Erlebenswerte Kostümsitzung der Brohler Narrenzunft

Jubiläum der Prinzengarde machte Spaß

23.01.2017 - 15:49

Brohl-Lützing. Die Jecken aus dem Hafenort haben vor 113 Jahren ihre „Narrenzunft“ gegründet, und sie haben es seitdem immer verstanden, ihrer Narretei eine besondere Note zu geben. Brohler Karnevalssitzungen sind stets erlebenswert - man legt Wert auf Qualität. Diesem Anspruch wurde man auch in der Kostümsitzung am letzten Samstag wieder gerecht, als es zudem galt, den „runden“, den 80-jährigen Geburtstag der „Prinzengarde“ zu feiern, jener wichtigen, unverzichtbaren Korporation des Brohler Karnevals. Seit 1937 bereichern die Gardisten also in ihren markanten roten Uniformen die Fastnacht rund um den Brohler Hafen. Beflügelt durch das Jubiläum, ist die Garde unter Kommandant Jörg Seul gerade zu bewundernswerter Stärke angewachsen; es ist schon ein tolles Bild, wenn das halbe hundert männlicher und weiblicher Prinzengardisten in ihrem Traditions - Outfit die Bühne der Brohler „Narrhalla“, der bunt geschmückten Turnhalle, füllen. Bemerkenswert dabei das exakte, disziplinierte Auftreten der Truppe, das erheblich zum hervorragenden Eindruck der gesamten Veranstaltung beiträgt. Und darüber hinaus hat die Prinzengarde als Highlight und Programmabschluss noch einen herrlichen „Kokulores“ – Auftritt in ihrem Jubiläums-Programm: Eine „Olympiade in Brohl.“ Da werden auf der entsprechend dekorierten Bühne eine Reihe von olympischen Sport-Disziplinen vorgeführt, alle mit viel Fantasie und Liebe zum Detail ausgedacht. Da wird ein „Marathonlauf“ gestartet, da wird von Startblöcken aus Kopfsprung zum Wettschwimmen (auf Turnmappen) gewagt, da gibt es Viererbob-Rennen, ein Dressurreiten. Kanurennen, sportliches Schießen, lustiges Stabhochspringen Brohler Art und… und…Die Köpfe von Jörg Seul und seinem Team mögen geraucht haben, als sie sich die Demonstration der Vielseitigkeit ihrer Karnevals-Garde ausgedacht haben. Den Jecken im Saal jedenfalls machte es Spaß und das Spektakel krönte eine höchst unterhaltsame Kostümsitzung. Sie nahm ihren Auftakt mit dem opulenten Einzug des Elferrates, dem in der Folge Stefan Vogt und Jürgen Köhler abwechselnd präsidierten. Sie konnten neben einem von Anfang an gut gelaunten Publikum bald das im zweiten Amtsjahr residierende Prinzenpaar Wolfgang und Gisela samt großem Hofstaat begrüßen. Nach „Bröhlcher“ Art wurden viele Honoratioren, verdiente Karnevalisten und Gönner, darunter Verbandsbürgermeister Bernd Weidenbach und Ortsbürgermeister Michael Schäfer, geehrt, ehe als erste Darbietung die Nachwuchsgruppe „Seven ups“, trainiert von Silvia Baltes, ihr tänzerisches Können zeigte. In einem ersten Bütten-Vortrag erntete „Udsche Bebbes“ alias Jürgen Zerwas, erste Lacherfolge. Im Amazonenkorps der Narrenzunft gab es eine „Wachablösung“: Urgestein Birgit Schumacher hatte nach 51 Jahren per Wahl ihr Amt an Sohnemann Heinrich abgegeben, und der bedankte sich mit Blumen und Urkunde bei der bisherigen Chefin – was zu einigen Tränchen der Freude führte. Ansehnliche Teile des Publikums rekrutierten sich aus Vereinen der Nachbarorte, darunter eine große Delegation der befreundeten KG aus Bad Breisig. Sie zog mit dem neu installierten Prinzenpaar, Spielmannszug, Abordnungen verschiedener Korporationen und Präsident Markus Feix in die Halle und auf die Bühne. Artige Komplimente und Orden wurden ausgetauscht und die Freundschaft beider Orte beschworen. Das Breisiger Mariechen-Tanzpaar zeigte sein famoses Können, machte dann aber den Brohler Kadetten Platz. Die zeigten ihren fetzigen Tanz, einstudiert von Viktoria Haupt. In der Bütt wurde ein Höhepunkt geboten: Routinier Kurd Gerhard schoss seine Pointen wie Pfeile in das Publikum, und es reagierte mit viel Fröhlichkeit. Eine große Tanzshow boten traditionsgemäß die Brohler Möhnen. Diesmal widmeten sie sich in Outfit und Musik der alpenländischen Kultur – ihr Auftritt, von Maxi Jakopuvic und Nina Fuchs konzipiert und einstudiert, war ein optischer Genuss. Ebenso der Gardetanz der Prinzengarde; er wurde gekrönt von der Vorstellung des neuen, hübschen Tanzmariechens, das – wie einst Diogenes – einer Tonne entstieg. Mariechen Viktoria Laux schnappte sich ihren Tanzoffizier Moritz Göbel und zeigte mit ihm einen fetzigen Mariechentanz. So sind beide eine wichtige Ergänzung des Brohler Karnevals. Der Tanz-Auftritt der gesamten Garde – immer wieder sehens- und erlebenswert! Nach der Pause präsentierte sich der Elferrat in einer spaßigen Performance – als in ihrem Outfit gar nicht sparsamen Highlanders aus Schottland. Sonja Schrade als Trainerin erhielt zurecht Blumen für das, was sie den älteren Herren tänzerisch beigerbracht hat. Ein wahres Unikum füllte danach mit seinen prallen Formen die Bühne: Der ulkige Andreas Marquardt in seiner Paraderolle als „Funkenmariechen“. Das war Clownerie, die auch vor lustigen Albernheiten nicht Halt macht – Karneval in schönster Form. Da konnte es mit der anfangs geschilderten Bühnenshow der Prinzengarde nur lustig weiter gehen und schließlich ausklingen. Insgesamt war es ein schöner Abend urwüchsigen Karnevals – die Brohler Narrenzunft lebt ! FA

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