ASV Neuwied feierte 90-jähriges Bestehen

Heinz Hammer ist Fischerkönig in einem besonderen Jahr

18.07.2016 - 09:46

Neuwied. Zwar kein klassisches Jubiläum, aber einen Geburtstag, der aller Ehren wert ist, feierte der Angelsportverein-Neuwied 1926. In diesem besonderen Jahr hatte Heinz Hammer das Glück, sich als Fischerkönig auf der historischen Ehrenkette verewigt zu sehen. Der Verein wurde vor 90 Jahren gegründet. Seitdem hat sich einiges verändert. Dass der Verein neun Jahrzehnte überlebt hat, führt Vorsitzender Armin Groß darauf zurück, dass es immer wieder gelungen ist, eine gesunde Balance im Verein und zur Öffentlichkeit zu erhalten. Zu tief wollte er nicht in die Chronik eintauchen, alte Wunden würden damit nur aufgerissen. Armin Groß dankte dem Vorstand und den Mitgliedern für den Erhalt des Steinsees. Nur durch viel Engagement, Fleiß und Verzicht auf Freizeit, sei dies möglich. Der 45 Hektar große Steinsee ist das Zuhause des ASV. Vor neunzig Jahren angelte man noch im Rhein. Und man kam zusammen, um an Wettkämpfen teilzunehmen. „Das ist heute nicht mehr so“, erklärt Geschäftsführer Hubert Steinbach. Mit der Entwicklung des Vereins in den letzten Jahren ist er zufrieden. Hundertfünfundzwanzig Mitglieder zählt der Verein derzeit. Zu viele Mitglieder, so sagt Hubert Steinbach, sei nicht gut, da die Interessen nun einmal unterschiedlich seien. Sehr erfreulich sei, dass die Jugendarbeit mit fünfzehn Kindern und Jugendlichen Früchte trägt. Und wie bekommt man junge Leute ausgerechnet zum Angeln?

Für den Geschäftsführer sind Aktivitäten, an denen nur der Nachwuchs unter sich ist, der Schlüssel zum Erfolg. Wer Mitglied im Angelsportverein Neuwied ist, darf nicht nur an dem wohl schönsten und romantischsten See im Stadtgebiet, einem echten Biotop, angeln. Jedes Mitglied muss mindestens 12 Stunden Arbeitseinsätze pro Jahr leisten. Der Steinsee ist nämlich vom Fürstenhaus zu Wied gepachtet. Als Gegenleistung hat sich der gemeinnützige Verein der „Hege und Pflege“ verpflichtet. Viermal im Jahr treffen sich die Mitglieder, um den See zu säubern, Hecken und Büsche zu schneiden und Instandsetzungen durchzuführen.

Das Hochwasser und der Starkregen in diesem Jahr hat ordentlich Mühe gemacht. Der Pegel des Steinsees steigt nämlich mit dem Rhein. Vor ein paar Wochen stand das Wasser noch bis zur Fischerhütte. Das 1993 vom Verein erstellte Gebäude ist so etwas wie der Stolz der Mitglieder. Eine Hütte hatte es hier schon immer gegeben. Anfang der 1990er Jahre brannte die alte Hütte ab. Von der Terrasse der Fischerhütte aus bietet sich ein herrlicher Blick über den See. Die Fischerhütte hat regelmäßige Öffnungszeit und steht damit der Öffentlichkeit zur Verfügung. Der Verein bietet das Haus mit Grillplatz auch für Feiern und Feste zur Vermietung an. Auch der Steinsee kann von Nichtmitgliedern zum Angeln genutzt werden. Dazu bedarf es des Nachweises der Anglerprüfung und einer Tageskarte. „Ganz wichtig ist, dass die Mitglieder und die Gastangler uns genau mitteilen, was sie gefangen haben“, erklärt Hubert Steinbach. Dem Verein geht es nämlich darum, einen Überblick über den Bestand zu haben. „Natürlich nur einen ungefähren“, schmunzelt der Geschäftsführer und verweist auf die ungebetenen Gäste. Kormorane lieben den Steinsee nämlich auch und gehen auf Jagd. Aber nicht, dass die Natur nur nimmt. In dem Gefieder von Wasservögeln können sich durchaus Laich und Jungfische aus anderen Gewässern festsetzen, die dadurch in den Steinsee übertragen werden. Der Steinsee ist sehr reich an Arten. Hier finden sich Hechte, Zander, Aale, Karpfen, Schleien, Forellen, Barsche sowie Weißfische. Das liegt unter anderem an einem sehr hügeligen Bodengrund, der somit für unterschiedliche Wassertiefen sorgt und damit ganz verschiedenen Bedürfnissen der Fischarten gerecht wird. „Zur Laichzeit kocht der Teich“, sagt Hubert Steinbach und spricht ein kleines Naturschauspiel an. Der Angelsportverein-Neuwied nutzte den feierlichen Anlass, um ganz besondere Ehrungen durchzuführen. Zum Fischerkönig 2016 wurde Heinz Hammer gekrönt. Beim Nachwuchs hatte Alexander Dino den dicksten Fisch an der Angel. Ein Beweis für die Geselligkeit ist die langjährige Mitgliedschaft einiger Angler. „Neben dem Spaß am Angeln und der Bereitschaft zum Arbeitseinsatz ist die Freude an der Gemeinschaft eines Vereins die dritte Eigenschaft, die man mitbringen sollte“, unterstreicht der Geschäftsführer. Für fünfundzwanzig Jahre wurden geehrt: Frank Stoll, Klaus Steinhauer und Michael Steinhauer. Seit vierzig Jahren im Verein sind: Harry Künzel, Heinz Kuhn, Markus Michalke und Fabian Poiret.

Einen großen Fresskorb bekam Rudolf Körner für 60 Jahre Mitgliedschaft überreicht. Der Neuwieder Unternehmer hat damit fast zwei Drittel des Vereinsbestehens miterlebt.

FF

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