BSV Weißenthurm zurück im Seniorenspielbetrieb

Als die TuS noch vor Weißenthurm zitterte

Die Rückkehr eines Traditionsvereins – BSV Weißenthurm geht mit zwei Mannschaften in die Saison 2014/15

Als die TuS noch
vor Weißenthurm zitterte

Die erfolgreichste Mannschaft des BSV Weißenthurm im Jahr 1983 mit ihrem damaligen Trainer Günter Breuling. Foto: TH

30.06.2014 - 11:07

Weißenthurm. Mitte der 80er Jahre stand der Weißenthurmer Fußball in voller Blüte. Selbst von der Oberliga wurde seinerzeit in der Bierbrauerstadt geträumt. Es ist wenig geblieben aus jenen Erfolgsjahren, in denen der BSV Weißenthurm im gesamten Verbandsgebiet einen guten Ruf genoss.   Weißenthurm ist für einiges bekannt. Vor allem Bims und Bier sorgten hier neben der Blechverarbeitung für Arbeitsplätze. Kulturell ist der „Weiße Turm“, Namensgeber der Stadt, das Aushängeschild der Gemeinde. Für erfolgreichen Fußball allerdings war die Stadt am Rhein anfangs ein weißer Fleck im Fußballverband Rheinland. Dies änderte sich erstmals Anfang der fünfziger Jahre, als sich der Name BSV Weißenthurm längerfristig in den überkreislichen Ligen etablierte. Zum Beispiel mit der Vizemeisterschaft der ersten Amateurliga Gruppe West im Jahre 1960, die das erste Highlight in der sehr bewegten Vereinsgeschichte wurde.

Bis 1970 bewegten sich die Blau-Weißen in der höchsten Klasse des Fußballverbandes, immerhin auch die dritthöchste Liga in Deutschland, ehe es erstmals abwärts ging. In unmittelbarer Nachbarschaft hatte sich mit dem SSV Mülheim eine starke Konkurrenz gebildet, die 1968 sogar für eine Saison in der Regionalliga (zweite Liga) mitspielen durfte und insgesamt, mit den Titelgewinnen 1967 und 1969, sogar zwei Verbandsmeisterschaften feiern konnte. In Weißenthurm dagegen trauerten die Verantwortlichen nicht lange und konnten, auch wegen der vorbildlichen Jugendarbeit, schnell wieder an alte Erfolge anknüpfen. Nach sechs Jahren Bezirksliga, mit drei Vizemeisterschaften, holte der Verein 1976 den Titel des Bezirkes Mitte und kehrte für eine Spielzeit wieder ins Oberhaus des Verbandes zurück. Es sollte dann erneut bis 1981 andauern ehe auf der Sportanlage am Rhein den Zuschauern wieder Verbandsligafußball angeboten werden konnte. Der Aufstieg 1981 läutete die erfolgreichste Zeit in der über Hundertjährigen Vereinsgeschichte ein.


BSV klopfte am Tor zur Oberliga


Gleich im ersten Jahr sprang die Vizemeisterschaft hinter dem VfL Hamm heraus. Zwölf Monate später sprintete der BSV gemeinsam mit der SpVgg Wirges punktgleich über die Ziellinie. Erst im zweiten Entscheidungsspiel um die Meisterschaft und dem damit letztendlich auch erstrebten Aufstieg in die Oberliga setzten sich die Westerwälder denkbar knapp mit 3:2 durch. Innerhalb von zwei Tagen standen sich seinerzeit die beiden bestens Teams aus dem Fußballverband Rheinland gegenüber. Nach einem 0:0 am Pfingstsamstag trafen sich die Clubs am Pfingstmontag erneut am Engserer Wasserturm und mobilisierten wiederum 3.700 Zuschauer. Diese erlebten ein packendes Wiederholungsspiel, in dem erst drei Minuten vor Ende der Verlängerung die Entscheidung fiel. Paul Hofmann traf glücklich, sein Schuss wurde unhaltbar für BSV-Keeper Dirk Klappert abgefälscht, und sorgte somit für die Rückkehr der SpVgg in die Oberliga. Trotzdem waren die Akteure beim BSV stolz auf das erreichte. Immerhin war der Verein mittlerweile die Nummer eins im Fußballkreis Koblenz und hatte sogar der glorreichen TuS Koblenz den Rang abgelaufen. Der BSV entwickelte sich in den folgenden Jahren zum Angstgegner der Schängel. Erst Ende April 1986 gelang der TuS, beim zehnten Duell, der erste Sieg überhaupt. 1992 ging es dann wieder bergab. Die Mannschaft hatte ihren Zenit überschritten. Statt Oberliga kickte der BSV ab 1998 sogar nur noch auf Kreisebene. Und auch nur noch als SG Kettig/Weißenthurm. Und der BSV war noch nicht an seinem Tiefpunkt angelangt. Dieser war dann 2013 erreicht. Zwar wieder eigenständig, 2010 war die Spielgemeinschaft mit dem TuS Kettig wieder aufgelöst worden, musste der Verein nach der Saison 2012/13 sogar den Spielbetrieb einstellen.

„Unsere finanzielle Situation im Sommer des Vorjahres war so angespannt, dass wir uns zwischen der Senioren- oder unserer Jugendabteilung entscheiden mussten“, fasste Vereinsvorsitzender Walter Gräf nochmals die Lage vor einem Jahr zusammen. Allerdings hatte dies dann auch wirtschaftliche Gründe. Die Gelder der umliegenden Sponsoren flossen nicht mehr so üppig, sodass sich so manch ein hoffnungsvolles Talent anders orientierte. Doch ab der kommenden Saison soll nun auch wieder beim BSV das runde Leder rollen. Zwei Teams mit “Thurer“ Jungs sollen endlich auch wieder Zuschauer zum Sportgelände locken.

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