Ahr Rotweintag lockte mit aktuellen Fachthemen

Erste Erfahrungen mit Sprühdrohnen zum Pflanzenschutz sind erfolgversprechend

Im Dagernova Culinarium in Dernau informierten sich die Winzer des Weinbaugebietes unter anderem über Entwicklungen beim Pflanzenschutz

Erste Erfahrungen mit Sprühdrohnen zum Pflanzenschutz sind erfolgversprechend

Beim Rotweintag der Ahr im Culinarium der Dagernova ging es unter anderem um den Einsatz von Sprühdrohnen beim Pflanzenschutz in den Weinbergen der Ahr.Foto: JOST

23.02.2018 - 15:39

Dernau. Einmal mehr gut besucht war der Rotweintag der Ahr im Dagernova Culinarium in Dernau, der vom Weinbauverband Ahr, dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel (DLR), dem Ahrtal-Tourismus, dem Ahrwein e.V. sowie dem Weinbauversuchsring Ahr gemeinsam veranstaltet wird. Dabei standen wieder einige interessante fachliche Themen auf der Tagesordnung.

Doch zunächst begrüßte der Präsident des Weinbauverbandes Ahr, Hubert Pauly, die Gäste, darunter Ahrweinkönigin Irena Schmitz und der Landtagsabgeordnete Horst Gies in seiner Eigenschaft als Kreisbeigeordneter. „Die Winzer der Ahr sind sehr gut anerkannt in Deutschland, das beweisen auch die zahlreichen Prämierungen und Auszeichnungen der vergangenen Jahre“, freute sich der Präsident. Mittlerweile seien die Rotweine von der Ahr sogar in die Weltspitze aufgerückt und müssten sich vor niemandem verstecken. Das solle auch in Zukunft zu bleiben, weshalb man gemeinsam noch mehr für die Umwelt und die Nachhaltigkeit tun wolle.


Winzer sollen vermehrt Blühstreifen anlegen


So werden im April wieder die Pheromonfallen an der gesamten Ahr ausgehängt, eine sehr schonende Methode der Schädlingsbekämpfung. Außerdem rege er die Kollegen an, in ihren Weinbergen oder an den Rändern vermehrt Blühstreifen anzulegen. Wettermäßig werde man sich auch in Zukunft wohl verstärkt mit Extremen auseinandersetzen müssen, wie es im vergangenen Jahr mit dem Spätfrost im April geschehen sei. In Zusammenhang mit den Weinfesten an der Ahr hatte er aber auch kritische Anmerkungen. So stelle er immer wieder fest, dass insbesondere junge Besucher erst sehr spät die Veranstaltung besuchten, dann aber schon mit harten Spirituosen ordentlich „vorgeglüht“ hätten und dann ein schlechtes Bild abgäben, was wiederum auf den Wein zurückfalle. „Wir müssen den jungen Leuten beibringen, Wein vernünftig und verantwortlich zu genießen, denn nur dann macht es richtig Freude.“


Positive Entwicklung in den vergangenen Jahren


Horst Gies dankte besonders den Weinmajestäten, die den Ahrwein weltweit repräsentieren und bekannt machen. Auch er bestätigte dem Ahrwein eine positive Entwicklung in den vergangenen Jahren, „es lohnt sich, hier weiter zu arbeiten“, spornte er die Winzer an. Tage wie der Rotweintag würden dabei helfen, die Probleme der Gegenwart und Zukunft zu bewältigen. Eric Lentes, Pflanzenschutzexperte beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR), beschäftigte sich mit dem Thema „Pflanzenschutz“ und gab einen Rückblick auf das vergangene Jahr sowie einen Ausblick auf die Strategie für 2018. Das Jahr 2017 habe den Berufsstand wieder vor allerhand Herausforderungen gestellt, die Phase der Spätfröste Ende April habe die ganze Vegetationsperiode bestimmt. Aufgrund eines sehr warmen März hätten die Reben sehr früh am 9. April ausgetrieben, und während der 2. Aprilhälfte kam es zu diversen Spätfrösten mit Temperaturen bis zu minus 5 Grad und mehreren schlaflosen Nächten für die Winzer. „Typische Frostlagen wie Senken oder Staubereiche waren deutlich stärker betroffen als besser exponierte Steillagen“, wusste Lentes. Einzig wirklich zielführende Gegenmaßnahme sei eine fest installierte Überkopfbedeckungsanlage. Immerhin habe man durch weinbauliche Maßnahmen die aus dem Frost resultierende Fäulnisgefahr reduzieren können.


Oidium-Bekämpfung nicht zu früh einstellen


2017 habe sich auch Oidium gezeigt, dessen Bekämpfung dürfe nicht zu früh eingestellt werden, mahnte er. Wenn während des Triebschnitts Oidiumfiguren am Holz festgestellt würden, müsse frühzeitig eine Bekämpfung mit Netzschwefel stattfinden. Dafür stünden mehrere neue Präparate zur Verfügung. Darüber hinaus solle bei jeder Sprizung ein Mittel mit Wirkung gegen die Schwarzfäule eingesetzt werden.

Für jeden Betrieb, der die Steillagenförderung in Anspruch nehme, sei eine neue Liste der genehmigten Pflanzenschutzmittel versendet worden, diese sei für die betroffenen Betriebe verbindlich, machte der Experte deutlich. Abgesehen davon gelte die neue Düngerverordnung auch für den Weinbau, sie bedeute vereinfacht gesagt, dass nur nach Bedarf gedüngt werden dürfe. Die Nährstoffflüsse müssten von Betriebsleiter bilanziert und dokumentiert werden.


Sprühung mit Drohnen bietet zahlreiche Vorteile


Freimut Stephan vom DLR berichtete über den ersten praktischen Erfahrungen beim Sprühdrohneneinsatz 2017.

Er erinnerte daran, dass die Geschichte der unbemannten Hubschrauber im Pflanzenschutz schon 25 Jahre zurückgehe. Damals hatte die japanische Landwirtschaft Probleme mit der Überalterung der Erwerbsbevölkerung sowie einem Mangel an Betriebsnachfolgern.

Eine Lösung, den Arbeitseinsatz auf den Reisfeldern zu reduzieren, habe man damals im Einsatz von unbemannten Hubschraubern im Pflanzenschutz gesehen. Diese Technik biete zahlreiche Vorteile. Erfreulicherweise finanziere das Bundeslandwirtschaftsministerium das Projekt.

JOST

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