Neuwied. „In jeden freien Raum pflanze einen Baum“, heißt ein Sprichwort, nach dem jetzt zahlreiche Kinder in Neuwied handelten. Und freien Raum gab es genügend im Neuwieder Schlosspark weil hier aus Sicherheitsgründen viele Bäume gefällt worden waren. „Plant-for-the-Planet“ heißt die weltweite Aktion, mit der Kinder etwas gegen die Klimaveränderung unternehmen. Doch was können die Kinder tun? Teilnehmen an einer sogenannten Akademie, die jetzt vom Kinderschutzbund, Kreisverband Neuwied ins Big House geholt wurde.

Was die 9 bis 12 - Jährigen hier lernten, sollen sie weitergeben an andere Kinder, um sich so gegenseitig zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit, es gibt bereits etwa 70 000, auszubilden.

Die Zentrale von „Plant-for-the-Planet“ am bayerischen Staffelsee will, dass weltweit 1000 Milliarden (eine Billion) Bäume gepflanzt werden, die dann ein Viertel des jährlich vom Menschen verursachten CO2-Ausstoßes binden. 15 Milliarden wurden bereits gepflanzt, woran Deutschland 10,5 Millionen und China mit 2,86 Milliarden Bäumen beteiligt ist. Auf der Akademie in Neuwied ging es u.a. um Ursachen und Folgen der Klimaveränderung, wie man Vorträge hält, Methoden der Öffentlichkeits- und Motivationsarbeit und wie Freunde, Schule und Medien erreicht werden. Nach der Theorie erhielt jeder Teilnehmer ein großes Informationspaket mit Präsentationsmaterial, Büchern und einem T-Shirt, das die Kinder bei den anschließenden Baumpflanzungen im Schlosspark trugen. Die Schirmherrn Bürgermeister Michael Mang und Fürstin Isabelle zu Wied halfen mit, als die 17 Kinder unter Anleitung insgesamt 45 Solitärsträucher pflanzten. Schließlich gehört dem Fürstenhaus der Schlosspark, das aber den größten Teil an die Stadt Neuwied verpachtet hat. Armin Bärz, Gärtnermeister beim städtischen Bauamt, erklärte, wie u.a.

Streifenahorn, Flieder, Schneebälle, Thuja und Eibe fachmännisch gepflanzt werden. „Für die Sträucher kommen 7500 Euro aus dem städtischen Haushalt, denn wir haben die Aufgabe, den Schlosspark wiederherzurichten, denn der Baumbestand musste u.a. aus Sicherheitsgründen um drei Viertel reduziert werden.“ Bürgermeister Michael Mang ist angetan von der Aktion „Plant-for-the-Planet“: „Es ist beachtlich, dass die ausgebildeten Botschafter Kinder sind und so Kinder von Kindern lernen.“ Nachdem Armin Bärz an einem Strauch setzen, mit Erde auffüllen, düngen und angießen demonstriert hatte, griffen in Gruppen die Kinder zu Schaufel, Spaten und Gießkanne und legten richtig los nachdem sie gemeinsam das Motto: „Stopp Talking, start planting“ (hör auf zu reden, beginne mit pflanzen) gerufen hatten. HEP