Sinziger Cäcilia-Hütte bis auf die Grundmauern niedergebrannt
Auch Großeinsatz der Wehr konnte das Sängerheim nicht retten
Sinzig. Die Cäcilia-Hütte auf dem Mühlenberg gibt es nicht mehr. Das beliebte Ausflugsziel im Besitz des Männergesangsvereins wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag ein Raub der Flammen und brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Und dies trotz eines Großeinsatzes der Sinziger Wehr und vieler Fahrzeuge aus den Nachbarstädten. „Das war nichts mehr zu machen, als wir eintrafen, stand die Hütte bereits im Vollbrand“, zog Sinzigs Stadtwehrleiter Andreas Braun die traurige Bilanz.
Um 1.37 Uhr in der Nacht war der Alarm bei der Wehr eingegangen. Die konnte sozusagen auf Sicht zum Einsatzort fahren. Augenzeugen sprachen von einem „übergroßen Martinsfeuer“ auf dem Mühlenberg, das weithin sichtbar war. Im Wissen um die schwierige Löschwasserlage hoch über Sinzig hatte Braun sofort die Tanklöschfahrzeuge der Wehren aus Remagen, Bad Breisig und Bad Neuenahr angefordert. Die sorgten im Pendelverkehr für Wassernachschub, ehe Schlauchleitungen von der Stadt auf den Berg verlegt waren. Aber wirklich löschen konnte die Wehr nur noch Glutnester. Die Hütte, die zu großen Teilen aus Holz bestand, brannte lichterloh. Insgesamt waren über 70 Feuerwehrleute im Einsatz. Noch in der Nacht informierten sich Bürgermeister Wolfgang Kroeger, Beigeordnete Charlotte Hager und Ortsvorsteher Gunter Windheuser über die Lage.
Die Verantwortlichen bei der Cäcilia zeigten sich am Samstag geschockt. Denn die Hütte war sozusagen Geschichte und Seele des Vereins, der sie mit viel Eigenleistung Ende der 70er-Jahre gebaut hatte. Eingeweiht worden war die Hütte 9. Oktober 1979. Erst in diesem Jahr war die Hütte neu verpachtet worden und die Gastronomie sehr gut angelaufen. „Wir stehen natürlich unter Schock und wissen auch noch nicht so genau, wie es weitergeht“, so der 2. Vorsitzender Peter Romanczyk gegenüber „Blick aktuell“. Vereinschef Michael Griehl befand sich auf Dienstreise.
Am Montag sollte es ein erstes Krisentreffen mit Bürgermeister Wolfgang Kroeger geben. Denn die Hütte war nicht nur Mittelpunkt des Vereinslebens der Sänger, sondern auch ein beliebtes und markantes Ausflugsziel der Stadt Sinzig. Am Samstag war das gesamte Gelände gesperrt. Eine Brandursache konnte bisher nicht benannt werden. Experten von Kripo und Versicherungen waren vor Ort. Der benachbarte Feltenturm wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen und ist auch weiterhin zugänglich. „Hütte und Inventar waren natürlich vollständig versichert“, macht Peter Romanczyk von der Cäcilia klar, und tritt damit in Sinzig schnell kursierenden, anders lautenden Gerüchten entgegen. „Asyl“ für die Proben werden die Sänger bei der Eintracht aus Bad Bodendorf finden, mit der schon länger eine intensive Zusammenarbeit besteht.
BL