Stadt Montabaur informiert
Aus der Sitzung des Stadtrats
Montabaur. Gabi Wieland berichtete, dass der Erwerb eines Wohnhauses am „Kleinen Markt“ durch die Stadt Montabaur nicht zustande gekommen sei, da ein anderer Investor mehr geboten habe. Mit dem Investor wurde Kontakt aufgenommen, um sich über seine Absichten zu informieren. Dieser habe mitgeteilt, dass er durch den Ankauf des Objektes ein Bauprojekt umsetzen möchte, welches im Sinne der Stadt sei. Des Weiteren informierte Gabi Wieland, dass das geschlossene Spielwarengeschäft am Großen Markt nach einer Umbauphase mit einem bekannten Reformhaus wieder eröffnet werde. Für den Geschäftsladen des ehemaligen „Klunkerkasten“ in der Klostergasse gebe es verschiedene Interessenten. Eine Neueröffnung werde allerdings noch einige Monate in Anspruch nehmen.
Forstwirtschaftsplan 2020
Der Stadtrat stimmte dem Forstwirtschaftsplan für das Jahr 2020 einstimmig zu. Zuvor erläuterte Revierförster Steffen Koch die Auswirkungen durch Hitzeschäden und Borkenkäfer des Waldes, insbesondere der Fichtenwälder. Es sei mit einem Ertragsausfall von 160.000 Euro zu rechnen. Ein Defizit bei den Einnahmen und Ausgaben im Forstwirtschaftsplan von ca. 71.600 Euro sei zu erwarten. Möglicherweise seien die finanziellen Auswirkungen noch gravierender als die ökologischen, so Koch. Revierförster Koch berichtete, dass die lange Dürrephase der letzten beiden Jahre und der anschließende Borkenkäferbefall bei der Fichte weite Teile des Forstes rund um die Montabaurer Höhe zerstört habe. Knapp ein Viertel der Bäume seien Fichten und die meisten davon seien beschädigt. Im Stadtwald werden normalerweise ca. 4.500 fm pro Jahr geerntet, in 2019 ca. 13.500 fm Fichtenholz. Insgesamt besteht der Stadtwald aus 50 Prozent Buchen. Der Fichtenbestand betrug bislang 20 bis 25 Prozent des Stadtwaldes. Im Rahmen der Forsteinrichtung und somit der künftigen Ausrichtung des „Stadtwaldes 2029“ wurde von der Kommune die Zielrichtung schon vorgegeben, die anfälligen Monokulturen aus Fichtenbeständen schrittweise zu reduzieren und andere Baumarten wie z.B. die Douglasie als Ersatz zu pflanzen. Zurzeit fehlen noch die Erfahrungswerte mit der Bepflanzung von anderen Baumarten.
Das Thema wird den Stadtrat weiter beschäftigen. Dabei müsse darüber diskutiert werden, wie zukünftig mit der Forstwirtschaft und dem Wald insgesamt umgegangen wird, insbesondere mit Blick auf das extremere Klima.
Einzelhandelskonzept der Stadt Montabaur
Der Stadtrat stimmte mehrheitlich dem Entwurf zur Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für die Stadt Montabaur zu. Die Öffentlichkeitsbeteiligung wird in der Form durchgeführt, dass diese Handlungsempfehlungen für die Dauer eines Monats beim Bauamt der Verbandsgemeindeverwaltung Montabaur eingesehen werden können. Die Verwaltung wird beauftragt, gleichzeitig die Träger öffentlicher Belange zu informieren und um Stellungnahme zu bitten. Ziel der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes ist, die geplante Ansiedlung eines Lebensmittelvollsortimenters und eines weiteren Discounters in Allmannshausen mit den entsprechenden nahversorgungsrelevanten Sortimenten zu ermöglichen.
Nutzungsübernahme Außengelände des jüdischen Friedhofs
Der jüdische Friedhof in Montabaur liegt in der Albertstraße und wird von dem Gelände des Freizeitparks Quendelberg umsäumt. Das Fichtenwäldchen am Quendelberg befindet sich noch auf dem Grundstück des jüdischen Friedhofs. In den vergangenen zwei Jahren wurde das Wäldchen durch Stürme und Borkenkäferbefall stark beschädigt. Der jüdische Friedhof wird durch die Mitarbeiter des Bauhofs unterhalten und gepflegt. Die Kosten hierfür werden zum Teil durch die jüdische Gemeinde Koblenz und einen Zuschuss der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) gedeckt. Es wurden umfangreiche Fällmaßnahmen notwendig. Die jüdische Gemeinde besitzt nicht die Mittel, diesen Aufwand auf Dauer zu tragen. Das Wäldchen ist durch die Fällungen in seinem Bestand stark aufgelockert und dezimiert. Aufgrund des schlechten Zustands des Wäldchens wurde seitens der Verwaltung empfohlen, die verbliebenen Fichten zu fällen. Die frei werdende Fläche soll dann von den verbliebenen Baumwurzeln befreit und mit einer Wiesensaatgutmischung eingesät werden. Außerdem sollen zwei Solitärbäume gepflanzt werden. Die Wiesenfläche wird das Gelände des Quendelbergs naturräumlich erweitern. Eine Gestaltung und Nutzung als Spielplatz ist nicht vorgesehen. Eine freiwachsende Hecke soll den jüdischen Friedhof vom Quendelberg räumlich abgrenzen. Die jüdische Gemeinde hat grundsätzlich einem Pachtvertrag zur Nutzung und Unterhaltung durch die Stadt zugestimmt.
Der Stadtrat beschloss, das Außengelände des jüdischen Friedhofs in die Nutzung und Unterhaltung der Stadt zu übernehmen und die notwendigen Mittel für die Fällungen über den Haushalt 2020 bereitzustellen.
Vergabe Planung Verkehrskonzeption (Schulzentrum)
Der Stadtrat beschloss, das Büro R+T, Darmstadt, mit der Erstellung eines Verkehrskonzepts für das Schulzentrum Montabaur zu beauftragen. Die Bearbeitung erfolgt durch erfahrene Verkehrsplaner in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Montabaur. Mit der Präsentation des Konzeptes im ersten Quartal soll auch die Vorgehenswiese für ein umfassendes integriertes Mobilitätskonzept für die Stadt diskutiert werden.