junge Lourdeskapelle. Im Frühjahr 1949 machte sich Karl Dresen mit Freunden und freiwilligen Helfern ans Werk, um sein Gelübde umzusetzen. Bei den Kämpfen im Zweiten Weltkrieg um Cherbourg in der Normandie hatte er ein Versprechen abgegeben, wenn er heil in die Heimat zurück kehrt, in seinem Heimatort Bachem eine Lourdeskapelle zu bauen. mehr...

Regional+
 

100 Jahre Grundsteinlegung

Bachem. Im zweiten Anlauf konnte zu Pfingsten 1924 der Grundstein zum Erweiterungsbau gelegt werden. Die Bevölkerung in Bachem war auf 630 Einwohner anwachsen und die St. Anna Kapelle mittlerweile zu klein geworden. So sollte schon vor dem Ersten Weltkrieg gebaut werden. Jedoch machte der Krieg einen Strich durch die Pläne. Das bis dahin gesammelte Geld für den Erweiterungsbau ging in den Kriegswirren verloren. mehr...

Frisch gestrichene Bänke

Bachem. Der Vorstand des Kapellenvereins Bachem, geleitet von Reinhold Kurth, entschied sich kürzlich für einen neuen Anstrich der acht Bänke an der Lourdes-Kapelle im Bachemer Tal. Unter dem Motto „Gesagt-getan“ erneuerten zehn Mitglieder des Vereins die Sitzgelegenheiten an dieser beliebten Kapelle. Die Arbeiten wurden rechtzeitig vor dem traditionellen Pfingstwaldfest abgeschlossen, das in diesem Jahr auch im Kontext des 75-jährigen Bestehens der Kapelle stand. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Ein Täter gestellt, ein weiterer flüchtig

Raffinierter Diebstahlsplan ging nicht auf

Ein Täter gestellt, ein weiterer flüchtig

Hennef. Zwei Männer haben sich für den Diebstahl von drei Bohrmaschinen aus einem Baumarkt in Hennef einen raffinierten Plan zurechtgelegt, der aber nicht aufgegangen ist. Ein 47-jähriger Verdächtiger... mehr...

Flammen schlugen aus allen Fensteröffnungen

Gebäudebrand in Meinborn - Dachgeschoss in Vollbrand

Flammen schlugen aus allen Fensteröffnungen

Meinborn. Am Dienstagabend, den 14. Mai 2024 um 18.23 Uhr wurde die Einheit Kirchspiel Anhausen der Feuerwehr Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach mit dem Stichwort B3.01 Gebäudebrand in Meinborn alarmiert. mehr...

Am Boden liegender Mann getreten

Polizeieinsatz nach gefährlicher Körperverletzung in Euskirchen

Am Boden liegender Mann getreten

Euskirchen. Am Montag, 13. Mai gegen 22.30 Uhr kam es auf dem Alter Markt in Euskirchen zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen drei Männern. Nach einem zunächst verbalen Streit kam es im weiteren... mehr...

Prominenter Besuch im „Häusje“

Erster Kreisbeigeordneter Pascal Badziong besuchte Seniorenbegegnungsstätte im Stadtteil Mülheim

Prominenter Besuch im „Häusje“

Mülheim-Kärlich. Bereits im vergangenen Jahr bei der Einweihung des Bronze-Denkmals am Kolpingplatz hatten Walburga Custodis und Pascal Badziong einen Besuch vereinbart. Nachdem der Termin leider mehrere... mehr...

„Hand in Hand“ für Demokratie und Zusammenhalt

Menschenkette im Kirchspiel Anhausen

„Hand in Hand“ für Demokratie und Zusammenhalt

Anhausen. Die Initiative „Kirchspiel für Demokratie und Zusammenhalt“ hatte am 8. Mai zu einer Demonstration im Gewerbegebiet Petershof aufgerufen, zu der rund 300 Teilnehmer gekommen waren. Mitinitiator... mehr...

Krankenhaus in Mayen ist Teil
der regionalen Daseinsvorsorge

FWM3: Eifelklinik in Mayen ist zur regionalen Versorgung unverzichtbar

Krankenhaus in Mayen ist Teil der regionalen Daseinsvorsorge

Kreis Mayen-Koblenz. Diverse Meldungen in der Presse und einzelne Verlautbarungen im Wahlkampf zeigen, „hinter den Kulissen“ ist die kommunalpolitische Diskussion über die Zukunft des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) und damit auch des Mayener Krankenhauses in vollem Gange. mehr...

Erneute Finalteilnahme
für Lateinpaar

TSG DanceXpress Urmitz

Erneute Finalteilnahme für Lateinpaar

Urmitz. Nachdem die Solisten und Solistinnen der TSG DanceXpress Urmitz erfolgreich ihre Landesmeisterschaften mit insgesamt sechs Goldmedaillen bestritten gingen vergangenes Wochenende die Turnierpaare bei einem der größten Turniere in Deutschland an den Start. mehr...

Bärchenlauf

Attraktiver Sonderpreis

Waldbreitbach. Beim Bärchenlauf am Freitag, 2. August, hat Veranstalter VfL Waldbreitbach einen attraktiven Sonderpreis ausgelobt: Das Team, für das sich die meisten jungen Sportler vorangemeldet haben, darf sich über eine Kinderzaubershow mit Miracelix freuen. mehr...

U20 gefallen bei den Deutschen Meisterschaften

Mittelrheinvolleys

U20 gefallen bei den Deutschen Meisterschaften

Neuwied. Hauchdünn an der Bronzemedaille gescheitert und schließlich auf Rang 7 gelandet: Die Mittelrheinvolleys mit Trainer Tigin Yaglioglu und unter anderen Deichstadtvolley-Spielerin Amelie Strothoff konnten bei den Deutschen Meisterschaften U20 überzeugen. mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
K. Schmidt:
Ich gehöre zwar nicht zu Remagen, aber die Briefwahl kann ich nur empfehlen. Ich habe den ganzen Kram eben vor mir liegen gehabt, und ob diese Menge an Papier in einem normalen Wahllokal überhaupt noch sinnvoll bearbeitet werden kann, wage ich zu bezweifeln. Ob das noch Demokratie ist, oder schon eher...

Extremwetterereignisse nehmen zu

Amir Samed:
Es dünkt einen, das schon Goethe die "GRÜNEN" kannte: „Beim Zerstören gelten alle falschen Argumente, beim Aufbauen keineswegs. Was nicht wahr ist, baut nicht.” („Maximen und Reflexionen”, 331)...
Karin Vogelsang:
Warum müssen die Tiere aus ihrer gewohnten Umgebung Das ist kein Tierwohl Besser wäre gewesen Ei bis zwei Mitarbeiter dazu und jetzt hocken die armen Seelen in einem Käfig und werden wieder traumatisierte kümmert euch lieber um die Tierquäler anstatt einer Frau die alle Liebe in die Tiere steckt...
Maria Kleiber:
Manche Tiere wurden nun 500 Kilometer weit gekarrt und irgendwo in einer Pension untergebracht. Ich halte es in diesem Fall für den falschen Weg, Tiere der Besitzerin unter Zwang zu entziehen. Besser wäre es gewesen, ein oder zwei Mitarbeiter/innen zu stellen und dadurch Hilfe anzubieten. Kostengünstiger...
Peter Elsdorf:
Die sollen sich alle schämen! Ich habe mehrfach Gordon Schnieder um Hilfe gebeten. Mehrfach. Aber nie Antwort erhalten. Pfui...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service