Kreisweites Förderprogramm „Artenreiche Wiese“ für Vereine, Ortsgemeinden, Landwirte und Winzer offiziell vorgestellt

„Natur kann sich nicht auf Knopfdruck umstellen und braucht Zeit“

15.01.2019 - 08:41

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Spätestens, seitdem auch in der hiesigen Region der allgemeine Rückgang der Insekten deutlich sichtbar ist, ist auch das Thema „Artenreiche Wiese“ in den Vordergrund gerückt, sind es doch eben die weitgehend naturbelassenen Refugien, in denen zahlreiche Insekten, darunter Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere blütenbestäubende Tierarten, einen Lebensraum finden. Während diese Flächen im Zuge von Oberflächenversiegelungen, Bebauung oder intensiver Landwirtschaft im Lauf der Zeit immer mehr verschwunden sind, möchte der Kreis Ahrweiler mit dem Förderprogramm „Artenreiche Wiese“ nachhaltig zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Neu ist in diesem Zusammenhang ein kreisweites Förderpaket für Vereine, Ortsgemeinden, Landwirte und Winzer, das jüngst im Rahmen einer überaus stark besuchten Informationsveranstaltung in der Mensa des Are-Gymnasiums vorgestellt wurde.


Nachhaltigkeit ist wichtig


Mit dem Projekt „Artenreiche Wiese – Lebensraum für Biene, Schmetterling und Co.“ möchte der Kreis Ahrweiler mehr biologische Vielfalt in der Landschaft ermöglichen und die regionstypischen Blühflächen ausweiten. „Die Natur kann sich nicht auf Knopfdruck umstellen und braucht Zeit. Deshalb ist das Projekt auf Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit ausgerichtet. Mit dem Netzwerk Artenvielfalt, einem Zusammenschluss des Winzerverbands, des Kreisimkerverbands, der Jägerschaft, des Kreiswaldbauvereins und des Beirats für Naturschutz, hat der Kreis wichtige Partner für die Aktion gefunden“, sagte Landrat Dr. Jürgen Pföhler in seinem Grußwort und ergänzte: „Einige Kommunen, Landwirte, Naturschutzorganisationen, Umweltverbände, Vereine und Initiativen im Kreis leisten bereits wichtige lokale Beiträge zur Verbesserung der Lebensbedingungen unserer heimischen Tier-und Pflanzenarten. Die Verbandsgemeinden und Städte haben bereits entsprechende Beschlüsse gefasst, Blühflächen auf ihren Grundstücken zu schaffen.“ Danach referierte Diplom-Biologe Andreas Weidner, Biotopbetreuer und Vertragsnaturschutzberater vom Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz, über die aktuelle Situation im Kreisgebiet. Bunte Wiesen, so Weidner, seien „Kunstwerke, die durch das Zusammenwirken von Mensch, Tier und Natur oft über Jahrhunderte hinweg wachsen“ würden.


Landwirtschaft als Partner


Einst auch von der Landwirtschaft verdrängt, sei diese heute ein Partner der artenreichen Wiesen. Darüber hinaus unterstrich Weidner die Wichtigkeit der Wiesen für zahlreiche Insekten – nicht „nur“ für die oftmals im medialen Fokus stehenden Bienen. Dabei integrierte der Biologe zahlreiche Beispielbilder aus dem Kreis in seinen Vortrag und ließ auch die ebenso wertvollen Streuobstwiesen – wie beispielsweise auf dem „Ziemert“ in Sinzig – nicht unerwähnt. „Die Maßnahmen zur Schaffung von Wiesen sind oftmals einfacher als gedacht. So lassen sich Wiesen in Bereichen von Parks oder bislang ungenutzte Flächen im öffentlichen oder privaten Bereich relativ leicht anlegen“, so Weidner. Selbiges gelte für Wegrandbereiche, Äcker, Parkplätze oder Friedhofsbereiche. Annette Willerscheid und Cora Blechen stellten anschließend die Fördermöglichkeiten durch den Kreis vor, die am 1. Januar 2019 in Kraft getreten sind.

Im Bereich der Landwirtschaft sind Vollerwerbs- und Nebenerwerbsbetriebe sowie Hobbylandwirte/Winzer ab einer Betriebsgröße von einem Hektar angesprochen. Gefördert wird die Einsaat von artenreichen Wildblumenmischungen, der Kreiszuschuss beträgt 100 Prozent der Kosten für Saatgut zuzüglich einer Aufwandsentschädigung von 100 Euro pro Hektar.


1000 Euro Fördersumme


Die Höchstfördersumme beträgt 1000 Euro, auch für Ortsgemeinden, Ortsbezirke, Vereine, Initiativen oder Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten. Formal folgt dem schriftlichen Antrag die Prüfung und idealerweise danach die Förder-Bewilligung. Die entsprechende Abrechnung erfolgt nach Fertigstellung der Maßnahme.

Nach der Vorstellung einiger Praxisbeispiele bestand für die zahlreichen Teilnehmer der Veranstaltung noch die Möglichkeit, mit den anwesenden Experten ins Gespräch zu kommen.

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