Projektwoche des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums
„One Health“ im Fokus
Andernach. Im Rahmen der diesjährigen Projektwoche des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums in Andernach begaben sich 19 Schülerinnen und Schüler auf eine Exkursion nach Greifswald. Begleitet wurden sie von ihren Lehrkräften Frau Junglas und Frau Thora sowie der Virologin Frau Dr. Larres vom Landesuntersuchungsamt in Koblenz. Ziel der Reise war das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), ein Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Dort setzten sich die Jugendlichen intensiv mit dem interdisziplinären Konzept „One Health“ auseinander, das darauf abzielt, die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt in ein nachhaltiges Gleichgewicht zu bringen.
Im Verlauf der Woche wurden verschiedene Projekte durchgeführt, um die Bedeutung von gesunden Ökosystemen zu verstehen. Während einer Vogelstimmenführung auf der Insel Koos etwa konzentrierte man sich auf die Rolle der Moore als Lebensraum für viele Organismen und als CO2-Speicher. Das Beispiel der Wiedervernässung von Mooren auf der Insel wurde als erfolgreiche Gegenmaßnahme im Kampf gegen den Klimawandel hervorgehoben.
Am Friedrich-Loeffler-Institut verdeutlichten die Forscher die Rolle der Tiere im Ökosystem. Besonders Bienen und Stechmücken wurden thematisiert. Dr. Marc Schäfer erklärte die Wechselwirkung zwischen Bienen und dem Menschen und beleuchtete Risiken wie Umweltverschmutzung und Krankheiten, die Bienen bedrohen. Dr. Mandy Schäfer machte auf die wachsende Bedrohung durch eingeschleppte Mückenarten aufmerksam, die gefährliche Viren übertragen können.
Vertieft wurde das Thema Virenübertragung durch Dr. Anja Globig und PhD Jakob Winter am Beispiel der Vogelgrippe. In praktischen Workshops hatten die Schüler die Gelegenheit, sich wissenschaftlich zu betätigen, etwa durch die Auswertung von Wildtierkameras und Gewässerproben.
Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von den hohen Sicherheitsstandards und den Laboren des Instituts. Im Rahmen einer Führung hatten sie sogar die Möglichkeit, Wissenschaftler bei der Arbeit mit gefährlichen Viren durch ein Glasfenster zu beobachten. Zum Abschluss der Projektwoche besuchten die Schüler das Ozeaneum in Stralsund, wo weitere Aspekte des „One Health“-Konzepts diskutiert wurden.
Die erworbenen Erkenntnisse präsentierten die Schüler später im Rahmen der 450-Jahr-Feier des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums. Dort entwickelten sie auch erste Maßnahmen für den Alltag und das Schulleben, wie etwa eine bewusste Mülltrennung oder die Einschränkung des Fleischkonsums.BA