170 Besucherinnen und Besucher bei „Musik in der Gnadenkirche“ erfreuten sich an Volksliedern des Rheinbacher Ensembles „Feinsliebchen“ und sangen begeistert mit

Happy-End für Königskinder

01.02.2023 - 07:39

Rheinbach. 170 Besucherinnen und Besucher bei „Musik in der Gnadenkirche“ erfreuten sich an Volksliedern des Rheinbacher Ensembles „Feinsliebchen“ und sangen begeistert mit. Die wunderbare Anja Jazeschann trug Lyrik von Wolfgang Bittscheidt vor. Für das Rheinbach-liest-Projekt „Lesegarten“ im Ev. Theodor-Fliedner-Kindergarten kamen 643 Euro Spenden zusammen.

Presbyter Thomas Arend spürte es nicht nur an den vielen Scheinen in dem Klingelbeutel, den er den Besucherinnen und Besuchern gegen halb acht am Ausgang hinhielt, sondern auch an viel positiver Resonanz. Im Kirchenraum war die Stimmung, trotz oder gerade wegen zahlreicher wehmütiger Lieder tatsächlich ausgezeichnet. Möglicherweise ging es einigen so wie Feinsliebchen-Tenor Gerd Engel, der bekannte, dass er ein Lied wie „Kein schöner Land“ früher als Kind eher gezwungenermaßen beim „Besuch der alten Tanten“ mitsingen musste. Heute sänge er Volkslieder „sogar unter der Dusche“.

Die exzellente Sopranistin Heike Glaser, die u.a. auch im Kammerchor von St. Martin singt, bereicherte die Lieder teils mit Block-, Tenor- und Querflöte. Zum ersten Mal dabei war Maria Dörrscheidt (Alt). Sie improvisierte zu den eingängigen Melodien immer wieder gekonnt zweite Stimmen auf der Geige. Zur Urbesetzung des Projektensembles gehört Bassbariton Dirk Plücker (Klavier), der beim Einzug mit dem „Steigerlied“ zeigte, dass er auch ausgezeichnet Posaune spielen kann. Eine Entdeckung war die 25-jährige Gastsängerin Marlene Theis. Sie brillierte u.a. bei dem Lied „Es waren zwei Königskinder“ mit ihrer glockenhellen Stimme. Diese uralte Liebesballade war von den Feinsliebchen eigens für diesen Abend mit einem glücklichen Ende versehen worden.

Den Anstoß zu diesem dritten Feinsliebchen-Abend im Rahmen der beliebten Reihe „Musik in der Gnadenkriche“ nach 2018 und 2019 hatte der in Bonn lebende Lyriker Wolfgang Bittscheidt gegeben. Wie in den Vorjahren trug die Kölner Deutschlandfunk-Sprecherin Anja Jazeschann seine klugen und von tiefer Menschenliebe durchdrungenen Gedichte vor, sodass es zu einem kurzweiligen Wechsel von Text und Musik kam. Da Bittscheidt in Begleitung einer befreundeten Verlegerin angereist war, dürfte es Hoffnung auf einen weiteren Gedichtband des ehemaligen Merzbachers im Herbst geben. Vorlesekunst wie bei Jazeschann hatte bereits das Vorprogramm bestimmt. Die drei Rheinbacher Schulsieger Evelyn, Jule und Jakob sammelten bei einer humorvollen und teils szenischen Lesung über drei Pinguine vor der drohenden Sintflut, wichtige Auftrittserfahrung vor dem Kreisentscheid des bundesweiten Vorlesewettbewerbs am 13. Februar. Zudem nahm sich die gelernte Schauspielerin Jazeschann vor der Veranstaltung Zeit, den Kindern Tipps für das Lesen ihrer Wahltextstelle zu geben.

Hoffmann von Fallerslebens „Abend wird es wieder“ und der Kanon „Abendstille überall“ zum Abschluss sorgten dafür, dass alle im Publikum, darunter viele Sängerinnen und Sänger der zahlreichen Gnadengemeinde-Chören mit mindestens einem Ohrwurm nachhause gehen durften. In Thomas Arends Klingelbeutel befanden sich erfreuliche 643 Euro, die für das Projekt „LeseGarten“ des Kooperationspartners Rheinbach liest e.V. bestimmt sind. Nach dem ersten LeseGarten in der Kita Studentenwerk soll nun auch der Ev. Theodor-Fliedner-Kindergarten in der Schumannstraße einen naturnah gestaltete Lesebereich im Außengelände bekommen. Dies wäre gleichsam ein echtes Königskinder-Happy-End und ganz im Sinne der Hobbymusiker von „Feinsliebchen“. Die nächste Veranstaltung in der Reihe „Musik in der Gnadenkirche“, dann mit Klezmer-Musik, findet am 26. Februar um 18 Uhr statt.

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Wolfgang Huste:
Schade, dass ich hier nicht erwähnt wurde, obwohl ich mich ebenfalls dezidiert zum Kreishaushalt äußerste, ohne - wie die anderen - "vom Blatt" abzulesen. Ich monierte zum Beispiel, dass es immer noch kein Sozialticket im ÖPNV gibt, für Menschen, die sich nicht auf der Sonnenseite des Lebens befinden...
juergen mueller:
Das nennt man Politik, wenn man Betroffenen über Jahre hinweg Sicherheit u. Perspektive vorgauckelt. wo im Endeffekt keine ist. Aber wo wurde schon einmal in der Politik die Wahrheit gesagt. Dieses ganze Szenario, bei dem man bereits investierte Steuergelder in Millionenhöhe doch tatsächlich zurückerwartet,...
juergen mueller:
Diese Frage betrifft nicht nur den Sportplatz der Reinhardts-Elf. WIE oder WANN geht es mit der Bezirkssportanlage "Schmitzers Wiese" weiter bzw. WANN kommt man hier in die Gänge? Fördergelder sollen ja bereit stehen. Oder hat man diese für andere Projekte zweckentfremdet? Wäre nichts neues. Erinnert...
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