Freie Wähler-Antrag findet Zustimmung der Stadtverwaltung
Kulturgüter im Katastrophenfall besser schützen
Kulturausschuss vertieft das Thema

Soll ein Notfall-Kataster für Kulturgut erstellt werden? Foto: privat
Koblenz/Ahrtal. Mit Blick auf die Flutkatastrophe im Ahrtal begründete der kulturpolitische Sprecher der Freie Wähler-Fraktion, Christian Altmaier, einen Antrag zur „Erstellung eines Notfall-Katasters für Kulturgut“ im Stadtrat. Der Antrag kam bei der Stadtverwaltung gut an und Kulturdezernentin Margit Theis-Scholz berichtete über bereits erfolgte Schritte zum Schutz von Kulturgut in Koblenz.
„Wir wollen aus den schlimmen Erfahrungen im Ahrtal lernen und auch aus dem Vollbrand der Anna-Amalia-Bibliothek 2004 in Weimar. Zwar haben wir hiernach in den Brandschutz der ‚Alte Burg‘ als Sitz des Stadtarchivs Koblenz investiert, müssen nun aber einen Schritt weitergehen“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der Freie Wähler-Fraktion, Christian Altmaier die Idee zum Antrag. „Wenn wir nunmehr alle Kulturgüter, auch die in Kirchengemeinden oder Heimatmuseen erfassen und die Dokumentation bei der Feuerwehr hinterlegen, kann im Katastrophenfall zielgerichtet nach Kulturgütern gesucht und diese gerettet werden.“
Kulturdezernentin Margit Theis-Scholz hob in ihrer ausführlichen Stellungnahme zum Antrag hervor, dass sowohl die Stadtbibliothek, als auch das Stadtarchiv im „Notfallverbund Koblenz“ mit Landesbibliothekszentrum, Landeshaupt- und Bundesarchiv zusammengeschlossen sind. Hier helfen sich die Einrichtungen gegenseitig im Katastrophenfall, erarbeiten Schutzkonzepte und halten Notfallboxen sowie Transportbehälter vor, um auf Schadensereignisse reagieren zu können.“ Die Stadtverwaltung wolle den Notfallverbund nunmehr auch auf die Museen ausweiten. Hierbei sollten auch Kunstwerke nach Priorität gelistet werden, um im Schadensfall gezielt Kulturgut vor dem Totalverlust bewahren zu können. Die Diskussion soll nach Ansicht des Stadtrates im Kulturausschuss noch einmal vertieft werden.
„Wir sind froh einen Denkanstoß gesetzt zu haben und dankbar für die bereits geleistete Vorarbeit,“ fasst Altmaier die Diskussion des Stadtrates zusammen, „jetzt gilt es noch Heimatmuseen und auch Kirchengemeinden oder private Sammler zu sensibilisieren. Hierzu dient auch die öffentliche Debatte in Stadtrat und Kulturausschuss.“ Nach Ansicht der Freie Wähler-Fraktion solle man auch das Rhein-Museum in Ehrenbreitstein oder die Heimatmuseen in Güls, Moselweiß und anderen Stadtteilen mit einziehen.
Pressemitteilung der
Freie Wähler-Ratsfraktion