Reiner Meutsch begeisterte mit dem Bericht von seiner Weltumrundung

In Ruanda lernen Kinder bald in der Schule „Andernach“

Fliegen, schauen, helfen – FLY & HELP liegt die Bildung am Herzen

05.11.2018 - 15:00

Andernach. Nein, es war nicht so wie in den sechziger Jahren, wo es üblich war, einen Abend lang mit einem Diaprojektor die mehr oder weniger spannenden Urlaubsimpressionen von Freunden anzusehen. Die zweieinhalbstündige Multivisonsshow „Abenteuer Weltumrundung“ von Reiner Meutsch zog in den Bann und wurde vom Publikum als ein Feuerwerk der Farben, Emotionen und Naturschauspiele erlebt. Wer sich an diesem Abend in der voll besetzten Mittelrheinhalle auf den Abenteuer-Bericht des Reisespezialisten, Moderators und Stifters Reiner Meutsch eingelassen hatte, durfte ihn sowie seinen Co-Piloten und Freund Arnim Stief, später auch noch Meutschs Tochter Jessina, auf der zehnmonatigen Weltreise begleiten. Dabei legten sie im Jahr 2010 auf ihrer Route von Afrika über Asien, Australien, Nord- und Südamerika bis Grönland rund 100.000 Flugkilometer zurück. Reiner Meutsch ließ sein Publikum, darunter Oberbürgermeister Achim Hütten, Bürgermeister Claus Peitz und zahlreiche namhafte Sponsoren, teilhaben an eindrucksvollen Erlebnissen aber auch berührenden Begegnungen: Der „Reiseleiter“ des Abends nahm die Andernacher auf der imaginären Reise durch 77 Länder auch mit zu den Ärmsten der Welt.


Ein Abend der Farben, Naturschauspiele, Emotionen & Spenden


Schon einige hundert Mal hatte Reiner Meutsch diese spektakuläre Bilder-Reise mit Publikum unternommen. Ein Teil des Erlöses der Tournee kam und kommt der Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP zugute. Zusätzlich konnte die Stiftung durch das Event ein beachtliches Spendenaufkommen generieren. So auch in Andernach, wo Reiner Meutsch im Verlauf des Abends von Unternehmen und Gruppen Spenden bis zu einer fünfstelligen Betragshöhe entgegennehmen durfte. Meutschs multivisioneller Reisebericht mit einem stimmungsvoll vertonten und hochwertigen Bildmaterial erschloss den Zuschauer*innen zugleich die Ausrichtung von FLY & HELP. Der passionierte Weltenbummler hatte die Stiftung im Jahr 2009 ins Leben gerufen. Der Flug mit seiner damals 36 Jahre alten zweimotorigen Privatmaschine und alle damit in Zusammenhang stehenden Aufwendungen wurden aus privaten Mitteln finanziert. Die spektakuläre Weltumrundung gilt als Auftakt-Projekt der Stiftung, in dem erste Hilfsprojekte in Ruanda, Ghana, Indien, Indonesien und Brasilien unterstützt und gefördert wurden. So war es also keine klassische touristische Unternehmung, kein Luxusurlaub, den sich die kleine Westerwälder Reisegesellschaft damals vorgenommen hatte. „Ich wollte Menschen spüren“, so Meutsch, „alles andere hatte ich schon.“ Die unzähligen Begegnungen, vor allem mit den in Not und Elend lebenden Menschen in den Entwicklungsländern hätten ihn immer wieder berührt und demütig werden lassen. Reiner Meutschs Bühnen-Moderation sowie internationale Künstler wie die Sängerin Yma América, der Panflötenspieler Juan Saul Vilao Crespo und das Akrobaten-Duo „Adesa“ (Yahaya Alhassan und Ebenezer Aidoo) verliehen dem Abend den bildbegleitenden unterhaltsamen Live-Akzent. „Wir haben es geschafft!“ - sein begeisterter Ausruf nach der Landung in Deutschland sei der glücklichste Satz seines Lebens gewesen, gestand Reiner Meutsch, wohl wissend, dass ein wesentlicher Grundstein für das gemeinnützige Wirken von FLY & HELP jetzt gesetzt war.


FLY & HELP und die Schule „Andernach“


Das Hauptziel der Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP (www.fly-and-help.de) ist die Förderung von Schulbildung. Mithilfe der Spender errichtet die Stiftung hauptsächlich neue Schulen in Entwicklungsländern. Die fünf Projekte während der Weltumrundung von Reiner Meutsch waren erst der Anfang einer langfristig angelegten Bildungskampagne der Stiftung. Inzwischen sind bereits 270 Projekte abgeschlossen, 48 weitere Schulen befinden sich im Bau. Durch die neuen Gebäude wird Tausenden von Kindern in Afrika, Asien und Lateinamerika ein Schulbesuch ermöglicht und somit der Grundstein für eine selbstbestimmte Zukunft gelegt. „Wir bauen immer mit dem ganzen Dorf“, berichtete Reiner Meutsch. Dem Stiftungsgründer ist es wichtig, die Projekte persönlich vor Ort zu besuchen und einzuweihen. Dazu nimmt er gerne Spender und Interessenten mit. FLY & HELP-Schulen wurden und werden alle in der gleichen Weise gebaut. So auch die Ecole Primaire Mubumbano in der Nähe der ugandischen Stadt Butare, in der ärmsten Region des Landes. Die rund 1600 Schüler*innen und 28 Lehrer erleben den Schulbetrieb derzeit noch in zum Teil desolaten alten Lehmgebäuden. Mit Unterstützung von FLY & HELP sollen diese jetzt abgerissen, eine neue Zisterne errichtet sowie zwei neue Schulgebäude gebaut und ausgestattet werden. Wegen Meutschs Verbundenheit zur Bäckerjungenstadt, seinem Zweitwohnsitz, wird die Schule im rheinland-pfälzischen Partnerland den Namen „Andernach“ tragen. Die Maßnahme soll Ende 2019 abgeschlossen sein. Die Kommune wird die Schule dann tragen. Vor der Show verriet Reiner Meutsch im Interview: „Mit dem Bau der Schule ‚Andernach‘ werden wir Anfang nächsten Jahres beginnen. Wir benötigen dafür 42.600 Euro. Jetzt, Stand 18.35 Uhr, haben wir dafür 36.800 Euro zusammen. Ich erhoffe mir von dem heutigen Abend, dass die Restfinanzierung zustande kommt.“ In diesem Zusammenhang lobte der Stiftungsvorstand die Spendenfreudigkeit Andernacher Firmen und Bürger: „Allein die Amtseinführung der beiden Bürgermeister hat über 10.000 Euro an Spenden gebracht.“ Vor dem begeisterten Schlussapplaus des Andernacher Publikums stand es bereits fest: Die Finanzierung steht. Die Kinder von Mubumbano gehen bald in die Schule „Andernach“.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Junger Mann stirbt bei Motorradunfall

Cochem. Zu einem folgenschweren Verkehrsunfall kam es am Samstag um die Mittagszeit bei Düngenheim im Kreis Cochem-Zell. Ein 23-jähriger Motorradfahrer fuhr auf der L 98 aus Richtung Kaisersesch kommend. Nachdem er einen PKW überholt hatte, steuerte er sein Krad weiter Richtung Monreal. In Höhe der Einmündung nach Düngenheim verlor er aus noch ungeklärter Ursache die Gewalt über seine Maschine und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. mehr...

Tageseinnahmen eines Restaurants entwendet

Linz am Rhein. Am Samstagabend gegen 18 Uhr wurden durch einen unbekannten Täter die Tageseinnahmen des Restaurants Minnesinger, Markplatz 25, Linz am Rhein entwendet. Die Inhaber waren in Begriff, den vierstellen Betrag bei einer örtlichen Bank einzuzahlen. Dazu wurde das Bargeld zunächst für den Transport in einer Handtasche verstaut. In einem unbeobachteten Moment entnahm der unbekannte Täter die Geldbörse aus der Handtasche. mehr...

Regional+
 

Fußgänger geschlagen und geschubst

Ockenfels. Ein 63-jähriger Geschädigter wurde am Samstagabend als Fußgänger in Ockenfels durch zwei unbekannte Täter attackiert. Die Täter griffen den Mann aus Monheim am Rhein an, indem sie ihm ins Gesicht schlugen und schubsten. Der Geschädigte kam dabei derart zu Fall, dass er durch einen Gartenzaun eine Böschung herunterfiel. Er wurde durch den Vorfall erheblich im Gesicht verletzt. Der Geschädigte besuchte zuvor eine örtliche Gaststätte und hatte dort erheblich dem Alkohol zugesprochen. mehr...

Kinderwagen als Tatmittel zum Diebstahl genutzt

Linz am Rhein. Am Samstagabend gegen 21 Uhr entwendeten zwei gemeinschaftlich agierende Täter aus einem Einkaufsmarkt in Linz Lebensmittel im Wert von über 300 Euro. Der Mann im Alter von 29 Jahren und die Frau im Alter von 22 Jahren nutzen zur Tatausführung einen Kinderwagen, welchen sie zweckentfremdeten und mit Diebesgut beluden. Bei der Durchsuchung der Personen konnte zudem eine Anscheinswaffe... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Feuerwehr rettet Reh vom Kinderspielplatz

Feuerwehr rettet Reh vom Kinderspielplatz

Andernach. Am Samstagvormittag, den 4. Mai verirrte sich ein Reh auf dem Kinderspielplatz im Deutschpfädchen in St. Sebastian. Der hinzugerufene Jagdpächter, die Freiwillige Feuerwehr Weißenthurm, sowie die Polizei erschienen vor Ort um dem Reh zu helfen. mehr...

Einbruch in Buchholzer Bäckerei

Einbruch in Buchholzer Bäckerei

Buchholz. Zwischen Freitagabend und dem frühen Samstagmorgen brachen unbekannte Täter in eine Bäckerei in Buchholz im Bereich Industriepark Nord ein. Der/ die Täter hebelten ein Fenster auf und gelangten so in die Geschäftsräume des Unternehmens. mehr...

Zeugenaufruf nach Unfallflucht

Zeugenaufruf nach Unfallflucht

Urbar. Im Zeitraum, von Samstagmorgen, gegen 00:30 Uhr, bis gegen 12:15 Uhr, wurde in der Friedrich-Ebert-Straße, ein geparkter Pkw BMW beschädigt. Der Unfallverursacher entfernte sich im Anschluss von der Unfallstelle. mehr...

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

42. Auflage des „Lohners Vulkan-Marathon“ in Mendig pulverisierte mit 2141 Startern den bisherigen Teilnehmerrekord

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

Mendig. Die Traditionsveranstaltung „Lohners Vulkan-Marathon“, wie das Event offiziell heißt, stößt langsam in ganz neue Dimensionen vor: 2141 Starter, von denen 1806 das Ziel erreichten, sorgten am vergangenen... mehr...

Abenteuer im Trampolinpark

Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden

Abenteuer im Trampolinpark

Rieden. Viel Spaß hatte die Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden am letzten Samstag im April beim Besuch eines Trampolinparks in Koblenz. Es wurden dabei einige Saltos und Flickflacks absolviert, so... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Premiere in Ransbach-Baumbach

K. Schmidt:
Herr Müller hat schon Recht. Nie war doch mehr Information wie heute. Ich lade mir alle Beschlussvorlagen des Stadtrates herunter, als wär ich dort selber Mitglied. Ich kann mir deren Beschlüsse der letzten Jahre anschauen. Die Homepage der Verwaltung ist proppevoll mit Infos. Und das gilt sogar für...
Werner Müller:
Bürger, die keine VG-Blätter lesen (weder die Ankündigung noch die Entscheidung) und nicht an den öffentlichen VG-Sitzungen teilnehmen, wollen mehr informiert werden. Angebote nicht annehmen und sich dann laut über die eigene Inkompetenz beschweren - den gleichen Quatsch haben wir in Höhr-Grenzhausen...
K. Schmidt:
War es nicht die CDU, die die 7% eingeführt hatte, und dies ausdrücklich mit einer Befristung versah? Die stellt sich dann jetzt hin und jammert, weil diese Frist auslief und nicht verlängert wurde. Dieses elendige, unehrliche Hin und Her, Regierungs- und Oppositionsgetue mit quasi frei austauschbaren...
juergen mueller:
Typisch AfD-Manier. Warum die AfD seid 2015 so stark werden konnte? Weil sie permanent ihren Fokus darauf ausrichtet, die vermeintlich wohlstandsgefährdende Politik der Altparteien anprangert u. damit Erfolg bei denen hat, die grundsätzlich immer dabei sind, wenn es um`s Jammern auf höchstem Niveau...
Amir Samed:
Wegen der Steuergesetze bleibt den Arbeitnehmern von ihren höheren Gehältern kaum etwas übrig. Mit der Umsatzsteuer in der Gastronomie, der CO2-Steuer, der Luftverkehrssteuer, der Plastiksteuer, der LKW-Maut oder den stark steigenden Beiträgen in Kranken- und Pflegeversicherung hat die Ampel die Bürger...
K. Schmidt:
Ich habe mit dem Begriff "Bürger" an der Stelle ein kleines Problem. Denn während ich bei Bundes- oder Landtagsabgeordneten auch öfters den Eindruck habe, da steht die Partei und Machterhalt über allem und es gibt eine gewisse Basis- und Realitätsferne, kann man das den Mitgliedern von Ortsbeiräten...
Veronika Wildner:
Wenn nicht jetzt, wann dann! So ist es, ich wünsche der Wählergruppe Erfolg und gutes Gelingen ihrer gesteckten Ziele. Das ist Basisdemokratie, selbst die Hand anzulegen, die Bürger für die Bürger vor Ort bestimmen die Richtung, viel Glück....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service