Niederzissen hat ein neues Prinzenpaar

Rainer I. und Nicole I. regieren „Zesse Jecke“

10.02.2014 - 17:13

Niederzissen. Seit kurzem ist das Geheimnis gelüftet, wer Stefan II. und Birgit I. auf den närrischen Thron in Niederzissen folgt. Der bisherige Sitzungspräsident Rainer Schönhofen hat seinen Platz auf der karnevalistischen Bühne in Niederzissen gewechselt. Die nächsten beiden Jahre wird er als Prinz Karneval auf der Zissener Bühne seinen Platz haben. Als Rainer Schönhofen gemeinsam mit Mike Roth zu Beginn der Sitzung als Moderatorenteam die Karnevalisten in der Bausenberghalle zur Prunksitzung willkommen hieß, waren die Gäste gespannt, wen die beiden als Prinz für die nächsten zwei Jahre ausrufen würden. Da ahnte noch niemand, dass einer der beiden nur kurz das „Ornat“ wechselte und wenige Minuten später unter dem begeisterten Jubel des närrischen Volkes einen triumphalen Einzug in die bis auf den letzten Platz gefüllte Bausenberghalle feiern durfte. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Nicole stehen sie in den beiden kommenden Jahren an der Spitze der Zissener Narren und dürfen das Geschehen auf der Narrenbühne aus der Ehrenloge verfolgen.


Überraschendes Ende des Rätselratens


Damit fand das spannende Rätselraten um die neuen Tollitäten bei den „Zesse Jecke“ ein überraschendes Ende. Bei der eigentlichen Proklamationssitzung im November 2013 hatte das Prinzensuchkommando noch kein neues Herrscherpaar präsentiert. Und das erstmals im 80. Jahr des Bestehens des Traditionsvereins. Obwohl für das Sitzungspräsidentenduo zu diesem Zeitpunkt bereits feststand, wer am Rosenmontag 2014 vom Prinzenwagen Kamelle wirft. Weil es eine kurzfristige Entscheidung war, wollte man das Ganze vernünftig vorbereiten und das neue Prinzenpaar bei der Prunksitzung proklamieren. Die Geheimhaltung gelang vortrefflich. Selbst die beiden Kinder des Prinzenpaares, die beide bei den Stadtsoldaten Niederzissen aktiv sind, wussten nichts vom Vorhaben der Eltern. Umso größer war der Jubel dann bei den närrischen Untertanen, als die neuen Regenten in die Bausenberghalle einzogen. Angeführt vom Fanfarenzug Brohltalklänge folgte die vielköpfige Schar der kleinen und großen Uniformträger der KG „Zesse Jecke“ mit dem neuen Regentenpaar. Nach der Proklamation durch den ersten Vorsitzenden und Sitzungspräsidenten Mike Roth und der Schlüsselübergabe durch Ortsbürgermeister Richard Keuler an das neue Herrscherpaar Rainer I. und Nicole I. gratulierte auch Bürgermeister Johannes Bell den neuen Regenten aufs Herzlichste, denn Prinzessin Nicole ist schließlich eine seiner Mitarbeiterinnen in der Tourist-Info im Niederzissener Rathaus.

Nur einer war in der Folge ein Leidtragender der Proklamation. Sitzungspräsident Mike Roth, Schwager und Bruder der Tollitäten, musste nun den ganzen Abend allein moderieren, was er aber großartig bewerkstelligte. Mit viel Witz führte er schlagfertig und wortgewandt durch das Programm, an dem rund 200 Aktive (alles Niederzissener Karnevalisten) mitwirkten.


Zahlreiche Ehrengäste


Unter anderem konnte man als Ehrengäste den Ehrenvorsitzenden der KG, Heinz „Manes“ Schröder und den Ehrensitzungspräsidenten Karl-Heinz Bersheim, beide in Begleitung ihrer Ehefrauen, willkommen heißen. Karl-Heinz Bersheim erhielt in diesem Zusammenhang noch die Gratulation zur 50-jährigen Mitgliedschaft zu den „Zesse Jecke“. Ferner wurden Bürgermeister Johannes Bell, Ortsbürgermeister Richard Keuler, Kooperator Pater Wolfgang Nick, Pfarrer i.R. Hans-Peter Müssenich und das Mitglied des Ehrenrates Uli Durben als Ehrengäste begrüßt.


Minifunken eröffneten das Showprogramm


Eröffnet hatten das Showprogramm die 25 Minifunken der KG im Alter von sechs bis zwölf Jahren, betreut von Birgit Stürmer und Elke Schiele. „Vielleicht ist unter ihnen sogar ein Prinz oder eine Prinzessin von morgen und übermorgen“, orakelte der Sitzungspräsident. Klasse auch nach der Proklamation das Solomariechen der KG Ann-Kathrin Wittke, das von Ramona Pelikan bestens vorbereitet und trainiert war.

Als Eisbrecher in der Bütt bewährte sich wieder einmal Susanne Dietzler. Seit Jahrzehnten als heimisches Büttenass bekannt, hatte sie diesmal einen Vortrag in Reimversen als „Billig-Flieger“ im Gepäck. Tänzerisch zeigte dann die Gruppe Europa, was in ihr steckt. Sie sind seit Jahren mit von der Partie, wenn es um einen Auftritt für die Sitzung geht. Bei ihrer diesjährigen Langversion eines griechischen Tanzes gaben sie ihr Letztes, was mit großem Beifall bedacht wurde.

Seit vielen Jahrzehnten auf der Bühne sind auch Anja Degen und Daniela Groß. Als „Et Änn un et Dänn“ unterhielten sie sich während einer Rast auf einer Wallfahrt nach Fraukirch. Mit ihrem Blödsinn sorgen sie stets für beste Laune im Saal.

Die erste Programmhälfte beendeten die Maxifunken mit ihrem diesjährigen Gardetanz. Es war schon ein Superbild, als die 25 Gardisten der Nachwuchsgarde im Alter von 12 bis 17 Jahren, trainiert von Maria Meder, Katja Hilger und Matthias Gros, einen Klasse-Gardetanz präsentierten.


Wohltuende Erholungspause


Nach einer wohltuenden Erholungspause, in der zahlreiche Gratulanten beim neuen Prinzenpaar vorstellig wurden, sorgte zunächst die Showtanzgruppe „No Name“ für eine weitere Glanzleistung auf der Bühne. Zwar „immer noch ohne Namen“, dafür umso bekannter ist die Truppe für ihre tollen Tänze. Sie enttäuschten auch in diesem Jahr nicht und überzeugten „mit tollem Bühnenbild und viel Schmackes“, wie Moderator Mike Roth lobte. Von Manuela Felden einstudiert zeigten sie sich in diesem Jahr als Amazonen. Köstlich ist seit vielen Jahren auch immer wieder der Vortrag von Heinrich Seiwert, der in diesem Jahr unter dem Thema „NSA“ so allerhand in Reimform von sich gab. Da saß jede Pointe und die Zuhörer kamen aus dem Lachen nicht heraus. Weit über die Grenzen von Niederzissen hinaus bekannt sind die Vulkan-Elfen, das Männerballett aus Niederzissen, das sich mit Glanzleistungen weit über das Brohltal hinaus einen Namen gemacht hat. Bei dem diesjährigen Showtanz unter dem Motto „Sandmännchen“ haben die Trainerinnen Manuela Felden, Yvonne Adam und Simone Doll erneut ganz Arbeit geleistet. Im letzten Jahr kam Hartmut Keuler als Büttenredner wieder groß heraus. In diesem Jahr besuchte er die Zissener Narren als „Arbeitssuchender“, der seinen Mundschenk (Florian Schopp) dabei hatte. Seit einigen Jahren treten auch die Niederzissener Möhnen rund um die neue Obermöhn Karin Ritzdorf und den Sitzungspräsidentinnen Christel Krupp und Manuela Schlig mit immer wieder neuen Ideen im Programm der Prunksitzung der KG „Zesse Jecke“ auf. Von Sabine Gros und Susi Odenthal trainiert zeigten sie in diesem Jahr einen tollen Zwergentanz.


Grandioser Tanz der Stadtsoldaten


Als Aushängeschild der KG können sich die Stadtsoldaten mit ihren Tänzen ohnehin längst auf allen Bühnen sehen lassen. Von den Trainerinnen Saskia Grahl und Maren Krupp bestens einstudiert, zeigten die Stadtsoldaten unter Leitung ihres Kommandanten Andy Schmitt und mit Mariechen Maren Krupp diesmal einen Tanz, zu dem man Melodien von Helene Fischer ausgewählt hatte. Das animierte die Besucher im Saal und steigerte die Stimmung enorm.

Schließlich wusste sich auch der Elferrat noch in Szene zu setzen. Da Geheimhaltung in Sachen Prinzensuche in Niederzissen eine große Tradition hat, wusste auch der Elferrat im Vorfeld nichts von der Beförderung seines Chefs. Es war jedoch eine Ehrensache, mit einer spontanen Gesangseinlage zur Beförderung zu gratulieren. Als niemand mehr glaubt, dass eine Steigerung der Stimmung noch möglich sei, brauchte Sitzungspräsident Mike Roth nur zwei Worte zu sagen: „De Botzedresse“: Die heimische Stimmungsband riss die Narren mit und ließ sie auf Stühle und Tische steigen. Beim anschließenden großen Finale zum Gesang von Detlef Wittke ließen sich alle Aktiven noch einmal von ihrem Publikum feiern. Da strahlte vor allem das neue Prinzenpaar angesichts der fröhlich feiernden Untertanen. Sitzungspräsident Mike Roth dankte allen Aktiven, Gästen und Helfern und lud zu den weiteren Veranstaltungen der KG „Zesse Jecke“ ein. Besonders wies er auf das RKK-Prinzentreffen am Dienstag, dem 11. Februar 2014 ab 18.11 Uhr in der Bausenberghalle ein, zu dem bereits 40 RKK-Mitgliedsvereine ihre Zusage gegeben haben.

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