Die St. Michaelskapelle in Andernach erfuhr die Zuwendung, die ihr gebührt

Schicksal hat sich zum Guten gewendet

10.12.2018 - 11:48

Andernach. Die Kapelle St. Michael wurde zwischen 1210 und 1220 als Friedhofskapelle des ehemaligen Augustiner-Chorfrauen-Stifts erbaut. Das Gebäude steht zwar auf einem Schulhof, gehört jedoch zur katholischen Gemeinde St. Albert. Die Außenansicht des spätromanischen Tuffsteinquaderbaus blieb unverändert, im Innern hat die Kapelle im Lauf der Jahrhunderte manche Veränderung erfahren.

Viele Andernacher mögen das letzte Erscheinungsbild des Gebäudes noch vor Augen haben. Umgeben von einem Sicherungszaun, ging der marode und baufällige Sakralbau den Weg seiner letzten Tage. Rettungsversuche gab es in der Vergangenheit schon einige, doch erwiesen sich diese Bemühungen nicht als nachhaltig. Im Mai 2015 kam erneut Bewegung in die traurige Angelegenheit. Der „Förderverein St. Michaelskapelle Andernach“ wurde gegründet. Sein Ziel: den Eigenanteil der Pfarrgemeinde St. Albert an den Sanierungskosten aufzubringen. Durch den Verzicht auf die Albertkirche konnten der Gemeinde für ihr Vorhaben zudem Bistums-Zuschüsse gewährt werden. Auch Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Generaldirektion kulturelles Erbe Rheinland Pfalz in einer Gesamtsumme von 125.000 Euro wurden zugewiesen.

Dem regen Vorstand des Fördervereins, der inzwischen rund 100 Mitglieder zählt, gelang es in den vergangenen drei Jahren, ein Spendenaufkommen von rund 37.000 Euro zu erzielen. Die Summe ist zum großen Teil bereits in die Baumaßnahmen geflossen.

Dennoch sind weitere Mittel erforderlich, um die Maßnahmen erfolgreich zu beenden. In der Schlussabrechnung gehen die Verantwortlichen von einer Investition von rund einer halben Million Euro aus.

Dafür wurde in der zweijährigen Renovierungsphase einiges umgesetzt: Das Kapellendach wurde neu gedeckt, Teile der Fassade wurden ersetzt und ausgetauscht, die Stromleitungen sowie die Beleuchtung im Innenraum erneuert. In dem jetzt mit einer Fußbodenheizung ausgestatteten und einheitlich weiß gestrichenen Innenraum fällt das Tageslicht heute durch neue Buntglasfenster des Künstlers Jürgen Drewer. Drei dieser farbenfrohen Vitragen sind bereits eingesetzt, vier weitere werden bis Ostern folgen. Eine Sicherheitsverglasung schützt sie. Ausgestattet ist die Michaelskapelle mit einem kleinen Basalt-Altar, der aus dem großen Altar der ehemaligen Albertkirche geschlagen wurde, umlaufenden Sitzbänken und Kirschholz-Schemeln (mit klappbarer Rückenlehne), die 57 Besuchern Platz bieten, einem Ambo und einer Truhenorgel. Das Kapellen-Gebäude ist von Bodenstrahlern umgeben, die die Sehenswürdigkeit am Abend illuminieren und zu einem besonderen Blickfang werden lassen. Die St. Michaelskapelle wird künftig nicht nur für die Feier von Gottesdiensten genutzt: Auf den Raum soll auch für Schul- und Kulturveranstaltungen zurückgegriffen werden. Pfarrer Stefan Dumont: „Die laufenden Kosten für die Kapelle werden erst mal wie bisher aus dem Budget der Pfarrei gedeckt. Es ist ja jetzt immerhin unsere Pfarrkirche, wenn auch nicht mehr lange.“ Aber auch nach der Pfarreireform (2020) ist die Kapelle ein wichtiger GottesOrt im Angebot der Pfarrei Andernach. „Ich gehe davon aus“, so Dumont, „dass die Finanzierung der laufenden Kosten weiter gesichert ist.“

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