Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Unkel
Fritz Bagel, der Enkel von Fritz Henkel, ist neuer Ehrenbürger
Stadtbürgermeister Gerhard Hausen hielt die Laudatio auf den Förderer der Kulturstadt am Rhein
Unkel. „In tiefer Dankbarkeit, mit dem größten Respekt und in absoluter Anerkennung Ihrer Verdienste gratuliere ich Ihnen als Bürgermeister der Stadt Unkel und persönlich auf das Allerherzlichste zur Verleihung des Ehrenbürgerrechts!“ Mir diesen Worten überreichte der Unkeler Stadtchef Gerhard Hausen im Sitzungssaal des alten Rathauses Fritz Bagel im Rahmen eines Empfangs die entsprechende Urkunde unter dem anhaltenden Beifall der zahlreichen Gäste. Zu diesen zählten neben der Ehefrau des Enkels von Fritz Henkel und seinen Kindern um die Aufsichtsratsvorsitzende und Vorsitzende des Gesellschafterausschusses des Henkel-Konzerns, Simone Bagel-Trah, sowie Altbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt, Werner Zimmermann, zahlreiche Mitglieder des Stadtrates und alles, was in Unkel Rang und Namen hat. „Einst wurde eines der bekanntesten Produkte der Familie Henkel mit der Aussage beworben: ‚Da weiß man, was man hat.‘ Unkel weiß wiederum, was die Stadt an Fritz Bagel, seinen Vorfahren und seiner Familie hat. Vor drei Jahren haben Sie die Ehrennadel der Stadt Unkel erhalten, lieber Fritz Bagel. Nun ist es höchste Zeit, dass Sie nach einstimmigem Beschluss des Stadtrats auch die höchste Ehre erhalten, die die Kulturstadt Unkel zu vergeben hat: Die Ehrenbürgerschaft“, schloss Gerhard Hausen seine Laudatio.
Ehrennadel und Ehrenbürgerrecht würden auf bleibenden Verdiensten und nicht auf vergänglichem Ruhm fußen, so der Stadtchef. „Ihr Wirken erfüllt unseren Status als Kulturstadt mit Leben“, lobte er das Engagement von Fritz Bagel, dessen Name in guter Tradition einer Ahnenreihe von Persönlichkeiten stehen würde, denen Unkel zu ganz besonderem Dank verpflichtet sei: Die Familie Henkel/Bagel habe sich um Unkel verdient gemacht und mache sich um Unkel verdient. „Sie lieber Fritz Bagel reihen sich mit Ihren Vorfahren in eine stolze Geschichte unserer Kulturstadt bis hin zu den Anfängen des Wirkens Ihrer Familie im Jahr 1915 ein. Es war Ihr Großvater, Fritz Henkel, der damals das große Gelände und das Anwesen an der Bahnhofstraße zwischen Rheinpromenade und Siebengebirgsstraße erwarb und welches er später zum Landsitz der Familie Henkel umbauen ließ“, erinnerte der Laudator. Dem Düsseldorfer Großindustriellen verdanke die Kulturstadt den Fußballplatz am ehemaligen Freibad, von ihm habe der Unkeler Löschzug seine erste Motorpumpe und ein Feuerwehrfahrzeug erhalten.
Große Verdienste für Unkel
„Früh habe ich feststellen dürfen, dass Traditionsbewusstsein für Ihre Familie Henkel ein prägender Wert ist. In Ihrer Interpretation handelt es sich dabei um das sorgsame Bewahren, Behüten und Pflegen. So setzen Sie, lieber Fritz Bagel, in dritter Generation diese Tradition fort“, erklärte Gerhard Hausen. Für den neu geschaffenen BHAG-Sportpark habe der neue Ehrenbürger das spezielle Kickerfeld gestiftet, in der städtischen Kindertagesstätte „Marienkindergarten“ habe er federführend die Anschaffung einer zweiten Spielebene im Gruppenraum gefördert. Am Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs habe er sich für die in die Zukunft gerichtete Investition einer große Halle eingesetzt und im Christinenstift habe er das Begegnungsforum für Bewohner und Gäste ermöglicht.
„Natürlich darf ich nicht versäumen, das ebenfalls großartige Engagement Ihrer Ehefrau zu würdigen. Sie haben unter anderem an zentraler und prägender Stelle unserer Kulturstadt, auf dem Willy-Brandt-Platz für die Anpflanzung einer Linde und die Installation der dortigen Ruhebank gesorgt und damit eine Oase im Herzen von Unkel entstehen lassen“, so der Laudator, um sich dann wieder Fritz Bagel zu widmen, den der ideelle Ansatz, Unkel zur Kulturstadt zu modellieren, von Anfang an fasziniert habe. Fritz Bagels förderndes Wirken von Kunst und Kultur spiegele sich in vielen Ausprägungen wider. So habe er in diesem Jahr als Mentor das Projekts „Unkel goes Venice“ unterstützt, mit dem die Unkeler Concept-Art-Künstlerin Martine Seibert-Raken während der Biennale Venedig bereichert habe. Jahr für Jahr „Sie, lieber Herr Bagel, haben an dem positiven Prozess zur Ausformung des Markenbegriffs ‚Kulturstadt am Rhein‘ über die Kunsttage des Unkeler Spätsommers hinaus maßgeblich mitgewirkt“, versicherte der Stadtchef dem Geehrten, in dessen Palmenhaus auch die Carl-Loewe-Musiktage des Geschichtsvereins einen zweiten Veranstaltungsort neben der Unkeler Burg gefunden haben und in dem der Verein auch zu Theateraufführungen einladen kann.
„Sie, lieber Fritz Bagel, ermöglichen es zudem, dass der Henkelpark Bürgerinnen und Bürgern von Unkel durch ausgesuchte Führungen zugänglich gemacht wird. Sie bilden ein festes Fundament unserer Kulturstadt und haben auch bei der Restaurierung der historischen Stadtmauer an der Rheinpromenade Pate gestanden“, ergänzte Gerhard Hausen, bevor er Fritz Bagel in tiefer Dankbarkeit, mit dem größten Respekt und in absoluter Anerkennung zu der Verleihung der Ehrenbürgerschaft gratuliere.
„Mein Großvater hat große Spuren hinterlassen und entsprechend hatte ich ein schweres Erbe anzutreten“, erinnerte Fritz Bagel. Nach dem Tod seines erst 39-jährigen Vaters, Carl August Bagel, 1941 habe er mit seiner Mutter, Ilse Elisabeth, in Unkel eine zweite Heimat gefunden, für die man gerne etwas getan habe. „Ich betätige mich gerne vor allem rund um die Kunst, damit Unkel nicht rein zur Postkartenschönheit verkommt, in der man schlechtes Eis kaufen kann“ unkte der neue Ehrenbürger. So verzeichne die kleine Stadt einen Zulauf, der weit über das Dörfliche hinausgehen würde und in dieser Richtung werde er auch weiterhin aktiv bleiben, sagte Fritz Bagel zu. „Ich bin froh, dass ich was geben kann und dass dies auch angenommen wird“, dankte er für die Verleihung des Ehrenbürgerrechts, bevor er sich unter dem anhaltenden Beifall der zahlreichen Gäste in das Goldene Buch der Stadt eintrug. DL