Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft machten jungen Menschen Mut

„Was braucht man, damit die Wünsche und Träume auch in Erfüllung gehen“

Junge Migranten und Multiplikatoren beim Josefstag 2013 in Bad Neuenahr-Ahrweiler

„Was braucht man, damit die Wünsche und Träume auch in Erfüllung gehen“

Ruth Fischer und Natascha Stieber-Koch führten die Veranstaltung unter dem Motto „Meine Wahl - Deutschland“. Foto: privat

25.03.2013 - 18:06

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Mit der Flucht nach Ägypten war auch die Heilige Familie eine Familie mit Migrationshintergrund. Migration am Josefstag zu thematisieren, liegt also nahe, und das bereits zum dritten Mal in den Schulungsräumen der KVHS in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Eingeladen hatten der Jugendmigrationsdienst (JMD) im Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V. mit den 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Jugend-Integrationskurses, der zurzeit an der Kreisvolkshochschule Ahrweiler e.V. (KVHS) stattfindet. Christian Hofeditz, Mitarbeiter der KVHS, konnte Multiplikatoren aus Politik, Kirche und Gesellschaft in der Volkshochschule begrüßen, unter ihnen auch Asuman Bender, Vorsitzende des Beirates für Migration und Integration im Kreis Ahrweiler, Rita Cackovic, Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragte des Kreises Ahrweiler, Dorothee Emmerlich, Dozentin des Sprachkurses an der KVHS, Rosa Maria Müller, Vorsitzende der FDP Remagen, Rolf Deißler, Fraktionsvorsitzender der FWG im Kreistag Ahrweiler, Alexander Mayer, Fachstelle für Kinder- und Jugendpastoral Andernach, und Michael Salzmann, Direktkandidat der FDP im Wahlkreis 199. Die beiden Moderatorinnen Ruth Fischer und Natascha Stieber-Koch vom Jugendmigrationsdienst führten die Veranstaltung unter dem Motto „Meine Wahl - Deutschland“.

Und 16 junge Frauen und Männer aus Chile, Ghana, dem Kosovo, Libanon, Indonesien, Polen, Portugal, Syrien und der Türkei sprachen von ihren Zielen: Erzieherin oder LKW-Fahrer werden, den Führerschein machen, Klavier spielen lernen und dem Bruder die Schule bezahlen, sich zur Rettungsassistentin, Steuerberaterin ausbilden lassen, ein Studium absolvieren oder eine selbstständige Arbeit aufnehmen, so lauteten die Wünsche der jungen Frauen und Männer. Adelina aus dem Kosovo, die in ihrer Heimat bereits Literaturgeschichte studiert hat, möchte in Deutschland Pharmazeutisch-technische Assistentin werden. Die jungen Erwachsenen wissen, dass sie ihre Ziele nur mit guten Deutschkenntnissen erreichen können und streben zum Teil mehr als nur Sprachniveau B1 an. „Doch was braucht man außerdem, damit die Wünsche und Träume auch in Erfüllung gehen“, fragte Ruth Fischer. Ohne soziale Netzwerke, ausreichende Krankenversicherung, bezahlbaren Wohnraum und Mobilität kann ein guter Start ins Berufsleben nur schwer gelingen. Auch betonten Rosa Maria Müller und Michael Salzmann, wie wichtig eine gute Bewerbung ist, die zeitgemäß auch als Email verschickt werden kann. Im Gespräch erfuhren die jungen Zugewanderten auch, was es beim Bewerbungsanschreiben zu beachten gilt.

Im Anschluss wurde über den Nutzen von Vereinen gesprochen. Diese bieten die Möglichkeit, Menschen kennenzulernen, die deutsche Sprache zu sprechen und in der neuen Heimat Fuß zu fassen. „Allerdings ist die Hürde“, so Alexander Mayer, „in einen Verein einzutreten, auch für Deutsche sehr groß, wenn man niemanden kennt.“ Mitglied eines Vereins zu werden bedeutet zudem, Verpflichtungen zu übernehmen, eine weitere Klippe, die auch für hier geborene Jugendliche ein Problem darstellt. Beim Josefstag 2013 waren sich alle einig, dass einige Vereine und Jugendverbände im Sinne einer Willkommenskultur Zugewanderten „Räume zum Kennenlernen“ schaffen sollten.

Als gute Gelegenheit, die Zeit nach dem Sprachkurs bis hin zur Ausbildung zu überbrücken und im Kontakt mit anderen die Sprachkenntnisse zu vertiefen, riet Natascha Stieber-Koch den jungen Frauen und Männern zum Freiwilligen Sozial Jahr (FSJ).

Die Vertreter aus Politik und Gesellschaft machten den jungen Migranten Mut und Asuman Bender brachte die Sache auf den Punkt: „Sie möchten Deutsch lernen. Die Türen werden sich öffnen!“

Pressemitteilung

Caritasverband

Rhein-Mosel-Ahr e.V.

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