Hunderte Menschen genossen Kunst und Kultur bei der 8. Auflage des Remagener Kunstsalons im Historischen Dreieck
Rund 80 Künstler boten eine große Bandbreite künstlerischer Kreativität
Remagen. Zu einem großen Erfolg wurde auch die achte Auflage des Kunstsalons in Remagen. Längst hat sich Remagen als Stadt der Kunst etabliert und das war natürlich besonders am Wochenende, beim achten Kunstsalon erlebbar. An 16 Ausstellungsorten, davon allein 14 im Historischen Dreieck war eine enorme Bandbreite künstlerischen Schaffens zu bewundern. Rund 80 Künstlerinnen und Künstler präsentierten ihre Werke dem breiten Publikum. Dieses ließ nicht lange auf sich warten. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag genossen die Kunstinteressierten in Scharen die dargebotenen Künste. Über ein absolut volles Haus konnte sich am frühen Samstagabend Galeristin Rosemarie Bassi in ihrem Europäischen Kulturzentrum am Marktplatz freuen. In ihrer Galerie bot die Künstlerin Marianne Pitzen eine umfassende Werkschau von Arbeiten unter dem Titel „Frauen am Strom“. Ströme von Objekten, Figuren und Booten durchfluteten regelrecht die Galerie. Kulturjournalistin Christina zu Mecklenburg gab zu dem beeindruckenden Werk in Weiß, Blau und flammendem Rot von Marianne Pitzen eine sicherlich auch absolut beeindruckende Einführung. Die „Rheinkönigin Frau Ley“ begrüßte die Besucher am Eingang. Eine weiße Gruppe von Frauen mit Koffern, Kopftrachten und umgestülpten Barken, die die Nonnen von Nonnenwerth verkörpern sollten, die wegen Eisgang von der Insel fliehen, durchzogen die Galerie. In der dritten, flammend roten Installation wurden Matronen dargestellt, die ein friedliches Matriarchat darstellten. Unter der großen Schar der Gäste nahmen auch Bürgermeister Herbert Georgi und Wirtschaftsförderer Marc Bors an der außergewöhnlichen Ausstellungseröffnung von Künstlerin Marianne Pitzen teil. Fotoarbeiten und die Lichtregie präsentierten dabei Horst Pitzen. Marianne Pitzen, Gründerin und Direktorin des Bonner Frauenmuseums, wird am 10. Oktober in Essen an der Uni der Preis „Für die aufmüpfige Frau“ verliehen.
Direkt im Anschluss an die Vernissage in der Galerie von Rosemarie Bassi gab es auf dem Marktplatz Livemusik zu genießen, eine Veranstaltung von der Stadt Remagen und dem Verein Lebendinger Marktplatz Remagen. Die Jazzband Konflux begeisterte ein großes Publikum, das sich nach und nach in den marktumliegenden Außengastronomien eingefunden hatte.
Lebhaftes Treiben herrschte am Sonntag in der Innenstadt. Sicher auch der Rhein-Ahr-Triathlon trug zur der Fülle der Menschen in Remagen bei. Mit den Athleten mitgereiste Familien ließen sich einen Rundgang durch den Kunstsalon nicht entgehen. Beim Rundgang durch die Kunststationen bot sich den vielen Gästen eine große Bandbreite künstlerischen Schaffens.
Im kunstraum remagen mitte von Galerist Herbert Höcky bot Künstler Günter Hutter konstruktiv-konkrete Plastiken, während gegenüber in der Bachstraße Martine Seibert-Raken in ihrer Wohnraum-Kunst Kunst, Design und Raumkonzepte ausstellte. Im Modern Art Showroom zeigten Janko Arzensek, Gudrun Hillmann, Almuth Leib und Eva Töpfer unter dem Thema „Zeitzeichen - Zeitgleich“ Malerei, Zeichnung, Grafik, Collage und Objekte. Die Künstlergruppe RheinART mit Dagmar Ackermann, Janko Arzensek, Frank Bliss, Bloody Pete, Angelika Hecht-Schneewolf, Gudrun Hillmann, Peter Krebs, Renate Michalzik, Rudi Ölschläger, Hans-Joachim Paul, Antje Schlaud, Beate Surek, Volker Thehos, Christel Vendel und Beate Waldner-Brenner zeigten Malerei, Grafik, Skulpturen und Installationen unter dem Titel „Heimatlos“. Schon am nördlichen Eingang in die Stadt, am Drususplatz, wurden die Besucher von einer Skulptur aus Treibholz, die Bloody Pete geschaffen hatte, begrüßt. Das Arp-Museum präsentierte in der neuen Galerie auf der Kegelbahn der Kulturwerkstatt, im Alten Jugendheim, Werke der Kunstvermittlung, die in workshops mit der Selbsthilfegruppe des Aphasie-Regionalzentrums Köln-Bonn und der Gesellschaft zur Förderung Beruflicher Integration Koblenz, Projekt JUWEL, entstanden sind. Ebenso wurden die tollen Ergebnisse der Arp-AG der Grundschule Remagen, Kinderkunst, präsentiert. Unter dem Titel „lang + schmal präsentierte KAZ-Kunst auf Zeit, Rosmarie Feuser und Margarete Gebauer auf der Galerie der Kegelbahn Druckgrafik, Malerei und Objekte, während Art am Rolandsbogen mit Ursula Böttcher, Eva Schwarz und Uta Waldow in der Galerie in den Hypokausten des Alten Jugendheims unter dem Thema „Sichtweisen“ Malerei und Collagen ausstellten. Eine sicher beeindruckende Ausstellung präsentierte der BBK Bonn Rhein-Sieg unter dem Titel „Doppelpass“. Vier Künstlerinnen aus Polen mit Bezug zu Deutschland, sowie fünf Künstlerinnen aus Deutschland gebürtig aus Polen stellten gemeinsam in der Villa Heros aus und bezogen sich aufeinander. Gleichermaßen in der Villa Heros präsentierte die Ateliergemeinschaft mit Gitta Büsch, Cornelia Haars, Anja-Kathrin Grimm, Undine Hauptmann, Evelyn Klein und Eva Töpfer in der Villa Heros in ihren offenen Ateliers Malerei, Mixmedia, Objekte und Skulpturen. In der Hand in Hand Galerie von Rudolf Kluth gab es unter dem Titel „Kunst im Büro“ Malerei von Jeanne Lessenich, Antje Schlaud und Nina Steier zu bewundern. In der Galerie Artspace K2 von Christoph Noebel beeindruckten Ingrid Golz und Renate Fischer unter dem Titel „vernetzt - bewegt“ mit Papierschöpfungen.
Mit Makroaufnahmen von Fauna und Flora begeisterte Heinz Rödder unter dem Titel „Sieh die Welt mit anderen Augen“ in der Kreativwerkstatt „Verwandelt“. Mit Collagen und Mixedmedia zogen Molly Noebel und Christoph Noebel im Studio MoNo von Molly Noebel die Besucher in ihren Bann. Eine weitere Station des Kunstsalon-Rundganges waren die Kunstfahnen auf dem Caracciola-Platz, die im Jahr 2013 entstanden sind.
Die einzige Kunstsalon-Station außerhalb der Innenstadt war das Kunsthaus Rheinlicht in der Waldburgstraße. Dort trafen die Portraits des türkischen Künstlers Ali Zülfikar auf die Skulpturen von Eberhard Linke. Mit dieser Vernissage und der musikalischen Lesung zwischen Orient und Okzident endete der achte Kunstsalon Remagen, der in diesem Jahr noch drei Stationen mehr bot, als im vergangenen Jahr.