Queckenberg. Queckenberg hat ein neues Prinzenpaar. In der vollbesetzten Madbachhalle proklamierten Bürgermeister Stefan Raetz, sein Stellvertreter Claus Wehage, Vizelandrätin Silke Josten-Schneider und Ortsvorsteherin Ilka Rick feierlich Prinz Volker I. (Ruberg) und Prinzessin Sandra I. (Ulrich) zu neuen Herrschern über die Jecken in Queckenberg, Loch, Irlenbusch und Sürst-Hardt. Ihr Sessionsmotto lautet: „Mit voller Kraft voraus und klarem Blick, fiere mer mit üüch die Fastelovendszick!“ Dabei hätte die Flüchtlingswelle die beiden fast ins Rheinbacher Tal hinabgespült, denn schon am Tag nach der Proklamation wurde die Madbachhalle für die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet.

Der 44 Jahre alte Prinz Volker I. ist im Hauptberuf Dienstgruppenleiter bei der Wasserschutzpolizei in Köln und wohnt mit seiner Familie in Irlenbusch. Aufgewachsen in Odendorf, hat ihn das Karnevalsfieber schon früh gepackt: er war dort 1983 Kinderprinz und anschließend Tanzoffizier. Seine Mutter ist aktiv im Damenkomitee. Schwiegervater ist der aus Hardt stammende Landstürmer Willi Mertens. Prinzentochter Lena war 2014 die Kinderprinzessin in Queckenberg an der Seite von Lukas Bung. Volker I. ist Mitglied der KG und betreibt als Administrator die Homepage des Vereins. In seiner Freizeit hält er sich fit mit der Kampfkunst „Hapkido“ in Merzbach und mit Wassersport. Zur Ruhe kommt er zu Hause im Kreise der Familie und bei seinem Hobby der Meerwasseraquaristik.

Prinzessin Sandra I. ist Augenoptikerin in Rheinbach, wo sie auch mit Sohn Nils wohnt. Der Karneval wurde ihr in die Wiege gelegt, denn Vater und Opa waren bei der Prinzengarde Meckenheim aktiv. Hier haben sich an Rosenmontag auch ihre Eltern kennengelernt und ein Jahr später, zwei Wochen vor Karneval, erblickte sie das Licht der Welt. Sie selbst war jahrelang im Straßenkarneval aktiv und hat an zahlreichen Zügen auch in Queckenberg teilgenommen. Sandra ist Mitglied der KG Queckenberg, in ihrer Freizeit trifft sie sich gerne mit Freunden und liest viel über ihr Lieblingsland Schottland. Unterstützt werden sie von Chefadjudantin Tanja Ruberg und den erfahrenen Karnevalisten Ralf und Susanne Krahforst, Guido und Ilka Rick, Martina Maus und Petra Hanczaryk.

Mit ihrem Prinzenpaar haben die Queckenberger einen guten Griff getan, denn außer Singen können die beiden eigentlich alles. Dass sie gemeinsam die Tanzschule besucht hatten, machte sich gleich beim Tollitäten-Eignungstest von Ortsvorsteherin Ilka Rick bemerkbar, als die beiden in vollem Ornat eine kesse Sohle aufs Parkett legten. Der Prinz schloss gleich noch ein witziges Gedicht über das Prinzwerden und das Prinzsein an, verriet den Damen aber nicht, mit welcher Methode er seine Bein-Behaarung für die Strumpfhose entfernt hatte.

Der weitere Verlauf der Proklamationssitzung, die von KG-Präsidentin Sabine Fahl mit tollem Witz und guter Laune geleitet wurde, war gespickt mit Auftritten der drei rot-weißen Tanzgruppen. Die kleinen und die großen „Sunshine-Kids“ werden von Jessica Höpfner und Sandra Neuber trainiert, die „Moonlight-Girls“ von Melanie Maus und das Männerballett von Tina Maus und Tina Klemp. Einen sensationellen Auftritt hatte auch die gemischte Tanzgruppe „Mollipops“ aus Merzbach mit Lederrock und Sonnenbrille. Für die richtige Musik sorgte ein Teil der Kasernenband „Gate 5“ aus Rheinbach.

Erfreulicherweise werden trotz Ausfalls der Madbachhalle will auch die restlichen Karnevalsveranstaltungen der KG in Queckenberg stattfinden können, verkündete Präsidentin Sabine Fahl. Die Familie Pfahl-Früh stellt nämlich eine komplette Fahrzeughalle in ihrem Obst- und Gemüsehof zur Verfügung, sodass am Samstag, 30. Januar erstmals keine „Hornde-Sitzung“, sondern eine „Jemüs-Sitzung“ dort steigen wird. Tags darauf ist am gleichen Ort der Kindermaskenball geplant, die KG hofft auf zahlreiche Besucher – auch beim Zug am Karnevalssonntag, 7. Februar.