Magdalenen-Kirmes in Rheinbreitbach
Kirmesmann zum Leben erweckt
Rheinbreitbach. Die jüngsten Rheinbreitbacher hatten als erste den Kirmesplatz an der Unteren Burg, nicht zuletzt anlässlich der Kinderdisco mit Beschlag belegt, bevor am frühen Abend dann auch die ersten Erwachsenen eintrudelten, um die Eröffnung der Magdalenen-Kirmes durch Bürgermeister Karsten Fehr nicht zu verpassen. Da hatte die Junggesellen um ihren Vorsitzenden Michael Ockenfels längst den Kirmesmann wieder zum Leben erweckt, der sich über dem Eingang des großen Festzeltes im Schatten der Pfarrkirche im Spagat versuchte. Ihm gegenüber prangte das große Zierlogo des Junggesellenvereins. Die Reliefgestaltung hatte Robert Menden übernommen, während Franz Weiler im Frühjahr für farbliche Ausgestaltung des Holz-Logos gesorgt hatte. Pünktlich um 19 Uhr konnten dann Michael Ockenfels und sein Kollege vom Sankt Josef-Bürgergverein, Frank Scheika, die Kirmesgäste, unter diesen Karsten Fehr begrüßen. „Ihr habt wieder einen tollen Kirmesplatz aufgebaut und ich kann nur hoffen, dass dieser von mehr Besuchern frequentiert wird, als bisher hier erschienen sind“, schloss der Ortschef in das Lob an die beiden Vereine gleich seine Enttäuschung über die geringe Resonanz ein. Dieser entledigte er sich gekonnt mit zwei kurzen Handschlägen in Windeseile und schon sprudelte das Freibier aus dem kleinen Gebinde. „Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch und helfen Sie uns, bei der Umsetzung unserer Wunschtitelparty, mit der die traditionelle Magdalenenkirmes dieses Jahr am Freitagabend startet“, hatten der Sankt Josephs Bürgerverein und der Junggesellenverein im Vorfeld geworben. Einen Monat lang hatten die Rheinbreitbacher die Möglichkeit, Stimmzettel mit den Musiktiteln in einer Stimmbox zu versenken, die von dem DJ auf der Kirmesdisco gespielt werden sollten. „Als Highlight der Party werden die zehn meist gewählten Lieder nachher durch die Band ‚B.F.F.‘ (Best Female Friend) um den Rheinbreitbacher Patrick Wolf live performt“, erklärte Michael Ockenfels. Da waren die Majestäten, das Bürgerkönigspaar Rudi und Inge Haack, das von seiner Hofburg über die Westerwaldstraße hinweg direkt auf den Festplatz herabblicken konnte, und das Junggesellenkönigspaar, Axel Weber und Nadine Focke noch in Räuberzivil. Ihr großer Tag war der Samstag, an dem Hauptmann Wolfgang Schmitz mit seinen Offizieren Niklas und Philipp Siegel pünktlich um 17 Uhr den Königszug antreten ließ. In den reihten sich neben den Burgbläsern, dem Blasorchester Bruchhausen und dem Spielmannszug des TV Eiche nicht nur die Junggesellenvereine der VG, sondern auch Delegationen aus Bad Hönningen und Selhof ein, während Frank Scheika auch Abordnungen aus Unkel begrüßen konnte. Angesichts des Kaiserwetters kamen die Zugteilnehmer, allen voran die Offiziere in ihren Uniformen, trotz der fortgeschrittenen Stunde mächtig ins Schwitzen. Mit Ausnahme des Bürgerkönigspaars: Diesem hatte der Löschzug seinen langen Feuerwehr-Leiterwagen als hochherrschaftliche Karosse zur Verfügung gestellt. Und mit diesem fuhren dann auch Rudi und Inge Haack an der Oberen Burg vor, auf deren Treppe traditionell die Kettenübergabe vollzogen wird, natürlich erst nach einer ausgiebigen Stärkung. „Ich finde es toll, dass Sie so lange ausgeharrt haben“, lobte Frank Scheika die überaus zahlreichen Zaungäste, bevor er das scheidende Bürgerkönigspaar, Ralf und Sabine Kinder noch einmal hochleben ließ. Eine Ehre die natürlich auch den Nachfolgern zuteil wurde, nachdem Rudi Haack durch die Königskette inthronisiert worden war. Weiter ging es mit dem Fahnenschwenken zu Ehren der Majestäten, die dann nach einem großen Schwenk mit dem Festzug durch den Ort auf den Kirmesplatz einzogen, um dort mit ihrem Königswalzer eine herrliche Sommerballnacht zu eröffnen, die für einige nahtlos in das Patroziniums-Festhochamt am Sonntagmorgen mit anschließender Prozession überging. Zum Königsfrühschoppen und zum Stiftungsfest des Junggesellenvereins spielten dann die Burgbläser auf dem Kirmesplatz auf, bevor die Kindermalaktion und das „Spiel ohne Grenzen“ starteten. Auch der „Nagelkönig wurde noch ermittelt, bevor Torsten Härig die Magdalenen-Kirmes ab 18 Uhr beendete.