In der Ortsgemeinde Kottenheim wurde drei Tage lang die traditionelle Antonius-Kirmes gefeiert
Ettringen nimmt immer mehr Einfluss
Kottenheim. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Das sagte sich auch die Ortsgemeinde Kottenheim und führte zur traditionellen Antonius-Kirmes, die der knapp 3000 Einwohner zählende Ort in der Verbandsgemeinde Vordereifel von Samstag bis Montag bei größtenteils schwülen Temperaturen feierte, einige Änderungen ein. Die Blaskapelle aus Ettringen gab - sowohl am Samstag zur Eröffnung als auch am Sonntagnachmittag - auf der Bühne des Mehrgenerationenplatzes ein Platzkonzert, am Samstag gegen 21.30 Uhr heizte die Rockband „Daily Roxx“ um Axel Theisen, Carlo Retterath, Christoph Schüssel, Frank Voss und Steffi Göddertz den zahlreichen Besuchern im nahen Jugendheim ein, um die Gäste auch zu fortgeschrittener Zeit auf dem Kirmesplatz zu halten.
„Das Programm hat für Jung und Alt etwas zu bieten“, freute sich Ortsbürgermeister Thomas Braunstein, nachdem die Ettringer Blaskapelle die Kirmesfreunde vom Steakhaus „Zum heißen Stein“ zum Kirmesplatz geführt hatte. „Wir haben als Gemeinde etwas Neues versucht und wollen die Bühne auch in der Zukunft öfter nutzen. Wir können stolz sein auf das, was die Menschen hier auf ehrenamtlicher Basis leisten. Ich habe mir bei den Kirmesfreunden einen persönlichen Eindruck darüber verschaffen können, wie viel Arbeit dahintersteckt.“
Nach dem festlichen Hochamt in der St.-Nikolaus-Kirche sangen zunächst der Männergesangverein „Eintracht“ 1856 Kottenheim unter der Leitung von Wolfram Schenk und anschließend in einer Gemeinschaftsaktion die beiden Kirchenchöre aus Kottenheim und Ettringen unter der Leitung von Stephan Ring direkt vor der Bühne, wo sich die Blaskapelle Ettringen positioniert hatte.
Der Einfluss der Gemeinde vom Hochsimmer im benachbarten Kottenheim wird also immer größer, und 2018 hing mit dem 66-jährigen Franz Goretzki sogar ein gebürtiger Ettringer als neuer Kirmespräsident die Kirmesglocke auf. „Ich freue mich, in einem solchen Dorf ein solches Amt innezuhaben. Es macht Spaß, unter solchen Menschen zu sein. Und ich bin stolz, jetzt ein Kottenheimer zu sein“, schmierte Goretzki den Besuchern ein wenig Honig um den Mund, nachdem seine Herkunft bekannt gegeben worden war.
Mit drei Schlägen
Als Ortsbürgermeister Braunstein das Fass Freibier mit drei Schlägen angeschlagen und Kirmespräsident Goretzki die ersten Krüge verteilt hatte, nahm die Kirmes ihren gewohnten Gang. An allen drei Tagen hatte der Nachwuchs seinen Spaß beim Entchen-Angeln, auf dem Kinder-Karussell, auf dem Auto-Scooter und an der Schießbude. An einem Imbiss-Stand und an der Creperie konnten die Besucher ihren Hunger stillen. Die Freiwillige Feuerwehr Kottenheim betrieb einen Getränke-Pavillon und hatte natürlich bei der Hitze alle Hände voll zu tun, um den Durst der Gäste zu löschen. Sie wurde allerdings am Sonntagmittag jäh gestört: Einige Feuerwehrleute mussten direkt vom Mehrgenerationenplatz zur Kreuzung an der K93 eilen, weil sich dort ein schwerer Verkehrsunfall ereignet hatte. Dass die Kottenheimer Antonius-Kirmes lebt, daran haben auch die Kirmesfreunde seit Jahren einen großen Anteil. Nachdem der Verkehrs- und Verschönerungsverein 1994 auf eine weitere Ausrichtung der Kirmes verzichtete, stellte der Stammtisch in Eigenregie einen Frühschoppen auf die Beine.
1998 wurde Guido Weber zum ersten Kirmespräsident bestimmt, heutzutage gehören den Kirmesfreunden, bei denen es sich nicht um einen eingetragenen Verein handelt, immerhin 40 Aktive an. Sie werden auch im Jahr 2019 dafür sorgen, dass die Antonius-Kirmes von der Bevölkerung so gut angenommen wird.