Abrisshaus macht Platz für eine moderne Aufzugsanlage mit voraussichtlichem Baubeginn 2020

Bad Breisig hat sein Gesicht verändert

Das ungeliebte „rosa Haus“ am Bahnhof ist Geschichte

23.11.2018 - 08:00

Bad Breisig. Bereits im Juni 2017 hatte BLICK aktuell über den umfassenden Umbau des Bad Breisiger Bahnhofs berichtet, nachdem die Deutsche Bahn in einer Informationsveranstaltung ihre Pläne dazu vorgestellt hatte. Notwendig ist die Maßnahme durch die Einführung eines neuen Zugformats, des so genannten RRX (die Abkürzung steht für Rhein Ruhr Express) mit dem Kerngebiet vom Ruhrgebiet über das Mittelrheintal bis Koblenz. Der erste Vorbote für diesen Gesamtumbau ist der Abriss des „rosa Hauses“.

Dazu rückten schwere Baufahrzeuge am Bad Breisier Bahnhof an. Ein großer Kranwagen zog eine überdimensionale schwarze Gummimatte hoch und hielt sie während der Abrissarbeiten als Trennwand zwischen dem rosa Abrisshaus und dem Bahnsteig, um Bahnreisende, Bahnsteig und Bahngleise vor herabfallenden Trümmern und Staubwolken zu schützen. Auf der anderen Hausseite, also an der B9, sorgte ein gezielter konstanter Wasserstrahl dafür, dass sich die Staubbelästigung in Grenzen hielt. Das bedeutet, dass trotz der Lage des Abrisshauses unmittelbar an den Gleisen und der viel befahrenen B9, der Bahn- und Autoverkehr ungehindert weiterfließen konnte. Bevor der bereitstehende Kranwagen und der Bagger zum Einsatz kamen, wurden beide Geräte aus Sicherheitsgründen erst einmal am Gleis geerdet. Dann ging es los. Der Bagger griff sich zunächst den Schornstein des Abbruchhauses, dann die Dachbalken und „knabberte“ Stück für Stück die Hauswände ab. In rund viereinhalb Stunden lag das ungeliebte Gebäude in Schutt und Asche. Schaulustige bewunderten die Geschicklichkeit, mit der der Baggerführer der Abbruchfirma dabei vorging.


Maßnahme des Gesamtumbaus


Für aus Süden durchreisende Autofahrer zeigt Bad Breisig gleich ein ganz anderes Gesicht. Und manch ein PKW- oder Radfahrer wird sich am Nachmittag auf dem Heimweg gewundert haben, dass das „rosa Haus“ beim Weg zur Arbeit noch wie gewohnt vorhanden, während eines einzigen Tages komplett weggerissen worden war. Der Abriss ist also eine der Maßnahmen des Gesamtumbaus des Bad Breisiger Bahnhofs. Der ursprüngliche Zeitrahmen mit Fertigstellung im Jahr 2019 wurde jedoch von der Deutschen Bahn über den Haufen geworfen. Verbandsgemeindebürgermeister Bernd Weidenbach war versehentlich statt der Stadtbürgermeisterin von der Bahn angeschrieben und informiert worden, dass sich der Umbau des Bahnhofs verzögern würde. Kein Wort darüber, warum und wie lange. Wie sieht die Planung aus heutiger Sicht aus? Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch: „Es gab wohl eine Unstimmigkeit zwischen den Trägern der Maßnahme über die notwendige Ausbaulänge der Bahnsteige. Das hat dazu geführt, dass das notwendige Planungsverfahren nicht eingeleitet wurde. Wenn der „neue Zug“ fährt und die Bahnsteige sind noch nicht fertig, davon gehe ich derzeit aus, wird die Bahn auf eigene Kosten eine provisorische Bahnsteigerhöhung errichten. Daher können von Bad Breisig alle Züge genutzt werden. Es ist derzeit wohl vorstellbar, dass der Ausbau Anfang 2020 beginnen könnte.


Neue Bahnsteige


Die Bahnsteige spielen für das neue RRX-Bahnformat eine entscheidende Rolle. Es klingt wie ein Schildbürgerstreich oder ein (schlechter und teurer) Witz, dass die Bahn mit dem RRX-Express einen Zug auf die Schienen schickt, der nicht passt und alle Bahnsteige vom Ruhrgebiet bis nach Koblenz umgebaut werden müssen. Man stelle sich das einmal bei anderen Verkehrsmitteln vor, z. B. Flugzeuge, die nicht zu den Start- und Landebahnen passen, oder Schiffe, die in den Häfen nicht anlegen können. Dazu kommt, dass den betroffenen Städten wie Bad Breisig einfach die Pistole auf die Brust gesetzt wurde: „Entweder ihr zieht da (finanziell) mit, oder es fährt in Zukunft nur noch eine (die graue) Bahn pro Stunde.“

Dazu Gabriele Hermann - Lersch: „Das ist genau richtig. Die Ausbaumaßnahme war für uns als Stadt aber - wie man so schön sagt - ´alternativlos`. Das entspringt einer Vereinbarung, die die Landesregierung mit der Bahn geschlossen hat, nämlich dass die Kommunen die Planungskosten, ohne auf die Planung irgendeinen Einfluss zu haben, zu einem bestimmten Prozentsatz tragen müssen“. Ein Gutes hat das Ganze aber doch: Es wird dank der Fahrstuhlanlage auch Behinderten im Rollstuhl möglich sein, die von der B9 aus gesehen gegenüberliegende Bahnsteigseite (also in Fahrtrichtung Koblenz) zu erreichen. „Aktuell ist es so, dass neben dem Abgang zur Unterführung ein Aufzug gebaut wird, auf Gleis 1 und in die Unterführung und sich das Gleiche auf der anderen Bahnsteigseite wiederholt“, berichtet die Stadtbürgermeisterin. Und was geschieht mit dem Gelände des ehemaligen rosa Hauses neben der Fahrstuhlanlage? „Auf dem Abrissgelände soll eine positive Eingangsgestaltung für die Stadt stattfinden, die noch geplant werden muss“.

KMI

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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