Sinzig braucht einen neuen Kindergarten

Pavillonlösung in Westum soll ganz schnell kommen

Schnelles Handeln im Bauausschuss gefordert

22.08.2017 - 17:20

Sinzig. Die Stadt Sinzig bildet im weiten Umfeld demografisch gesehen eine Besonderheit. Die Zahl der ganz jungen Sinziger wächst rapide. Eigentlich ein Grund zur Freude für die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung.

Doch es gibt einen kleinen Wermutstropfen. Denn die ganz jungen Sinziger brauchen Kindergartenplätze und auch ausreichend Platz in den Schulen. Dies war in ganz verschiedenen Aspekten einer der zentralen Beratungspunkte der jüngsten Sitzung des Sinziger Bauausschusses.


Es werden relativ kurzfristig vier bis sechs Gruppen gebraucht


Eher kurzfristig braucht die Stadt mindestens vier, wenn nicht gar sechs neue Gruppen in Kindertagesstätten. Die Krux dabei: Erweiterungen an den drei vorhandenen Standorten sind nicht möglich. Also muss relativ zügig ein Neubau her, denn die Planungen für Kindertagesstätten haben naturgemäß ein sehr enges Zeitfenster. Ein heute geborener Säugling braucht spätestens in drei Jahren, in der Realität wesentlich früher einen Kita-Platz.

Die ersten Vorplanungen sind bereits angelaufen, auch weil vorsichtshalber im Etat des Jahres 2017 just 50.000 Euro für diesen Zweck eingeplant waren. In der Sitzung stellte Matthias Morkramer vom Kölner Architekturbüro „planbar“ acht Grundstücksflächen vor, die für einen möglichen Neubau infrage kommen. Die liegen in Sinzig Ost, in Westum und in Sinzig-Koisdorf.

Morkramer betonte ganz klar, dass der zentrale Bau einer Viergruppen-Einrichtung die wirtschaftlichste Lösung sei. Sinzigs Bürgermeister Wolfgang Kroeger brachte unter dem Motto „Kurze Beine, kurze Wege“ eine ebenso zentrale wie dezentrale Lösung ins Gespräch. Nach Kroegers Vorstellungen könnten vier Gruppen im Sinziger Osten neu gebaut werden, zwei weitere in Sinzig-Koisdorf.


Neubau in Koisdorf würde Lebensqualität erhöhen


Gerade ein Standort in Koisdorf hätte einen besonderen Charme, weil im Höhenort bisher keine Kita existiert. Ein Neubau von zwei Gruppen würde die Wohn- und Lebensqualität weiter aufwerten. Wie gesagt waren gleich acht Grundstücke im Gespräch, die dem Architekturbüro für geeignet erschienen. In Sinzig Ost ist aber bei zwei der Grundstücke die Hochwassergefahr relativ groß, und auch die Standorte in Westum scheinen nicht alle infrage zu kommen. Planungen direkt im Sinziger Schulzentrum oder auf der Jahnwiese scheinen aufgrund der Verkehrssituation ebenfalls ungeeignet.

Verwaltungschef Kroeger drängte ebenso wie CDU-Fraktionschef René Zerwas auf schnelle Planungen. Bereits bis zur Bauausschusssitzung am 4. September soll die Standortfrage mehr oder weniger geklärt werden, um schnellstmöglich Baurecht schaffen zu können.

Eine ganz andere Baustelle, aber mit den gleichen demografischen Ursachen tut sich in Westum auf. Denn bisher sind zwei Gruppen der Westumer Kindertagesstätte in der Grundschule Hellenbachschule untergebracht. Dies schien vor Jahren die ideale Lösung, um auch den Fortbestand der Schule bei seinerzeit sinkenden Schülerzahlen sicherzustellen.


Hellenbachschule braucht Räumlichkeiten selber


Doch die Situation hat sich gewandelt.

Die Klassenleitzahlen, also die Größe der Klassen, wurden von der Landesregierung nach unten gesetzt, und die Schülerzahlen an der Hellenbachschule steigen wieder. Der Effekt: Die Schule braucht die bisher von der Kindertagesstätte genutzten Räumlichkeiten wieder selber. Zurzeit wurde eine Westumer Gruppe in die Sinziger Kindertagesstätte Storchennest ausgelagert, aber die Genehmigung läuft Ende des Jahres aus.

Bauamtsleiter Marco Schreiner und der Chef des Ordnungsamts Carsten Lohre bestätigten, dass bereits mit Hochdruck an einer Pavillon-Lösung, die unmittelbar in Nachbarschaft der bestehenden Kita aufgebaut werden soll, gearbeitet wird. Die Kosten werden auf rund 50.000 Euro geschätzt, die ebenfalls zur Verfügung stehen.


Drei bis vier Monate bis zum Umzug in Container


René Zerwas (CDU) und Klaus Hahn (Grüne) regten an, die neue Pavillonanlage direkt auf dem Wirtschaftsweg am angrenzenden Erlenbach zu bauen. Es könnte allerdings drei bis vier Monate dauern, bis die beiden ausgelagerten Kita-Gruppen in den Containern ihre neue Heimat gefunden haben. Die Kita-Situation in Sinzig wird die Kommunalpolitik in den nächsten Monaten auf jeden Fall noch intensiv beschäftigen.

BL

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Junger Mann stirbt bei Motorradunfall

Cochem. Zu einem folgenschweren Verkehrsunfall kam es am Samstag um die Mittagszeit bei Düngenheim im Kreis Cochem-Zell. Ein 23-jähriger Motorradfahrer fuhr auf der L 98 aus Richtung Kaisersesch kommend. Nachdem er einen PKW überholt hatte, steuerte er sein Krad weiter Richtung Monreal. In Höhe der Einmündung nach Düngenheim verlor er aus noch ungeklärter Ursache die Gewalt über seine Maschine und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. mehr...

Tageseinnahmen eines Restaurants entwendet

Linz am Rhein. Am Samstagabend gegen 18 Uhr wurden durch einen unbekannten Täter die Tageseinnahmen des Restaurants Minnesinger, Markplatz 25, Linz am Rhein entwendet. Die Inhaber waren in Begriff, den vierstellen Betrag bei einer örtlichen Bank einzuzahlen. Dazu wurde das Bargeld zunächst für den Transport in einer Handtasche verstaut. In einem unbeobachteten Moment entnahm der unbekannte Täter die Geldbörse aus der Handtasche. mehr...

Regional+
 

Fußgänger geschlagen und geschubst

Ockenfels. Ein 63-jähriger Geschädigter wurde am Samstagabend als Fußgänger in Ockenfels durch zwei unbekannte Täter attackiert. Die Täter griffen den Mann aus Monheim am Rhein an, indem sie ihm ins Gesicht schlugen und schubsten. Der Geschädigte kam dabei derart zu Fall, dass er durch einen Gartenzaun eine Böschung herunterfiel. Er wurde durch den Vorfall erheblich im Gesicht verletzt. Der Geschädigte besuchte zuvor eine örtliche Gaststätte und hatte dort erheblich dem Alkohol zugesprochen. mehr...

Kinderwagen als Tatmittel zum Diebstahl genutzt

Linz am Rhein. Am Samstagabend gegen 21 Uhr entwendeten zwei gemeinschaftlich agierende Täter aus einem Einkaufsmarkt in Linz Lebensmittel im Wert von über 300 Euro. Der Mann im Alter von 29 Jahren und die Frau im Alter von 22 Jahren nutzen zur Tatausführung einen Kinderwagen, welchen sie zweckentfremdeten und mit Diebesgut beluden. Bei der Durchsuchung der Personen konnte zudem eine Anscheinswaffe... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Feuerwehr rettet Reh vom Kinderspielplatz

Feuerwehr rettet Reh vom Kinderspielplatz

Andernach. Am Samstagvormittag, den 4. Mai verirrte sich ein Reh auf dem Kinderspielplatz im Deutschpfädchen in St. Sebastian. Der hinzugerufene Jagdpächter, die Freiwillige Feuerwehr Weißenthurm, sowie die Polizei erschienen vor Ort um dem Reh zu helfen. mehr...

Einbruch in Buchholzer Bäckerei

Einbruch in Buchholzer Bäckerei

Buchholz. Zwischen Freitagabend und dem frühen Samstagmorgen brachen unbekannte Täter in eine Bäckerei in Buchholz im Bereich Industriepark Nord ein. Der/ die Täter hebelten ein Fenster auf und gelangten so in die Geschäftsräume des Unternehmens. mehr...

Zeugenaufruf nach Unfallflucht

Zeugenaufruf nach Unfallflucht

Urbar. Im Zeitraum, von Samstagmorgen, gegen 00:30 Uhr, bis gegen 12:15 Uhr, wurde in der Friedrich-Ebert-Straße, ein geparkter Pkw BMW beschädigt. Der Unfallverursacher entfernte sich im Anschluss von der Unfallstelle. mehr...

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

42. Auflage des „Lohners Vulkan-Marathon“ in Mendig pulverisierte mit 2141 Startern den bisherigen Teilnehmerrekord

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

Mendig. Die Traditionsveranstaltung „Lohners Vulkan-Marathon“, wie das Event offiziell heißt, stößt langsam in ganz neue Dimensionen vor: 2141 Starter, von denen 1806 das Ziel erreichten, sorgten am vergangenen... mehr...

Abenteuer im Trampolinpark

Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden

Abenteuer im Trampolinpark

Rieden. Viel Spaß hatte die Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden am letzten Samstag im April beim Besuch eines Trampolinparks in Koblenz. Es wurden dabei einige Saltos und Flickflacks absolviert, so... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Premiere in Ransbach-Baumbach

K. Schmidt:
Herr Müller hat schon Recht. Nie war doch mehr Information wie heute. Ich lade mir alle Beschlussvorlagen des Stadtrates herunter, als wär ich dort selber Mitglied. Ich kann mir deren Beschlüsse der letzten Jahre anschauen. Die Homepage der Verwaltung ist proppevoll mit Infos. Und das gilt sogar für...
Werner Müller:
Bürger, die keine VG-Blätter lesen (weder die Ankündigung noch die Entscheidung) und nicht an den öffentlichen VG-Sitzungen teilnehmen, wollen mehr informiert werden. Angebote nicht annehmen und sich dann laut über die eigene Inkompetenz beschweren - den gleichen Quatsch haben wir in Höhr-Grenzhausen...
K. Schmidt:
War es nicht die CDU, die die 7% eingeführt hatte, und dies ausdrücklich mit einer Befristung versah? Die stellt sich dann jetzt hin und jammert, weil diese Frist auslief und nicht verlängert wurde. Dieses elendige, unehrliche Hin und Her, Regierungs- und Oppositionsgetue mit quasi frei austauschbaren...
juergen mueller:
Typisch AfD-Manier. Warum die AfD seid 2015 so stark werden konnte? Weil sie permanent ihren Fokus darauf ausrichtet, die vermeintlich wohlstandsgefährdende Politik der Altparteien anprangert u. damit Erfolg bei denen hat, die grundsätzlich immer dabei sind, wenn es um`s Jammern auf höchstem Niveau...
Amir Samed:
Wegen der Steuergesetze bleibt den Arbeitnehmern von ihren höheren Gehältern kaum etwas übrig. Mit der Umsatzsteuer in der Gastronomie, der CO2-Steuer, der Luftverkehrssteuer, der Plastiksteuer, der LKW-Maut oder den stark steigenden Beiträgen in Kranken- und Pflegeversicherung hat die Ampel die Bürger...
K. Schmidt:
Ich habe mit dem Begriff "Bürger" an der Stelle ein kleines Problem. Denn während ich bei Bundes- oder Landtagsabgeordneten auch öfters den Eindruck habe, da steht die Partei und Machterhalt über allem und es gibt eine gewisse Basis- und Realitätsferne, kann man das den Mitgliedern von Ortsbeiräten...
Veronika Wildner:
Wenn nicht jetzt, wann dann! So ist es, ich wünsche der Wählergruppe Erfolg und gutes Gelingen ihrer gesteckten Ziele. Das ist Basisdemokratie, selbst die Hand anzulegen, die Bürger für die Bürger vor Ort bestimmen die Richtung, viel Glück....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service