Erpel feierte fünf Tage lang Johannes-Kirmes
Ein strahlendes Jubiläums-Königspaar
Bürgerkönig Horst und Anne Bischoff standen wie schon vor 25 Jahren im Mittelpunkt des Festes
Erpel. Mit dem Aufstellen des Kirmesmanns, den sie über den Eingang zum Bürgersaal postierten, eröffneten die Erpeler Junggesellen am frühen Freitagabend die fünftägige Johannes-Kirmes Schon am Nachmittag waren die jungen Kirmesbesucher in den Norden des Ortes gepilgert, um den Start des großen Auto-Scooters nicht zu verpassen, die Treffsicherheit der Gewehre in der Schießhalle zu testen, Enten zu angeln oder Dosen scheppernd zu Falle zu bringen.
Meisterschaft der Fähnriche
Lange bevor am Samstagnachmittag der Festumzug der Junggesellen vom Bürgersaal aus startete, war es dort hoch her gegangen. Sechs Fähnriche waren angetreten, um Nachfolger von Dominik Schwager zu werden, der im Vorjahr die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft gewonnen hatte. Groß war der Jubel der Bad Hönninger Junggesellen, nachdem ihr Fähnrich Hendrik Sartor den Wettkampf gewonnen und den Teilnehmer der Nönghüüder, den Bruchhausener Bastian Lindlohr, auf den zweiten Platz verwiesen hatte. Von den Fähigkeiten aller Fähnriche konnten sich die Erpeler dann beim Schwenken am Gedenkstein des Junggesellenvereins überzeugen, bevor es mit den Gastvereinen in den Bürgersaal zum Festball der Junggesellen, bei dem erneut Junggesellenkönigin Mara Wilsberg als Majestät fungierte. Dass am Pfingstsonntag erneut kein Nachfolger gefunden worden war, tat der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch. Und so flogen denn beim mitternächtlichen Schwenken nach vierstündigem Feiern die Fahnen äußerst tief.
„Der Sebastian Koch hat dabei die beste Figur gemacht“, war am Sonntagvormittag einhellige Meinung am Königshaus in der Rheinstraße beim Empfangskomitee von Horst und Anne Bischoff. Da war das Königspaar mit seinen Ehrenpaaren noch in der Pfarrkirche St. Severinus, in der Pfarrer Günter Lülsdorf die Festmesse zelebrierte. Noch in „Räuberzivil“ galt es für diese, sich anschließend schnell in Schale zu werfen, um den Königszug würdevoll zu empfangen. Diesen führte, musikalisch unterstützt vom Tambourcorps, der Vorsitzende des Bürgervereins Martin Schäfer durch den Ortskern und unter dem Neutor hindurch zum nahen Königshaus, wo die Gäste des rüstigen Rheinschiffers, der am Pfingstsonntag, wie schon 25 Jahren zuvor, den Vogel abgeschossen hatte, fürstlich bewirtet wurden.
Begrüßen konnte König Horst Bischoff dort nicht nur Pfarrer Lülsdorf und Bürgermeisterin Cilly Adenauer mit den Beigeordneten Gisela Stahl und Friedel Witten, sondern auch seine Kollegin aus Heister, Bürgerkönigin Martina Waldorf mit Prinzgemahl Bernd, und den Vorsitzenden des benachbarten Bürgervereins, Helmut Bürger.
Königsball mit Walzer eröffnet
Kurz vor 13 Uhr trommelte Martin Schäfer zum Aufbruch. Und schon machte sich das Jubiläums-Königspaar auf, dem Fahnenträger des Bürgervereins, Henrik Gerlach, zum Bürgersaal zu folgen, wo die Festgesellschaft schon von einer großen Menschenmenge, darunter auch Verbandsbürgermeister Karsten Fehr sowie der Vorsitzende des Rheinbreitbacher Bürgervereins, Frank Scheika, erwartet wurde. Sie alle und auch Niko Czeslik als Ehrenvorsitzender des Vereins sowie Dietmar Bent als Vorsitzender des Arbeitkreises Erpeler Vereine, der die Johannes-Kirmes wieder organisiert hatte, wurden von Schäfer begrüßt. Dabei zollte er den Junggesellen höchstes Lob für eine „hammerstarke“ Party, bevor er das Königspaar hochleben ließ. Und schon intonierte das Tambourcorps unter Leitung von Dirk Wester den „Schneewalzer“, zu dem sich Horst und Anne Bischoff im Dreivierteltakt um die Fahnenträger drehten und damit den Königsball eröffneten.
Damit war zwar der Höhepunkt der Erpeler Johanneskirmes erreicht, lange aber noch nicht ihr Ende. Traditionell stand am Montag der Kindernachmittag mit Kegelbahn und Freifahrtkarten auf dem Programm, bevor sich die Erwachsenen zum Dämmerschoppen wieder im Bürgersaal trafen. Den üblichen Schlussstrich zogen die Junggesellen, die am späten Dienstagnachmittag über den Kirmesmann zu Gericht saßen, dessen Urteil längst feststand, sodass der arme Kerl wie jedes Jahr unter Krokodilstränen zu Grabe getragen wurde.