1. Schlachtfest der ehemaligen Burschen Anhausen war ein Hit

Bei bestem Frühlingswetter wurde gefeiert

Ausstellung historischer Traktoren und deftiges Essen waren ein Besuchermagnet

27.03.2017 - 11:21

Anhausen. Die Märzsonne schien mit aller Kraft auf den Hof und die Wiese hinter der Scheune des Anwesens Zantop. Dort verbrachten am Wochenende hunderte von Menschen angenehme Stunden auf dem Schlachtfest der ehemaligen Burschen Anhausen. Es gab deftige Hausmannskost, Grillhaxen, Wellfleisch, Hausmacher Wurst mit Sauerkraut und Kartoffelpüree, dazu schäumenden Gerstensaft oder andere kühle Getränke. Die Menschen standen an den Biertischen vor der Scheune oder saßen auf Bänken an Tischen auf der großen grünen Wiese und unter dem alten Apfelbaum. Seine vier Pferde hatte Hausherr Heinz-Otto Zantop vorsichtshalber auf eine Weide außerhalb von Anhausen ausquartiert. Man hatte schon mit vielen Gästen gerechnet. Dass es aber so viele werden würden, davon waren die ehemaligen Burschen mit ihrem Vorsitzenden Torsten Gehrke an der Spitze dann aber doch überrascht. Das fantastische frühe Sommerwetter hatte nicht unerheblich dazu beigetragen.


Historische Traktorenausstellung


Und natürlich auch die Trecker- und Veteranenschau, mit der für das Schlachtfest geworben worden war. Zehn Oldtimer aus der Landwirtschaft hatten die ehemaligen Burschen schon auf der Wiese zur Schau gestellt. Es kamen aber noch einmal so viele hinzu, die von stolzen Besitzern für die Ausstellung spontan zur Verfügung gestellt wurden. So standen am Ende mehr als 20 alte Schlepper-Schätzchen im Halbrund hinter dem Publikum auf dem Bauernhof-Grundstück. Unter anderem waren aus Niederhofen Freunde der ehemaligen Burschen mit sieben Traktoren gekommen, die zusätzlich positioniert werden konnten. Der älteste Traktor war ein Elfer-Deutz Baujahr 1949. Er gehört zum Besitz des Mitveranstalters Heinz-Otto Zantop.


Hunderte Besucher kamen auf das Anwesen Zantop


Es war das erste Schlachtfest der ehemaligen Burschen Anhausen. Vorsitzender Torsten Gehrke sagt: „Wir haben sonst immer von den Vereinsbeiträgen gelebt und kleine Touren gemacht.

Bei den Bauernmärkten im Kirchspiel Anhausen sind wir immer mit einem Bierstand vertreten, um weitere Einnahmen für die Vereinskasse zu generieren. Dann kamen wir auf die Idee mit dem Schlachtfest und haben mit Heinz-Otto Zantop gesprochen, ob wir dafür seine Scheune und sein Grundstück nutzen können. Er hat glücklicherweise spontan zugesagt. Das Fest machen wir in Kooperation mit dem Partyservice Zier. Das ist ein Anhausener Metzger, der die Wurst- und Fleischwaren für uns zubereitet und hier verkauft. Es gibt Kasseler, Sauerkraut, Püree, Blut- und Leberwurst, Wurstsuppe, Schlachtplatte und Grillhaxe. Jeder kann sich das Essen so zusammenstellen, wie er möchte. Zusätzlich haben wir noch Brat- und Currywurst mit Pommes Frites im Angebot, wenn die Schmankerl-Küche am Abend geschlossen wird.“

Am Samstagnachmittag eröffnete das Schlachtfest. Die Pferdewiese und der Hof an der Scheune waren mit Besuchern schon dicht gefüllt. Zantop hatten an jedem der beiden Veranstaltungstage mit jeweils 250 Besuchern gerechnet. Doch diese Zahl dürfte bei weitem überschritten worden sein, schon wenige Stunden nach der Eröffnung. Heinz-Otto Zantop geht eher davon aus, dass es am Ende bis zu 1.000 Besucher sein würden. So viele Essensportionen wurden auch vorbereitet. Denn für den Sonntag - an dem der Musikverein Leutesdorf ein Platzkonzert gab - hatten sich noch komplette Vereine angesagt, zum Beispiel aus Ehlscheid der Verein ehemaliger Burschen, aus Meinborn 40 bis 50 ehemalige Burschen, aus Rüscheid 50 bis 60 Besucher, der VW-Club aus Hardert, die Karnevalsgesellschaft aus Heimbach-Weis. Heinz-Otto Zantop kann sich nämlich auch noch erinnern an das große Scheunenfest im Jahr 2004 aus Anlass der 800-Jahr-Feier Anhausens. Damals hielten sich an eineinhalb Tagen 2.500 Menschen auf seinem Hof auf.

Das Anwesen weist eine stolze historische Tradition auf. Heinz-Otto Zantop: „Das ist der sogenannte landwirtschaftliche Hof der Familien Kurz und Lück. Die Familie Kurz, das sind die Urgroßeltern meiner Frau. Herr Lück war Schwiegersohn. Er hat von Rüscheid aus eingeheiratet und die Landwirtschaft weiter betrieben. Meine Frau und ich haben dann vor 20 Jahren den Hof von meinen Schwiegereltern übernommen und versuchen seitdem, alles zu erhalten. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Aber es lohnt sich. Wo findet man heutzutage noch solche Anwesen?“

Heinz-Otto Zantop zeigt auf einen alten Leiterwagen. Das Fahrzeug ist schon über 100 Jahre alt und wieder fahrbereit. Er hängt ihn an einen Traktor oder spannt seine Pferde davor. Torsten Gehrke erklärt sich den großen Zulauf beim Schlachtfest der ehemaligen Burschen mit der Sehnsucht der Menschen nach Originalität: „Die Leute sind drauf bedacht, so etwas mit dörflichem Charakter wieder zu suchen und zu finden. Das ist halt ein ganz besonderes Ambiente hier.“

Der Verein der ehemaligen Burschen Anhausen hat 74 Mitglieder, ausschließlich Männer. Der große Erfolg des ersten Schlachtfestes motiviert den Verein natürlich weiterzumachen. Torsten Gehrke will es aber nicht übertreiben: „Wir werden es nicht jedes Jahr machen. Vielleicht im Abstand von drei Jahren. Schließlich gibt es ja noch andere Vereine, die ihre Feste anbieten wollen. Denen müssen wir auch die Chance lassen.“ Langweilig wird es den Vereinsmitgliedern bis dahin nicht werden. Als nächstes steht die Unterstützung des Burschenvereins beim großen Burschenfest im Mai an. An Himmelfahrt wird regelmäßig gewandert und der befreundete Motorradclub Macabros besucht. Im Juni wird es eine Vereinstour geben, eine so genannte „schwarze Tour“, deren Ziel erst einmal nur der Vorstand kennt. Abschluss ist im Winter ein Glühwein-Abend auf einem Außengrundstück eines Vereinsmitglieds, wo auch gegrillt werden soll.

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