Hutengemeinschaft St. Ursula Oberhut feiert traditionelles Hutenfest
Planungen zum Ausbau der Oberhut sind schon weit fortgeschritten
Letztes Hutenfest im Alten Zunfthaus?
Ahrweiler. Mit dem Hutenfest der Hutengemeinschaft St. Ursula Oberhut begann kürzlich der Reigen der traditionsreichen Ahrweiler Hutenfeste. Schauplatz war – und das vermutlich zum letzten Mal – das Alte Zunfthaus in der Oberhut, dessen Eigentümer offenbar eine andere Nutzung des Gebäudes plant. Genaue Informationen hierzu waren am Rande des Hutenfestes jedoch nicht zu erfahren. Wohin man zukünftig ausweichen möchte, ließ Hutenmeister Heiner Fuhs noch offen. Bevor sich die Festgemeinschaft im Zunfthaus versammelte, hatte man gemeinsam einen von Dechant Jörg Meyrer zelebrierten Gottesdienst in der St. Laurentius Kirche gefeiert. Dank neuer Fahnen mit aufgebrachtem Obertor, die auf Initiative des „Lästerbänkchen-Clubs“ angeschafft worden waren, präsentierte sich die Oberhut in ihren klassischen blau-weißen Farben. Neben zahlreichen Ovvehhöde Bürgerinnen und Bürgern konnte Heiner Fuhs auch einige Ehrengäste begrüßen, darunter Ahrweinkönigin Annika Schooß, Burgundia Elena Platz, Beigeordneter Peter Krämer, Dechant Jörg Meyrer, Pfarrer Thomas Rheindorf, Bürgerschützenkönig und Ortsvorsteher Peter Diewald, Junggesellen-Schützenkönig Lars Angsten, Aloisiusjugend-Schützenkönig Nils Hermann sowie der Ehrenvorsitzende Josef Ropertz.
Royale Oberhut
Chronist Armin von Ameln blickte auf das Ovvehöde-Jahr zurück, das mit Prinz Rolf I. sogar einen Karnevalsregenten aus der Oberhut brachte. Doch damit nicht genug des royalen Glanzes: In Person von Lars Angsten stammt der inzwischen dritte Junggesellen-Schützenkönig hintereinander aus der Oberhut. Obendrein sicherten sich die Ovvehöde-Jonge den ersten Platz für das beste Martinsfeuer. Mit der Seniorenfahrt ans Rodder Maar und der Senioren-Nikolausfeier engagierte sich die Hutengemeinschaft wieder für die älteren Menschen. Zudem waren die Ovvehöde-Jonge erneut mit einem Weinstand beim Winzerfest präsent, das kleine Ovvehöde-Backesfest bereicherte die Kulturnacht zum 1.125-jährigen Jubiläum von Ahrweiler. Die Grüße von Stadt und Stadtrat überbrachte der Beigeordnete Peter Krämer, der in seinem Grußwort auch auf die kommenden, baulichen Veränderungen im Bereich der Oberhut einging. Bereits weit fortgeschritten sind die Planungen zum Ausbau der Oberhut. Besonders deutliche optische Veränderungen wird es dabei im Bereich der Altenbaustraße/Walporzheimer Straße geben. Alle Bauarbeiten sind in mehreren Bauabschnitten vorgesehen, die Endveranlagung ist für 2020 festgesetzt. Die Sanierung des Obertors muss mit den erwähnten Straßenbauarbeiten abgestimmt werden und soll ebenfalls 2020 abgeschlossen sein. In Sachen Parkplatz/Parkhaus Alveradisstraße gibt es derzeit Beratungen, aber noch keinerlei Ausführungen im Stadtrat. Im Rahmen der Förderung historischer Stadtkerne wurden in der Oberhut schon zehn Objekte entsprechend renoviert.
Beratungen in Sachen „Hängebrücke“
Ortsvorsteher und Bürgerschützenkönig Peter Diewald freute sich über die neuen Fahnen und dankte den Ovvehöde für ihre Teilnahme an den Jubiläumsfeierlichkeiten von Ahrweiler. Die modernen Bestattungsformen auf dem Ahrweiler Bergfriedhof würden erfolgreich angenommen. Hier habe es bereits 40 Weinbergs- und zehn Friedwald-Beisetzungen gegeben. Der Bau einer Hängebrücke im Bereich der Adenbach wird laut Peter Diewald im Stadtrat beraten, zudem unterstütze man die Ursulinen bei der Suche nach einem neuen Investor für den Calvarienberg. Dechant Jörg Meyrer thematisierte danach die immer noch andauernden Veränderungen innerhalb der katholischen Kirche. Für die im kommenden Jahr angedachte Außensanierung der St. Laurentiuskirche habe man bis dato 70.000 Euro gesammelt, nötig seien am Ende 300.000 Euro. Weitere Einnahmen erhofft man sich vom Verkauf des St. Laurentius Kalenders, der mit spektakulären Bildern des Gotteshauses aufwartet.
„Kirche anders“
Meyrer warb auch für Kirche in anderen Formen, so werde unter anderem die Bundestagsabgeordnete Mechthild Hild demnächst eine Predigt halten. Weihnachten wird dann eine Messe im Apollinarisstadion stattfinden, das Motto: Gott kommt ins Spiel. Erstmals zu Gast beim Hutenfest war der evangelische Pfarrer Thomas Rheindorf. Er berichtete nicht aus seiner Kirche, sondern vom 40-jährigen Bestehen des Bürgervereins Synagoge, in dessen Vorstand Thomas Rheindorf aktiv ist. Einen humorigen Beitrag für die ewige Rivalität zwischen Ahrweiler und Bad Neuenahr hatte Rheindorf auch dabei. Er dankte dafür, dass der Ahrweiler Bürger, wenn er zum Rhein wolle, nun wegen der neuen Umgehung nicht mehr durch Bad Neuenahr fahren müsse.