Ortsbegehung mit Bürgermeister Raetz fand in Niederdrees großen Anklang
Viele neuralgische Stellen in Augenschein genommen
Niederdrees. Zur jährlichen Ortsbegehung mit Bürgergespräch trafen sich am Montagabend Bürgermeister Stefan Raetz und Norbert Sauren, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Rheinbach, mit den Bürgern aus Niederdrees zu einer Ortsbegehung.
Als Vertreter von Niederdrees waren Ratsherr Kurt Brozio und Ortsvorsteher Holger Klöß dabei. Aus der Nachbargemeinde Neukirchen war Ratsherr Georg Schragen angereist.
Die von vielen Bürgern begleitete Ortsbegehung startete pünktlich um 18 Uhr am Feuerwehrhaus, angeführt von Ortvorsteher Holger Klöß, der sachkundig durch den Ort führte.
Einer der neuralgischen Punkte war die Zuwegung zur nahe gelegenen Kläranlage. Hier hat sich seit Jahren eine wilde Müllkippe gebildet, bestehend aus über einhundert Auto- und Traktorenreifen, Ölbehälter und Blechkanister.
„Das ist eine Schweinerei, was hier passiert. Und keiner will verantwortlich sein“, empörte sich Paul Raaf, einer der Bürger, die den Rundgang begleiteten. Hier will die Verwaltung den Sachverhalt klären und um Abhilfe kümmern.
Ortsvorsteher Klöß wies im weiteren Verlauf der Begehung auf den schlechten Zustand des Dorfplatzes, unmittelbar gegenüber der Kirche, hin. „Der Platz ist verwildert, sodass das Unkraut schon durch die Sitzbänke wächst. Hier wird wohl kein Bürger mehr verweilen wollen“, konstatierte Klöß. Dies könne mit geringem Aufwand vom Bauhof wieder hergerichtet werden. Das beträfe auch die Pflege des neu errichteten Spielplatzes neben dem alten Feuerwehrhaus, fügte Klöß hinzu.
Auch der Bürgermeister war über die Umstände nicht erbaut. Er werde den Bauhof beauftragen, sich der Sache anzunehmen.
„Gerade, was den Bauhof angeht, sind wir zurzeit in einer Umstrukturierungsphase, um noch effizienter arbeiten zu können. Aktuell findet ein Workshop statt, um den Bauhof besser aufzustellen, wobei auch das Kaufmännische geprüft wird. Der Bauhof muss effizienter werden“, so Bürgermeister Raetz zum Thema Bauhof.
Am Kreuzburgweg 2 steht eine große Eiche auf städtischen Grund, deren Blätter im Herbst auf das Grundstück der Familie Senst fallen.
„Wir müssen über 20 Säcke Laub jedes Jahr beseitigen. Man könnte den Baum zurückschneiden, um hier Abhilfe zu schaffen“, beschwerte sich Frau Senst.
Dies wurde von der Verwaltung abgewiesen, da man gesunde Bäume nicht einfach beseitigen könne. Man wolle schließlich eine grüne Umgebung haben. Der zugewachsene Bach, Ecke Kreuzburgweg / Alte Holzgasse, macht den Eindruck eines Biotops mit viel Wildwuchs.
„Die Ausbaggerarbeiten im Höhenbereich sind jetzt abgeschlossen und werden als Nächstes im hiesigen unteren Bereich fortgesetzt. Das geschieht noch vor dem Winter, damit vermeintliches Hochwasser abfließen kann“, erläutere Bürgermeister Raetz.
„Damit die nahegelegenen Keller nicht zu Regenrückhaltebecken werden“, fügte Raetz scherzhaft hinzu.
Anschließend ging es gemeinsam zum weiteren Austausch mit dem Bürgermeister in die alte Schule, die sich schnell mit interessierten Bürgern füllte. Die Verwaltung werde eine Rückantwort zu den aufgeführten Problemen in Niederdrees an den Ortvorsteher abgeben, begann Raetz die Gesprächsrunde.
Der Bürgermeister fasste den Sachstand von Niederdrees so zusammen:
Die Internetversorgung ist kein Thema mehr. Durch den Ausbau wurde Anbindung ans schnelle Netz umgesetzt. Jetzt sind als Nächstes Queckenberg und Loch für eine Internetanbindung an der Reihe. Junge Leute würden gerne nach Niederdrees ziehen und es sind noch viele Bauflächen innerhalb des Ortes vorhanden.Auch die Busanbindung im ÖPNV ist sehr gut, wobei außerhalb des Schulverkehrs leider nur dürftig davon Gebrauch gemacht wird. Der Zusammenhalt in den Vereinen ist auch ein Spiegelbild für eine gesunde Dorfstruktur in Niederdrees. Hier sind die Feuerwehr und der Spielmannszug Echo zu erwähnen, der auch die „Echositzung“ veranstaltet, die über die Grenzen von Rheinbach bekannt ist. Ein gutes Zeichen für die Zukunft ist der neugegründete Junggesellenverein, der innerhalb eines Jahres auf 28 Mitglieder angewachsen ist und immer mehr Jugendliche dabei sein wollen. Als Ansprechpartner in dörflichen Belangen stehen Renate Krämer und Holger Klöß zur Verfügung, denen ein besonderer Dank gilt. Wenn auch die Aufgaben manchmal nicht einfach sind. Die Verbindung von Holger Klöß zur Bundeswehr, als sein Brötchengeber, habe es möglich gemacht, dass das Ehrenmal an der Kirche in ehrenamtlicher Arbeit durch Bundeswehrkameraden instand gesetzt wurde. Niederdrees habe aktuell 437 Einwohner und das mit steigender Tendenz, schloss Raetz sein Resümee.
Ratsherr Kurt Brozio hatte dem Junggessellenverein Niederdrees ein Angebot gemacht. Da das Trafohäuschen, zwischen Oberdrees und Niederdrees am Heiligenhäuschen, vom Oberdreeser Ortsausschuß nicht mehr bewirtschaftet werde, könnte dieser Platz von den Junggesellen übernommen werden.
Klöß bedankte sich herzlich bei Bürgermeister Stefan Raetz und den zahlreich erschienenen Bürgern des Dorfes.
„Dies zeugt von einer lebendigen Gemeinde Niederdrees. Auch wenn wir manchmal auf hohem Niveau klagen“, fasste Klöß den Abend zusammen.