Gegner und Befürworter trafen bei Info-Messe aufeinander – Schautafeln und Flyer

Windpark bei Treis-Karden sorgt für einen ganz schönen Wirbel

Abo Wind AG stellte das Projekt auf dem Beurenkern vor – Kritiker kamen zu Wort

31.10.2019 - 11:17

Treis-Karden. Besorgte Bürgerinnen und Bürger der Region, Windkraftgegner, Befürworter, Experten und Betroffene trafen sich Mitte der vergangenen Woche in Treis, um sich in der Alten Knabenschule über den geplanten Windpark auf dem Beurenkern zu informieren. Eine Interessengemeinschaft von Anliegern, die unter anderem schon über 1100 Unterschriften gegen die geplanten sechs Windräder gesammelt haben, erklärte auf Plakaten und Stellwänden ihre Bedenken gegen das Millionen-Projekt. Die Landesforsten informierten über die Lage und den Ablauf der Standort-Abholzungen, das Wiesbadener Projekt-Entwicklungsunternehmen. Abo Wind klärte über den Zeitplan, die Kosten-/Nutzenrechnung und die Verwendung des gewonnenen Stroms durch den Betreiber „Trianel Erneuerbare Energien“. Auch die Natur-, Umwelt- und Denkmalschützer kamen auf der Info-Messe zu Wort, indem sie mit Befürwortern und kommunalen Vertretern diskutierten.

Kanonikus Richard von Menshengen und weitere Patres aus dem in der Nachbarschaft befindlichen Kloster Maria Engelport äußerten ebenfalls ihre Bedenken gegen den Windpark. „Wir bangen um die Stille und Einkehr im beschaulichen Flaumbachtal, ganz abgesehen davon, dass die sechs Windräder mit ihren jeweils 214 Metern Höhe einen krassen Einschnitt in das Landschaftsschutzgebiet „Moseltal mit seinen Seitentälern“ darstellt“, äußerte ein weiterer Kritiker. In die gleiche Kerbe schlugt ein Mitglied der Interessengemeinschaft Flaumbachtal-Beurenkern, das ernste und dauerhafte Schäden im Wald und in der Natur befürchtet. Man betont, dass man nicht generell gegen Windkraft ist, es sei einfach ein denkbar schlechter Standort für Windräder. Dr. Norbert Pies, auf dem Beurenkern aufgewachsen, ergänzte, dass die weithin sichtbaren Windräder bis ins Moseltal, bis Beilstein und Cochem zu sehen wären. „Das Landschaftsbild wird nachhaltig geschädigt, auch wenn die Windräder nach 25 Jahren wieder abgebaut werden sollen“, so eine Bürgerin aus Mörsdorf, wo bereits einige Windräder von Abo Wind stehen.

Lena Fritsche, Teamleiterin Kommunikation bei Abo Wind ist optimistisch, dass „wir die Genehmigung erteilt bekommen, das Verfahren läuft.“ Die gemeindeeigenen Flächen und Bereiche des Landesforstes sind ausgesucht, „die Gemeindevertreter stehen hinter uns“, ergänzt Projektleiter Sebastian Schroll in Treis. Bedenken, dass seltene Tiere (Rotmilan, Schwarzstorch, Fledermäuse und andere geschützte Tiere) durch die Rotorblätter verletzt oder getötet werden, zerstreut Abo Wind, denn laut Firmenauskunft arbeitet das Unternehmen mit Fachleuten und Gutachter eng zusammen. „Beim Bau von Windenergieanlagen hat der Schutz von Natur und Umwelt eine zentrale Bedeutung. Dennoch ist die Errichtung von Windenergieanlagen natürlich ein sichtbarer Eingriff ins Landschaftsbild. Ein weitaus erheblicherer Eingriff in die Natur ist aber auch Voraussetzung für die Produktion von Atom- oder Kohlestrom. Im Unterschied zu Kohlegruben oder Atomkraftwerken lassen sich Windenergieanlagen jedoch nach Ablauf ihrer Betriebszeit komplett zurückbauen und sie hinterlassen weder strahlenden Atommüll noch riesige Löcher in der Erde“, heißt es dazu in einer Stellungnahme von Abo Wind.

Bis zum 20. November liegen die Unterlagen für den Windpark „Beurenkern“ noch bei den Kreisverwaltungen in Cochem und Simmern sowie in den Verbandsgemeinde-Verwaltungen Cochem und Kastellaun aus. Bis zum 20. Dezember können Einwendungen erhoben werden und am 21. Dezember ist dann in Simmern der Erörterungstermin vorgesehen. Abo Wind erwartet, dass im Sommer des nächsten Jahres die Genehmigung erteilt wird und im Herbst 2020 Baubeginn des geplanten Windparks auf dem Beurenkern ist. TT

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31.10.2019 12:43 Uhr
Uwe Klasen

Ein Blick auf „agora-energiewende.de“ hilft da weiter, die Stromproduktion aus Windkraftanlegen (Land und Meer, komplett Deutschland!) beträgt heute (31.10.2019) noch nicht einmal 8 GW, bei einem Bedarf von etwa 70 GW! Da können noch so viele Windkraftanlagen gebaut werden, bei einer Hochdrucklage entsteht meist wenig Wind und dann fließt kein Strom! Es war wohl eine Veranstaltung für Lobbyisten und Subventionsabgreifer!



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