Übergabe der neuen Schutzhütte und des neu hergerichteten Rastplatzes am "Eisernen Mann"
Engagierte Bürger trotzen Zerstörungswut
Nach der mutwilligen Zerstörung der Schutzhütte wurde mit viel Einsatz aus der Not eine Tugend gemacht
Buschhoven. „Ich brauchte nur ein paar Telefonate zu führen, und schon hatte ich genug fleißige Hände, um den Platz rund um den 'Eisernen Mann' wieder auf Vordermann zu bringen“, erläuterte Peter Haarhaus vom Buschhovener Heimat- und Verschönerungsverein (HVV) zum Abschluss des Aktionstages an diesem historischen Platz mitten im Kottenforst. Die Vorgeschichte gibt einen Einblick in die Abartigkeit mancher Menschen, die aus Frust oder anderen Beweggründen ihrer Wut freien Lauf lassen. Im vergangenen Februar hatte jemand vom Gelände einer Baufirma einen Radlader gestohlen, war damit in den Kottenforst gefahren und hatte die Schutzhütte am Eisernen Mann völlig zerstört. In einer gemeinsamen Initiative des Forstamtes Rhein-Sieg-Erft und dem HVV wurde dort nun durch das Forstamt eine neue Schutzhütte aufgestellt und die Akteure des HVV arbeiteten die bereits stark verwitterten Tische und Bänke des Rastplatzes auf. Der Rastplatz wird von Wanderern und vielen Vereinen der umliegenden Gemeinden auch für Veranstaltungen genutzt. Daher kamen auch die Mitwirkenden nicht nur aus den anliegenden Swisttaler Ortsteilen Buschhoven, Dünstekoven und Heimerzheim, auch aus Bornheim und Alfter kamen die Helfer. Der „Eiserne Mann“ ist eine 2,18 Meter lange Eisenstele, die aber nur etwa 1,20 Meter aus dem Boden ragt. Bereits 1625 wurde sie urkundlich erwähnt.
Ausbildungsprojekt „Neubau einer Schutzhütte“
„Als klar wurde, dass man den mutmaßlichen Täter rechtlich nicht belangen und zum Schadensersatz heranziehen kann, haben wir uns entschlossen, den Neubau der Hütte auf landeseigene Kosten in Angriff zu nehmen“, erklärte Forstdirektor Stephan Schütte, warum es mit dem Neubau etwas gedauert hat. Für acht angehende Forstarbeiter wurde der Bau der neuen Hütte zu einem Ausbildungsprojekt. „Die jungen Leute sollen ja nicht nur lernen Bäume zu fällen, sondern auch wie sie mit Werkzeugen und Materialien sorgfältig umgehen.“ Und so steht nun das neue Schmuckstück schräg gegenüber dem alten Standort, und als Besonderheit haben die jungen Leute der Hütte sogar ein Namensschild „Der Eiserne Mann“ verpasst. „Allein rund 2.500 Euro betragen die Materialkosten“, verrät Buschhovens Revierleiter Horstmar Schöne, „die Personalkosten sind da außen vor.“
Feierliche Übergabe
Im Vorfeld der feierlichen Übergabe der neuen Schutzhütte und des neu hergerichteten Rastplatzes war emsig gearbeitet worden. Das Abschleifen der Bänke und Tische war eine mühselige Arbeit. Die Bänke wurden mit Namensschildern der umliegenden Orte versehen, zwei Baumstümpfe bekamen neue Baumscheiben. Die größte Tischgruppe wird besonders gerne von Kindern angesteuert, haben doch Tisch und Bänke „Elefantenfüße“, entsprechend wurde hier ein Namensschild „Elefant“ angebracht. Christa Ley aus Buschhoven stiftete noch zwei neue Bänke aus massiver Eiche, die noch aus dem Nachlass ihres Mannes Josef „Jupp“ Ley stammen. Landwirt Josef Jüssen war mit seinem Trecker gekommen, um rund 20 Kubikmeter Split auf dem Gelände zu verteilen, sodass es auch bei etwas feuchtem Wetter genutzt werden kann. Als Zeichen der Wertschätzung, natürlich „waldgerecht“, verteilten Peter und Renate Haarhaus an die besonders aktiven Helfer Waldherzen, so an den Dünstekovener Ortsvorsitzenden Ralf von der Stein, den Heimerzheimer heimatkreisvorsitzenden Georg Schmidberger, an Jürgen Wissmann vom Nabu, der mit den Kindern gleich noch eine kleine Waldexkursion übernahm, an die Ärzte Bernd Seeburg und Claus Nehrung sowie an die Forstbeamten Stephan Schütte und zuständigen Buschhovener Förster Horstmar Schöne. Bürgermeister Eckhard Maack lobte insbesondere die Zusammenarbeit der Swisttaler Ortsteile mit den angrenzenden Gemeinden. Der Männergesangverein Concordia aus Alfter umrahmte die Veranstaltung mit alten Volksweisen wie „Waldeslust“ oder „Im Wald und auf der Heide“, und wie immer bei solchen Anlässen hatte der HVV auch für einen kleinen Imbiss gesorgt.