Möhnen-Club 1950 Mülheim e.V.
Möhnenherzen schlagen im 11er-Takt
Inge Moskopp führte durch fünfstündiges Programm mit bester karnevalistischer Unterhaltung
Mülheim-Kärlich. Es war ein offenes Geheimnis: Leider fand sich auch für die neue Karnevalssession kein neues Möhnenpaar. Eine Entwicklung, die leider bei vielen karnevalistischen Organisationen festzustellen ist.
Für die Mülheimer Möhnen war dies am Wochenende kein Grund zur Verzweiflung, im Gegenteil: Mit einem Feuerwerk der guten Laune feierten sie gleich zwei tolle Sitzungen, die alles zu bieten hatten, was das karnevalistische Herz begehrt. Eine schöne Überraschung bot bereits das neue Bühnenbild. Dieses zeigte eine Landkarte von Rheinland-Pfalz. Die Landeshauptstadt Mainz war mit dem Wappen markiert. Am geografischen Standort von Mülheim-Kärlich waren jedoch das „Herz des Landes“ und das Symbol des Mülheimer Möhnen-Clubs zu sehen.
Dass Karneval für die Möhnen wirklich eine Herzenssache ist, bewies das abwechslungsreiche Programm. Eröffnet wurde dieses durch den Musikverein „Frei-weg“, der an den Trommeln weibliche Unterstützung erhielt. Ein sehr emotionaler Beitrag war das Lied „Du bist meine Liebe“, das Möhnen-Präsidentin Inge Moskopp gemeinsam mit Martina Niepagen zu Beginn der Sitzung vortrug. Dass Nachwuchsarbeit bei den Möhnen groß geschrieben wird, bewies die „Mini-Garde“, die von Sabine Pung sowie Tamara und Denise Schönhofen trainiert wird. Seit vielen Jahren eine feste Größe im Sitzungskarneval sind die Hofsänger. Unter der Leitung von Ursula Still präsentierten die Damen tolle Gesangsdarbietungen. Eine Reise in die Welt der Pipi Langstrumpf zeigten die „Mini Möhnchen“. Neben dem Showtanz war sogar die Villa Kunterbunt auf der Bühne zu sehen. Die Trainerinnen und Betreuer der Gruppe Jutta Kremer, Resi Mattlener und Steffi Gansen konnten zu Recht stolz auf die Kinder sein.
Im zweijährigen Rhythmus verzaubert auch „Madame Esmeralda“ die Zuschauer. In gewohnt gekonnter Manier kommentierte sie das örtliche Geschehen. Die von Inge Moskopp verfassten Zeilen behandelten natürlich den zurückliegenden Bürgerentscheid zur Grundschulfrage. Auch die Parkplatzsituation und das nicht realisierte Weltkulturerbe „Schisspättche“ kamen zur Sprache. Den ersten Mariechentanz des Abends zeigte Maike Punstein. Die amtierende Mülheim-Kärlicher Kirschblütenkönigin Nadine Baulig berichtete als Rednerin vom Traum einer jungen Möhn: Einmal im Leben Obermöhn zu sein. Die von Kathrin Hanrath trainierte Möhnengarde zeigte ihr tänzerisches Können.
Büttenreden und Tanzeinlagen begeisterten
Für Unterhaltung sorgten die „Verrückten Hühner“ aus Urmitz. Ein hoffnungsvolles Tanzmariechen ist Julia Steinigans, die erstmals Solo auf der Bühne stand. Viel zu lachen gab es bei der Rede der „schönsten Bauersfrau“ Kornelia Punstein. Stimmungs- und Schunkel-Lieder präsentierte Jutta Kremer, die singende Wirtin. Sehr farbenfroh war der Auftritt der „Cherry Pins“, deren Showtanz „Karneval Brasil“ nach Südamerika führte. Die Nachwuchsgruppe wird seit fünf Jahren von Martina Niepagen und Melanie Georg trainiert, die nun ihre Arbeit in andere Hände geben möchten.
„Wer so tolle Arbeit geleistet hat, den lassen wir nicht einfach gehen. Wir finden schon eine neue Aufgabe für Euch“, so Möhnen-Präsidentin Inge Moskopp. Bütten-Ass Thomas Kreuter nahm in diesem Jahr vor allem die Mitbürger aus dem Stadtteil Kärlich aufs Korn. Ohne Zugabe ließen ihn die Möhnen nicht von der Bühne gehen. „Auf Safari“ war die Gruppe „Golden Fire Flys“. Die von Xenia Höfer trainierten Mädchen zeigten einen sehenswerten Showtanz. Bayrische Gaudi bot das Gesangs-Duo „Budenzauber“ (Ruth Moskopp und Martina Niepagen). Sie erhielten auf der Bühne von vier in Lederhosen gekleideten jungen Männern tänzerische Unterstützung: Björn Martens, Pascal Mülhöfer, André Vogt und Denis Niepagen.
Das Motto der „Happy Slow Dancers“ lautete in diesem Jahr „Mit Schirm, Charme und Melone“. Dennoch ließen die von Silvia Klee trainierten Damen die Zuschauer alles andere als im Regen stehen. Mit sichtbar viel Spaß tanzten sie unter anderem zur Musik von „It´s raining man“. In den Reihen der Damen war auch Erika Pörtner, ihres Zeichens erste Vorsitzende des Mülheimer Möhnen-Clubs. Ein sehr hoffnungsvolles Nachwuchstalent ist das 15-jährige Tanzmariechen Katharina Zirwes. Trotz ihres jungen Alters hat sie bereits zahlreiche überörtliche Auszeichnungen für ihr akrobatisches Können erhalten.
Einen gelungenen Schlusspunkt setzte die Showtanzgruppe X-Dreams, die in diesem Jahr ihr 11-jähriges Bestehen feiert. Das Team präsentierte eine regelrechte Zeitreise, in deren Verlauf alle Kostüme und viele ehemalige Mitwirkende der letzten Jahre zu sehen waren. Leider kündigte Trainerin Andrea Horn an, ihr Amt in jüngere Hände geben zu wollen. Möhnen-Präsidentin Inge Moskopp zeigte Verständnis: „Auch für dich werden wir eine neue Aufgabe finden“, so die Sitzungsleiterin, die ganz zufällig darauf hinwies, dass man sich auch als Kärlicherin zum Möhnenoberhaupt bewerben könne.
Doch egal woher die Aktiven oder die Zuschauer auch stammten: Sie erlebten ein fünfstündiges Programm, bei dem eines deutlich wurde - das rheinland-pfälzischen Möhnenherz schlägt in Mülheim-Kärlich.