Engerser Möhnen begeistern mit 1. Möhnensitzung
„Lollipop und flotte Mädchen – Karneval in unserem Städtchen“
Engers. Am vergangenen Samstag fand in Engers die 1. Möhnensitzung des Engerser Möhnenvereins in der Mehrzweckhalle des Heinrich – Hauses statt. Die fünfzehn Vorstandsdamen stellten sich erfolgreich der neuen Herausforderung und bewiesen eindrucksvoll, dass die Engerser Frauen äußerst bühnentauglich sowie humorvoll sind.
In gewohnter Möhnenmanier begann die Sitzung pünktlich um 20:11 Uhr. Begleitet von dem Narrhallamarsch zog der Möhnenvorstand in die sehr gut besuchte Narrenhalle ein. Passend zum Thema „Lollipop und flotte Mädchen – Karneval in unserem Städtchen“ waren die Tische mit bunten Torten, Bonbons und Lollipops liebevoll dekoriert. Anne Baugut, die bereits im Mai 2017 zur Präsidentin des Möhnenvereins gewählt wurde, begann mit ihrer Eröffnungsrede, wurde aber schnell von einer ihrer Möhnendamen unterbrochen. Denn ein wichtiges Utensil fehlte ihr noch zu ihrem Amt: die Möhnenkette. So ergriff Uschi Bender, die als vorherige Präsidentin 14 Jahre den Verein mit Herz und Verstand führte, das Wort. Mit den Worten „Nun hast du mich immer am Hals“ überreichte sie Anne Baugut die neu aufgearbeitete Möhnenkette, welche fortan die Namen der Präsidentinnen trägt. Zugleich dankte sie dem Publikum sowie den Möhnen und Engerser Vereinen für die gute Zusammenarbeit während ihrer Regentschaft. Für ihr Engagement erhielt sie „Standing Ovation“ des Publikums und auch so manche Tränen der Rührung waren zu sehen.
Nach der kurzen Begrüßung aller Anwesenden durch Präsidentin Anne Baugut, bat sie ihre Möhnen „Platz zu nehmen“ – ganz so, wie es auf einer Sitzung üblich ist. Bereits hier überraschten die Damen das Publikum: Anstatt auf der Bühne zu verweilen und das Programm von oben zu verfolgen, enthüllte jede der Damen ein Foto von sich, welches an der Bühnenwand montiert war. Auf diese Weise war der Möhnenvorstand für das Publikum immer sichtbar, konnte sich aber zusätzlich in das Bühnenprogramm mit individuellen Beiträgen einbringen.
Unterhaltsames Programm
Wortgewandt und mit viel Charme und Esprit führten von nun an Gabi Korb – Wambach und Uli Lebernegg durch das Programm. Das bereits proklamierte Kinderprinzenpaar (Kinderprinz „Matthias I. von der flotten Sohle“ und Kinderprinzessin Johanna I „von der tanzenden Querflöte“) zog mitsamt Hofstatt unter Volldampf in die Halle ein und zeigte mit seinem fetzigen Tanz, dass die Kinder den Großen in Nichts nachstehen. Die zwölfjährige Charlotte Haacke wagte sich in die Bütt´ und klagte gekonnt über ihr Leid, Tochter eines Elferräters zu sein. Unter der Leitung von Tanja Becker traten die „Minis“ der Dancing Girls auf und zeigten ihr tänzerisches Talent im Gardetanz. Ex-Obermöhn Pia Halfmann zog es mit ihren Hofstaatdamen, alle in den besten Jahren, erneut auf die Bühne. Zusammen freuten sie sich auf die Wechseljahre und gaben ihre Freude darüber in einem Lied preis. Zu fetziger Rock `n`Roll Musik kamen die Vorstandsdamen des Möhnenvereins anschließend in selbst genähten Rockabilly – Kleidern und mit beleuchteten Lollipops auf die Bühne.
Passend zum Motto legten sie eine flotte Sohle auf das Parkett und bewiesen mit viel Freude ihr tänzerisches Können. Conny Feuerpeil und Agnes Kretzer begeisterten das Publikum mit ihrem „Geschnuddels am Buddche“ und wussten so manches über Land und Leute zu berichten. Die Vorstandsdamen Marlene Dümmler, Astrid Hadzelek, Michaela Reuter und Claudia Verrelli stellten mit ihrem Vortrag „Radio Lollipop“ ihre Bühnentauglichkeit unter Beweis. Tanja Fischer, Melanie Frömberg und Rebecca Röttgen, ebenfalls aus dem Möhnenvorstand, klagten singend mit ihrem Lied „Cellulite“ über so manchen Makel am weiblichen Körper. Musikalisch begleitet wurden sie am Keyboard von Alexander Brachtendorf. Spätestens jetzt sorgte der Beitrag „Die Wunderbox“ (Uli Lebernegg, Anneliese Kessler, Sanja Kessler, Yvonne Kessler und Erika Steigerwald) für die volle Beanspruchung der Lachmuskeln. Unter der Leitung von Trainerin Jasmin Garzombke zeigten im Anschluss die „Dancing Girls und Boys“ ihren neuen Tanz. „Das Weinbudsche“ des ehemaligen Dreigestirns ist ein beliebter Treffpunkt der Engerser geworden. Hier wird geschwätzt, geschnuddelt und so manches Gläschen Wein getrunken. Mit viel Humor stellten Marlen Keuler, Gabi Korb – Wambach, Annelie Röttgen und Anni Weingarten mögliche Momentaufnahmen nach und ließen sich die verschiedenen Weinsorten unter Beachtung und Bewertung des Weinbuquetts schmecken. In Engers hat sich bereits im vergangenen Jahr ein „Traumpaar“ gefunden: Ansgar Schunkert (Präsident der GEK) gab zusammen mit Pia Halfmann das Lied von Roland Kaiser und Maite Kelly „Warum hast du nicht nein gesagt“ zum Besten. Begeistert forderte das Publikum eine Zugabe des Liedes. Ein fester Meilenstein im Engerser Sitzungskarneval sind die Möhnen Anne Baugut und Gabi Korb – Wambach, begeistern sie doch bereits seit sehr vielen Jahren die Zuschauer mit ihren ausgefallenen und wortgewandten Beiträgen. So stellten sie sich dieses Mal der Herausforderung des „Kitchen Climbing“ (Küchenklettern).
Eigens hierzu wurde ein alter Küchenschrank gekauft, der im folgenden Beitrag von Gabi Korb – Wambach auf kuriose sowie abenteuerliche Art und Weise bestiegen wurde. Anne Baugut kommentierte ausdrucksstark als Reporterin das Vorankommen der Kletterin, die sich zeitweise auch mal verlaufen hatte und plötzlich aus dem Schrank herausschaute. Beide Akteurinnen bewiesen hierbei ihr schauspielerisches Talent in vollem Maße und spätestens, als Gabi Korb – Wambach ihren Köper über den Küchenschrank zog, hielt es die Zuschauer nicht mehr auf ihren Plätzen.
Die Showtanzgruppe der Dancing Girls, unter der Leitung von Melanie Risch und Doris Michels, die auch in diesem Jahr die aufwendigen Kostüme nähte, führte das Publikum in das „Reich des Zaren“ und begeisterte mit ihrer tänzerischen Darbietung.
Präsidentin Anne Baugut stand nochmals auf der Bühne und gab als Rockerbraut das Lied „Auf´m Heimweg zu schnell“ (Highway to hell) zum Besten. Musikalische Unterstützung erhielt sie von Patrick Twardy (Gitarre) und Alexander Brachtendorf (Keyboard). Die Damen des Möhnenvorstandes fuhren passend zum Liedbeitrag auf ihren eigens gewählten Fahrzeugen, seien es Bobbycar, Roller oder Dreirad, durch die Halle ihrer Präsidentin entgegen.
Abschließend bat Anne Baugut alle Aktiven zum großen Finale auf die Bühne. Patrick Twardy und Alexander Brachtendorf, der laut Gabi Korb – Wambach „der einzige Musiker ist, der so spielt, wie die Möhnen singen“, sorgten mit dem Lied „Stääne“ für Gänsehaut. Nun hielt es niemanden mehr auf den Stühlen und ein Jeder aus dem Publikum unterstützte die Aktiven mit seinem Gesang.
Die Engerser Möhnen wagten Neues – und wurden nicht enttäuscht. Gemeinsam mit vielen jungen und erfahrenen Karnevalisten sorgten sie für ein kurzweiliges, abwechslungsreiches und sehr humorvolles Programm, das vielen noch lange in Erinnerung bleiben wird.