Veilchendienstag-Umzug: Heimbach-Weis feierte „Oos Fassenacht“

Fifa Skandal und Sepp Blatter beschäftigen die Karnevalisten

11.02.2016 - 09:42

Heimbach-Weis. Hüte festhalten und im Gegenwind in Schräglage durchs Dörfje. Ausnahmsweise waren die Fastnachtsgecken in der Karnevalshochburg mal nicht vom Wetter verwöhnt. Aber immerhin noch gut bedient. Hatte es doch zumindest pünktlich zum Start des Veilchendienstagumzugs aufgehört zu regnen. Während sich manche Besucher vom Kommen abhalten ließen und für sichtbare Lücken am Straßenrand sorgten, ließen sich die Närrinnen und Narren die gute Laune nicht nehmen. Immerhin hatten viele Wochen und Monate in der Wagenbauhalle oder hinter der Nähmaschine auf diesen Tag hingearbeitet. Rund einhundert Zugnummern erwarteten die Zuschauer an der Straße. Dass sich der Umzug flüssig und ohne langweilende Lücken an ihnen vorbei schlängelte, war einmal mehr der erfahrenden Zugleitung zu verdanken.


Vielfältiges Programm


Wie immer hatten die Heimbach-Weiser Fastnachtsgecken für viel Abwechslung gesorgt. Der Veilchendienstagumzug war ebenso bunt wie vielfältig. Es gab nicht den einen Höhepunkt, sondern ganz nach Geschmack viele unterschiedliche. Schwerpunkte gab es durchaus. Etwa die Fußball WM Vergabe. Die Säupänz grüßten gemeinsam mit Sepp Blatter vom „Mafifa“ Wagen. „Wir schieben Spiele(r) titelten die Kawänzmänna. Glockenmänner und die Randgruppe titelten in ähnlicher Richtung. Natürlich wurde auch die Kommunalpolitik nicht ausgespart. Hili widmete sich dem „OB-Qualkampf“. Vor dem Rathaus im Tiefschlaf rupfte Oberbürgermeister Nikolaus Roth genüsslich einen Hahn, um ihn im Anschluss im großen Topf schön weichzukochen.

„Abgasskandal bei VW - der Yankee hat´s aufgedeckt“ hieß das Motto beim Weiser KF-Trupp. Die getürkten Abgaswerte haben auch in Heimbach-Weis Gemüter erhitzt. Andere Jecken stört viel mehr, dass es keinen richtigen Winter mehr gibt. Den Après-Ski verlegten die Stubbis in den Sonnenschein. Die Wagenbauer bauten eine schöne Skihütte und berieselten das Volk immerhin mit Kunstschnee. Natürlich gab es wieder einige Jubiläen zu feiern. „11 Jahre karnevalistische Überflieger“, verkündeten die Dreidröht. Mit elf Jahren sind die Heimbacher Wagenbauer zwar noch recht jung, haben sich aber mit beweglichen Elementen viele Freunde gemacht. Dieses Mal hoben sie in bunten Ballons vom Wagen ab.

Förmlich zauberhaft war der Eigenbau des G-Trupps. Nach Vollendung eines orientalischen Tempels genossen sie den Rundflug auf dem fliegenden Teppich. Ebenfalls etwas für das Auge war der Motivwagen der Baachwätz. Sie nahmen Platz in der Stierkampfarena, während der kräftige Bulle nach allen Seiten tobte. Manchen war die Welt zu klein geworden und suchten im Universum nach Inspiration. So schossen die Knallköpp auf der Enterprise durch die Galaxis. Die Karnevalsfreunde BBW spielten bei Star-Wars mit.


Prunkwagen begeistern das Publikum


Natürlich hatten die Heimbach-Weiser Narren noch einige weitere originelle Narrenschiffe aufgefahren, die für Furore sorgten. In buntem Stanniol gestaltet waren die Prunkwagen der Tollitäten. Kinderprinzessin Ann-Cathrin setzte mit ihrem Pferde gerade zum Sprung über ein Hindernis an. Passenderweise dazu sattelten die Weiser Wänd dieses Mal zu den Jockeys um. Kinderprinz Niklas I. zeigte mit seinem Prunkwagen, dass er sich beim Fußball am wohlsten fühlt. Nach ihrer Jungfernfahrt an Schwerdonnerstag stach die MS Angelika zum zweiten Mal in See. Obermöhn Angelika (Klöber) und ihr Gefolge warfen kräftig Kamelle. Die beiden Komitees standen dem in nichts nach. Verspielt in „der Welt der Spiele“ präsentierten sich die blauen Elferräte der KG Heimbach. Die ruuten Kollegen aus Weis zogen parallelen zu Asterix und Obelix: „Zwischen Gallien onn Weis ess vieles gleich. Ein kleines Dorf kocht seine Gegner weich“, verkündeten die Komiteeter. Dass das Prinzenpaar Volker I. und ihre Lieblichkeit Yvonne mit Gefolge auf einer Ritterburg thronte, war kein Zufall. Einst da wurde auf der Ehrenburg an der Mosel geheiratet. Ein richtiger Hingucker waren einmal mehr die Fußgruppen, für die der Heimbach-Weis Straßenkarneval so bekannt ist. Kostüme von der Stange sind tabu. Stattdessen wird überlegt und selbst Hand angelegt. Dieses Mal zeigten sich viele von der Unterwasserwelt fasziniert. Badenixen, Tintenfische und Kugelfische bevölkerten die Straße. Andere Fußgruppen blieben lieber trockenen Fußes und stellten Märchen- und Fabelwesen dar. Aus dem Wald wagten sich Elfen und Hexen ins Rampenlicht. Selbst mächtig Licht machten die Discokugeln, die strahlend-blinkend für Partystimmung sorgten. Farbenprächtige Paradiesvögel und bunte Clowns durften nicht fehlen.

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