Demonstrationsgebäude für innovative Baustoffe in Meckenheim nimmt Gestalt an

„Workbox“ im Unternehmerpark Kottenforst mit zukunftsweisendem Charakter

„Workbox“ im Unternehmerpark Kottenforst mit zukunftsweisendem Charakter

Zusammen mit Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer (4.v.l.) verschaffte sich Bürgermeister Bert Spilles (links) einen Eindruck von dem Demonstrationsgebäude, welches Raphael Reichert und Julian Weber (sitzend von links) errichten. Prof. Dr. Ralf Pude (2.v.l.) und Prof. Dr. Mathias Wirths (3.v.l.) begleiten die beiden Studierenden bei der Umsetzung ebenso wie der Wissenschaftliche Mitarbeiter Jano Knopp (rechts). Foto: Stadt Meckenheim

23.06.2020 - 13:17

Meckenheim. Es wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas unscheinbar. Doch lohnt sich das genauere Hinschauen! Denn das Demonstrationsgebäude, welches im neuen Unternehmerpark Kottenforst als erstes Gebäude erwächst, ist verblüffend. Die sogenannte Workbox wird aus innovativen ökologischen Baustoffen errichtet und könnte zukunftsweisenden Charakter haben. Zusammen mit Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer verschaffte sich Bürgermeister Bert Spilles einen Eindruck und war begeistert: „Ein solch tolles Forschungsprojekt ist in einem nachhaltig ausgerichteten Unternehmerpark bestens verortet.“ Mit ihm könne man vor Ort zeigen, was es heißt, mit nachwachsenden Baustoffen zu arbeiten.

Die Workbox ist ein anschauliches Resultat des gemeinsamen Forschungsprojektes „Kompetenzschwerpunkt Biobasierte Produkte - Teilprojekt Baustoffe“ der Universität Bonn, der Alanus Hochschule sowie der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg. Die praktische Umsetzung übernehmen die beiden Architektur-Studierenden der Alanus-Hochschule, Julian Weber und Raphael Reichert, im Rahmen ihrer Bachelorthesis. Die Stadt Meckenheim als Partner des Forschungsprojektes stellt unter anderem ein 5.000 m2 großes Gewerbegrundstück zur Verfügung. Die Universität Bonn liefert die ökologischen Baumaterialien und bepflanzt später die Fläche zu Forschungszwecken. Ziel der Projektbeteiligten ist es, ein Kompetenzzentrum für zukunftsweisende Baumaterialien an dieser Stelle zu etablieren. Es soll neben der Workbox einen Showroom, ein Forschungslabor, ein Büro sowie Felder zum Experimentieren an Prototypen und Anpflanzungen von nachwachsenden Rohstoffen wie Miscanthus und Paulownia beinhalten. Die Workbox selbst besteht nach Fertigstellung aus zwei Umkleiden und einem Lagerraum für Geräte und Maschinen.

In der Region haben die Universität Bonn, Alanus Hochschule und die Hochschule Bonn/Rhein-Sieg eine federführende Expertise in der Entwicklung und Anwendung von biobasierten Produkten. 2017 wurden Fördermittel des Landes NRW für den „Kompetenzschwerpunkt Biobasierte Produkte“ eingeworben. An dem auf drei Jahre ausgelegten Projekt, das mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert wird, arbeiten noch bis Oktober 2020 in mehreren Arbeitsgruppen insgesamt neun Doktoranden.

Es geht um die Bearbeitung der Themen „Bioaktive Additive“, „Biobasierte Verpackung“ und „Nachhaltige Baustoffe“. Beteiligt sind u.a. die drei Hochschuleinrichtungen sowie 49 Kooperationspartner aus der Wirtschaft. Das Ganze ist eingebettet in das Netzwerk „bio innovation park Rheinland e.V.“, in dem auch die Stadt Meckenheim Mitglied ist.

Die Bachelorthesis von Julian Weber und Raphael Reichert ist im Teilprojekt „Nachhaltige Baustoffe“ angesiedelt. Zum Erreichen der international vereinbarten Klimaschutzziele müssen neue hochdämmende, unbedenkliche und recyclingfähige Baustoffe entwickelt werden, deren Marktpräsenz derzeit noch zu gering ist. Daher soll aufbauend auf den Vorarbeiten der verschiedenen Hochschulen und Unternehmen die besondere Expertise der Einrichtungen gebündelt werden, um möglichst schnell alternative und unbedenkliche Bauprodukte auf den Markt bringen zu können. Die Hauptziele des Teilprojektes sind dabei die Verbesserung der Forschungsinfrastruktur und Stärkung des Forschungsverbundes, das Erschließen neuer Anwendungsgebiete für umweltfreundliche Baustoffe aus low-input nachwachsenden Rohstoffen und eine beispielhafte Umsetzung durch die Herstellung von Demonstratoren aus den neu entwickelten Baustoffen.


Zukunftsfähigkeit von nachwachsenden Roh- und Baustoffen


„An diesem Punkt knüpft unsere Bachelorthesis an. Thema ist es, einen Demonstrator aus nachwachsenden Rohstoffen zu bauen, die sogenannte ‚Workbox‘. Dabei sollen Miscanthus, Paulownia und andere nachwachsende Rohstoffe, aber auch Baustoffe wie Lehm und Stroh zusammenkommen und zeigen, inwiefern diese nachwachsenden Roh- und Baustoffe zukunftsfähig sein können“, erklären Julian Weber und Raphael Reichert. Ihre Bachelorthesis gliedert sich in insgesamt fünf Phasen: Standortanalyse, Entwurfsplanung, Ausführungsplanung, Bauprozess sowie Präsentation und Dokumentation. Die ersten drei Phasen sind bereits abgeschlossen. Nun ist die Umsetzung in vollem Gange. Das Demonstrationsgebäude soll bis August fertig sein. Finanziert wird der Bau der Workbox durch Forschungsmittel und Sponsoren.


Wissenschaft und Wirtschaft sollen in den Dialog treten


„Ich wünsche mir, dass dieses Projekt Neugierde und Interesse weckt“, so Bürgermeister Spilles, der den Standort im nachhaltigen Unternehmerpark Kottenforst als ideal ansieht, damit Wissenschaft und Wirtschaft in den Dialog treten können. Prof. Dr. Mathias Wirths von der Alanus Hochschule, Fachbereich Architektur, Lehrbereich Bautechnologie, und Prof. Dr. Ralf Pude, Leiter des Forschungsbereiches Nachwachsende Rohstoffe der Universität Bonn, gingen näher auf das Forschungsprojekt ein. Man wolle hier die Anwendung von Pflanzen wie Miscanthus und Paulownia demonstrieren. Vor allem letztgenannte Pflanze zeichnet sich unter anderem durch ein schnelles Wachstum aus und bindet große Mengen an CO2.

Das Areal der Workbox liegt am östlichen Rand des Unternehmerparks Kottenforst, direkt an der L261. Damit wird der Eingangsbereich zum neuen Unternehmerpark aus Richtung A565 kommenden ansprechend und zum Thema passend gestaltet. Das Thema Bioökonomie springt schon beim ersten Blick direkt ins Auge.

Übrigens: Auf Instagram lässt sich der Verlauf des Projektes verfolgen, unter: https://instagram.com/_vision_architecture_?igshid=fjeiiunph8j8.

Pressemitteilung

Stadt Meckenheim

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