Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz in Koblenz verliehen
Acht verdiente Bürger des Landkreises wurden ausgezeichnet
Koblenz. Landrat Dr. Alexander Saftig begrüßte im Kreishaus in Koblenz acht verdiente Rheinland-Pfälzer aus dem Landkreis Mayen-Koblenz, ihre Familienmitglieder, Freunde und Bekannte und auch Vertreter der einzelnen Gemeinden zur Verleihung der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz. Statistisch gesehen sind mehr als 40 Prozent der Bürger des Landkreises ehrenamtlich engagiert. Im bundesweiten Vergleich liege Mayen-Koblenz damit im überdurchschnittlichen Bereich, so der Landrat in seiner Rede. Ehrenamtler gehörten inzwischen zu den knappen Ressourcen, zu den „Rohstoffen“, die nur sehr begrenzt nachwachsen, ohne die Leben in Staat und Gesellschaft aber nicht möglich sei, so Saftig weiter.
Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Hoch, hielt im Anschluss die Laudatio für die einzelnen herausragend engagierten Mayen-Koblenzer, die er im Anschluss mit der Ehrennadel des Landes auszeichnete. „Die Ehrennadel ist ein Zeichen der Würdigung besonderer Verdienste um unsere Gesellschaft“, so Hoch in seiner Ansprache. Wer die Ehrennadel erhält, gehört zu den langjährig Engagierten. Mindestens zwölf Jahre bürgerschaftlichen Einsatz müssen sie geleistet haben, bevor sie diese Auszeichnung erhalten können. Die Verleihung einer Auszeichnung ist immer auch mit der Hoffnung verbunden, dass eine solche Wertschätzung ausstrahlt und anderen Motivation ist, sich für Mitbürger einzubringen, erklärte der Staatssekretär.
Verdienste um Bienen und Imkereiwesen
Die Überreichung der Ehrennadeln erfolgte in alphabetischer Reihenfolge. Bernd Astor aus Mendig erhielt die Ehrennadel für Verdienste um das Imkereiwesen. Er schloss eine Lehre als Imker ab, und auch nach dem Berufswechsel zum Polizeibeamten ließ ihn die Leidenschaft für die Imkerei nicht los. Mit großem Engagement hat er sich am Erhalt der historischen Magazinimkerei und des Bienenhauses in Maria Laach beteiligt. Weiter ließ er sich zum Bienen- und zum Honigsachverständigen ausbilden.
Mit Leidenschaft in der Kommunalpolitik aktiv
Die nächste Ehrennadel ging an Ernst Engelmann aus Burgen, der sich für seinen Heimatort über viele Jahrzehnte in außerordentlicher Weise engagiert hat. In der Kommunalpolitik war er 30 Jahre lang aktiv – als Mitglied im Ortsgemeinderat, als 1. Beigeordneter und Ortsbürgermeister von Burgen sowie als 1. Beigeordneter der Verbandsgemeinde Untermosel. Seit 45 Jahren ist er darüber hinaus Vorsitzender des Kuratoriums zur Erhaltung der Kapelle Unterbischofstein, 17 Jahre Mitglied und Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsverein und seit acht Jahren im Verwaltungsrat der Pfarrgemeinde. Sein Einsatz ist vielfältig und die Liste seiner Tätigkeiten lang, dies waren nur einige Beispiele.
Gleich zwei Ehrennadeln für Bendorf-Sayner
Dieter Hanske aus Bendorf erhielt die Auszeichnung für seinen 50-jährigen aktiven Einsatz im Bendorfer Karneval. Er gehört seit vielen Jahren dem Vorstand der Karnevalsgesellschaft 1937 Sayn an und war dort Büttenredner, aber auch Startänzer im Männerballett. 1968 war er Mitbegründer des Motorsportclubs Sayn, und darüber hinaus gehört er als Mitglied fast allen Sayner Vereinen an. Auch Rolf Hölzle, ebenfalls aus Bendorf, erhielt die Ehrennadel. Seit vielen Jahren gehört er dem Verschönerungsverein Sayn an und hat dort seit 1979 die Funktion des Kassierers inne und verwaltete mehrere Jahre das Sonderkonto für die Fassadenmalerei in Sayn. Im Bereich der Kommunalpolitik war er mehrere Jahre als Mitglied im Stadtrat von Bendorf aktiv und seit 1952 gehört er zudem der Postgewerkschaft an.
Karl-Heinz Röser aus Kobern-Gondorf bekam die Ehrennadel für sein großes Engagement für die St. Johannes Schützenbrüderschaft Gondorf. 1979 wurde er als 2. Brudermeister in den Vorstand der Bruderschaft gewählt und übernahm 1999 das Amt des 1. Brudermeisters, das er bis 2004 innehatte. Im selben Jahr wurde er dann auch zum Ehrenbrudermeister ernannt.
Polizeibeamter mit künstlerischem Interesse
Karl-Heinz Scheuren aus Andernach ist leidenschaftlicher Fotograf. Dies hängt sehr mit seiner beruflichen Tätigkeit als Polizeibeamter zusammen. Im Zusammenhang mit der Spurensicherung hatte er erste Berührungspunkte mit der Fotografie. Daraus wurde Leidenschaft, von der heute noch die Volkshochschule Plaidt profitiert und dies bereits seit 45 Jahren. Als VHS-Dozent leitet er dort die Foto-Arbeitsgruppe. Mit Bildern der Mitglieder dieser Gruppe hat er inzwischen mehr als 130 Ausstellungen organisiert. Weiter hat er sich auch der Familienforschung verschrieben, und er war Mitgestalter des neuen Familienbuchs von Ochtendung und Mitverfasser von zwei Bänden des Familienbuchs von Plaidt.
Karl Schneider aus Bell erhielt die Ehrennadel für hervorragende Verdienste um den Sport, die Kommunalpolitik und vor allem um die Heimat- und Ortsgeschichte. Mit großem Interesse widmet er sich der Geschichte seines Heimatortes. So war er maßgeblich an der Entstehung der Beller Chronik beteiligt. Als Motor des Heimatvereins Bell hat er außerdem viele Bauwerke initiiert und auch miterrichtet, wie zum Beispiel das Backes in Bell, den Brunnen und weitere Sehenswürdigkeiten. Auch als Fremdenführer seines Heimatortes hat er sich einen Namen gemacht.
Einsatz für den Sport und für Flüchtlinge
Die letzte Ehrennadel des Abends ging an Wilfried Zils aus Mülheim-Kärlich, denn er ist seit vielen Jahrzehnten in vielfältiger Weise ehrenamtlich aktiv. Seit über 20 Jahren gehört er dem Vorstand des Sportvereins SG 2000 Mülheim-Kärlich an, wo er auch Initiator des Kunstrasenplatzes war und dafür sorgte, dass die Gelder dafür zusammen kamen. Seit 2004 gehört er dem Stadtrat an, seit 2009 ist er Mitglied im Verbandsgemeinderat Weißenthurm. In besonderer Weise engagiert er sich aber seit vielen Jahren für Flüchtlinge und ließ einer bosnischen Familie Hilfe und Unterstützung zukommen.
Für alle Genannten gab es die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz und für die Ehefrauen einen Blumenstrauß. Harald Meyer von der Kreismusikschule übernahm die musikalische Umrahmung der feierlichen Veranstaltung. US