Horchheimer Carneval-Verein (HCV)

„Traumschiff Ahle-Hau“

09.02.2015 - 18:29

Koblenz-Horchheim . Zum Auftakt der diesjährigen Mottositzung „Traumschiff Ahle-Hau“ des Horchheimer Carneval-Vereins (HCV) begaben sich, wie es in einem selbst gedrehten Film für alle zu sehen war, die beiden Sitzungs-Präsidenten, Hubi Braun als Kapitän und Christoph Poth als Chefstewardess Beatrice, per Ausflugsschiff auf Kreuzfahrt rund um den Globus, der bei ihnen in Lahnstein liegt.


Tanzkunst der "Eigengewächse"


Bei der lustigen Persiflage auf das Bordleben amüsierte sich das Publikum über Bordgymnastik, ein „laufendes Roulette“, ein aufblasbarer Swimmingpool sowie das kauzige Käpt’ns Dinner. Zur Musik von „Aloha-Heja-He“ manövrierten die Sitzungsgäste mit Ruderbewegungen das Schiff aus einer Flaute heraus, und der Vorhang öffnete sich für die große HCV-Show. Als erstes eroberten die karnevalistische Bühne fünf Tänzerinnen aus dem HCV-Nachwuchs. Sie zeigten die gelungene Ausführung einer Polka-Choreografie, einstudiert von Trainerin Karin Klinke. Weitere dreimal präsentierte der HCV im Sitzungsverlauf die Tanzkunst seiner „Eigengewächse“. Besonders vielseitig und farbenfroh erschien der gemeinsam vom Nachwuchs und vom großen Showtanz-Ballett dargebotene Motto-Showtanz. Die Kleinsten tanzten zu Seemannsliedern mit Rettungsringen während es die Großen zu träumerischer, hawaiianischer Musik in entsprechender Kostümierung taten. Bei der phantastischen Darbietung hatten die vier männlichen Tänzer jede Menge Kraft aufzubringen, um die Damen bei den Hebefiguren in eine ansehnliche und sichere Lage zu bringen. Die Gruppe bildete immer wieder neue Figuren, und fallende und fliegende Tänzerinnen wurden vom Publikum bejubelt. Dass es auch ganz alleine geht, bewies bravourös mit ihrer ästhetisch-sportlichen Darbietung das neue Solomariechen des Vereins, Maria Keßelheim. Zum Sitzungsende trat noch einmal das HCV-Ballett auf. Jetzt präsentierte es einen Gardetanz mit Hebefiguren. So viel Power zu so später Stunde auf die Bühne zu bringen, das war eine beachtliche Leistung, die das Publikum mit großem Beifall honorierte.


Traditionellen Einmärsche


Und das war dann auch schon der musikalische Teil, abgesehen von den durch Ralf „Kniff“ Rosenbaum zusammen mit Uwe Wolf perfekt auf das Sitzungsgeschehen abgestimmten musikalischen Kurzeinlagen. Sämtliche weitere Programmpunkte waren Redebeiträge. Daher feierte das Publikum die traditionellen Einmärsche der närrischen Hoheiten aus Koblenz und Lahnstein als willkommene Stimmungs-Mobilmacher. Dass die Koblenzer Tollitäten nicht mit stehendem Beifall, sondern von sitzenden Traumschiff-Passagieren empfangen wurden, versetzte besonders Hofmarschall Heinrich-Rudolf Reinhardt einen leichten Schock. Confluentia Daniela: „Ich wartete auf Sascha Hehn, sah Hofmarschall Rollis Gesicht und dachte: »Scheiße, das Schiff geht unter!«“. Nein, das merkwürdige Verhalten der Saalgäste beruhte auch nicht auf einer Seenotrettungsübung, wie Prinz Eric vom Närrischen Eck vermutete. Präsident Hubi erklärte: Dank dieser Aufhebung des karnevalistischen Protokolls habe er Daniela endlich einmal beim Einmarsch sehen können. Ganz ohne närrische Neckereien davon kam das zweite Prinzenpaar des Abends, Lahno-Rhenania Athina I und der sympathisch-lockere Prinz Heinz I von der Rheinischen Frohnatur.


Nachwuchsredner mit Format


Die Redner der HCV-Sitzung waren Georg Sproß von der Großen Koblenzer Karnevalsgesellschaft als Protokoller, Moritz Münch als Teddybär, Olav und Max Kullak als Indianer und Cowboy, Ernst Rech als doppelter Dichter, Michael Münch als James Bond, Schorsch Greifenstein als Kreuzfahrtschiff-Passagier, Michael Weinand und Udo Schmitz als Senioren auf Kreuzfahrt, Dr. Albert Esser als „Dä Schnüssschwader“ und Harald Hünerfeld und Thomas Nobel als Jupp und Juppchen. Max (Kullak) und Moritz (Münch) erwiesen sich als Nachwuchsredner von Format. Zuerst der elfjährige Moritz, der familiär bedingt mit Karnevalsviren infiziert ist. Er stand erstmals auf der HCV-Bühne und absolvierte seine Premiere cool und lässig mit einer langen, wortgewandten, nahezu freien Rede eines Teddybärs, der nach langen Jahren des Kraft- und Trost-Spendens einfach weggeworfen wird. Mit einem schelmischen Grinsen und bärigen Wortgebilden wie: „wäre der BraunBÄR sauBÄR...“ oder „O-BÄR-Bürgermeister“ zeigte der junge Redner den alten Hasen, wie man’s macht. Entliehen von den Layer Heimatfreunden trat Max zusammen mit seinem Vater Olav auf, den er in puncto Rede und Darstellung flugs überholte. Ihr Gespräch drehte sich um die kaum ausreichenden schulischen Leistungen des Kleinen, als Old Plappermaul vom Vater gerügt, der wiederum vom Sohn despektierlich als „Häuptling Hohle Birne“ bezeichnet wurde.


"Wir sind Chralie!"


Wie seine Birne tickt, ließ der Protokoller vernehmen, der über die „Spinner unter Waffen“ sprach, die Elferräte als „Chauvis mit der Zipfelmütze“ aufforderte, mehr Frauen in ihre Reihen aufzunehmen, Malu Dreyer, Julia Klöckner und Flinten-Uschi genau so wie die Bayern, Ecclestone und Hoeneß ohrfeigte und seine Rede mit einem engagierten Sprechwalzer schloss, worin er irrsinnigen Tätern mit schwachsinnigen Ideen klarmachte: „Wir lassen uns unsere Witze nicht verbieten, wir machen weiter – Je suis Charlie!“ Ähnlich scharfzüngig und kritisch kam auch James Bond daher. Als Geheimagent 0011 zog er mit Goldfinger und Golden Eye für seine Mission, die tödliche Waffe zu entschärfen, durch die Welt. Sie zerstörte sich selbst, als sie mit dem rheinischen Karneval in Kontakt kam. So konnte Münch singen: „Unser Lachen wird nicht sterben, zusammen sind wir stark, wir sind Charlie!“ Weniger politisch machten die übrigen Redner das Reisen, das Eheleben oder das Seniorendasein zum Thema. Mit knapp achtzig Jahren glänzte dabei besonders der ehemalige HCV-Büttenredner Ernst Rech, der sich innerhalb seines Vortrags vom lyrischen Poeten zum närrischen Dichter verwandelte und dem begeisterten Publikum ein Kalauer-Feuerwerk lieferte. Mit Danksagungen für alle, an der Sitzung Mitwirkenden auf und hinter der Bühne verabschiedeten sich nach gut vier Stunden Sitzungsdauer schließlich der Kapitän und seine Chefstewardess von ihrem närrischen Publikum.

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Amir Samed :
Mit allen administrativen (BfV) und medialen (öffentlich-rechtlicher Rundfunk) Mitteln versucht man, die AfD in der verfassungsfeindlichen Ecke festzunageln. Es wird verzweifelt versucht das Umfeld der AfD zu kriminalisieren, also alles, was irgendwie „rechts“ ist, das heißt nicht zur herrschenden grün-linken...
Datzert Joachim :
Super, dass die BI in so kurzer Zeit soviel erreicht hat und Stadt und SWN viele Anregungen der BI übernommen hat....
juergen mueller:
Sehr richtig, Herr Kowallek. Von Herrn Bollinger (wie in der Gesamtheit dieser Partei) war/ist nichts anderes zu erwarten. Das ist nicht nur unanständig, sondern permanent verlogen. Gerade Instrumentalisierung ist doch genau das, womit gerade die AfD arbeitet....
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