Erpel feierte mit Weinkönigin Anne Wagener vier Tage lang ein rauschendes Weinfest

Legendärer Blumenkorso lockte am Sonntag unzählige Besucher

20.09.2017 - 09:37

Erpel. „Blumen, Wein und Sonnenschein“ hatte der Brauchtumsverein „Freunde des Erpeler Weinfestes“ als Motto für den dritten Septembersonntag ausgegeben, an dem der weit über die Grenzen der romantischen Mittelrhein-Gemeinde bekannte Blumenkorso am Nachmittag durch die Straßen von Erpel Richtung Süden zog, um vor den Zwillingstürmen der ehemaligen Ludendorffbrücke auf die B 42 einzubiegen und über den nördlichen Eingang des Ortskerns ins Weindorf am Rathaus zurückzukehren. „Das mit dem Sonnenschein war bislang ja so eine Sache, aber heute können wir uns ja wirklich nicht über das Wetter beschweren. Und abgesehen von einigen kurzen Regenschauern ist den Gästen unseres Weinfestes der Rebensaft ja auch nicht verwässert worden“, resümierte der Vorsitzende des Organisationsvereins, Werner Henneker, kurz vor dem Festzug zufrieden. Begonnen hatte des Weinfest, das unter dem Motto „Deutscher Wein – vielfältig & fein“ stand, zwei Tage zuvor. Im traditionellen Fackelzug war Weinkönigin Anne Wagener mit ihren Freundinnen, den Weinprinzessinnen, Eva Siebertz und Tatjana Krämer, am Freitagabend eskortiert von Bacchus Andreas Schwager zur offiziellen Eröffnung in das Weindorf der Alten und Freien Herrlichkeit eingezogen, in dem bereits zwei Stunden zuvor die Weinstände geöffnet hatten. „Egal ob jung oder alt, groß oder klein: Lasst uns heut zusammen sein bei einem guten Glase Wein. Genießt die Zeit, genießt das Leben im schönen Erpel, der Herrlichkeit am Rhein. So lasst uns nun die Gläser heben und alle alle stimmen fröhlich ein: Zum Wohle!“, prostete Anne Wagener ihren Festgästen mit dem Weinspruch zu, mit dem schon ihre Mutter als Weinkönigin Claudia aus dem Hause Siebert 1992 die Besucher aufgefordert hatte, Scheurebe und Müller-Thurgau, Silvaner, Rivaner und Riesling, Burgunder, Portugieser und Dornfelder zu genießen.

Entsprechend hatten Maximilian Schneider, Philipp Marx und Michael Lorscheid als Offiziere der Junggesellen das charmante Weinfest-Trio zur Wein-und Erntedankfestmesse eskortiert. An der nahm natürlich auch der „antike“ Weingott teil, zu dem sich pünktlich zum Höhepunkt des Festes mit Tochter Verena Schwager und Celina Lenz zwei Bacchantinnen gesellt hatten.

Die vor dem Altar aufgebauten Gaben seien zwar Ergebnisse der eigenen Arbeit, deren Erfolg und das damit verbundene Wohlbefinden liege aber nicht ausschließlich in der eigenen Hand, erinnerte Pfarrer Günter Lülsdorf in seiner Predigt. Wenig später gehörte Günter Lülsdorf neben VG-Chef Karsten Fehr, Altbürgermeister Edgar Neustein und dem Linzer Stadtbürgermeister Hans Georg Faust zu den Ehrengästen, die Orts-Chefin Cilly Adenauer im Ratssaal begrüßen konnte. In dem hieß sie auch die treuen Freunde aus Holland, Piet Cootjans von der Band „Timbre Tajiri“ und Karel Harmsen von der Band „Volle Blaos“ willkommen sowie die Leiterin der Erpeler Kita, Britta Baumann-Peikert, und den Rektor der Grundschule, Jens Heinroth, willkommen, deren Schützlinge wenig später wie jedes Jahr im Blütenkorso mitmarschieren und so an das Erpeler Brauchtum herangeführt würden.

„Begrüßen können wir heute mit Daniela Simon die Mittelrhein-Weinkönigin und natürlich als Hauptperson unsere Weinmajestät Anne mit ihren Weinprinzessinnen Eva und Tatjana und mit ihrer Mutter Claudia, die vor 25 Jahren die Krone der Weinkönigin getragen hat sowie auch unseren stattlichen Bacchus, Andreas Schwager, mit seinen Bacchantinnen, Verena und Celina“, so die Bürgermeisterin, bevor sich alle Weinmajestäten in das Goldene Buch des Ortes eintrugen und das „WiSu“ Duo als wiederkehrenden Weinfest-Beitrag die „Kleine Winzerin vom Rhein“ in den Ratssaal holten, während im Weindorf der Spielmannszug der Feuerwehr Drüpplingsen zum Platzkonzert aufspielte.


Bunter Blumenkorso


Da waren längst die ersten Festbesucher in Erpel angekommen, die sich wie auch Landrat Rainer Kaul den Blumenkorso nicht entgehen lassen wollten. Angeführt wurde dieser von den Unkeler „Barhockern“, die zusammen mit sieben weiteren Gruppen musikalisch für Stimmung sorgten. Als Gärtnerinnen kündigten die Prinzengardistinnen der KG den große Mottowagen an, von dem sie so begeistert waren, dass sie vergaßen, aus dem Wingert die „beflügelten Traubenliebhaber“ zu vertreiben, in die sich die Messdiener von Sankt Severinus verwandelt hatten. Der romantische Mittelrhein ist berühmt für seinen Wein und seine Burgen. In einer von diesen residierte die Mittelrhein-Weinkönigin Daniela, als deren höfische Ehrengeleit die „Herzdamen“ mitmarschierten.

Die „Wehlener Sonnenuhr“ ist das Wahrzeichen einer bekannten Mosel-Weinlage, zu der sich auf dem folgenden Motivwagen die „Zeller Schwarze Katz“, der „Kröver Nacktarsch“ sowie der „Bernkasteler Doktor“ gesellten, den die Möhnen als Moselwein-Flaschen nicht konsultieren mussten. Aus ihrer Heimat nach Rheinhessen mitgebracht hatten italienische Wanderarbeiter die Kenntnisse vom Bau der Trulli, der einfachen, kleinen Rundhäuser Mittelapuliens. Vor einem Trulli, einem kleinen italienischen Rundhaus, machte sich eine mächtige Kröte breit, während die Insassen des Regenbogenlands als „Oppenheimer Kröten“ dem Brunnen der gleichnamige Weinlagen folgten. Aus der Deidesheimer Mäushöhle“ durch das Deutsche Weintor waren die Drittklässler der Grundschule von Schweigen-Rechtenbach aus auf die deutsche Weinstraße als „Deidesheimer Mäuse“ zum „Dürkheimer Riesenfass“ gekrabbelt, während die „Gimmeldinger Meerspinne“ die pfälzer Weinlagen vervollständigte. Aus dem fränkischen „Randersackerer Teufelskeller“ hatte der eine Bocksbeutelflaschen schwingende Höllenfürst die Erpeler Zweitklässler als Mini-Teufelchen freigelassen, während vom Bodensee und Kaiserstuhl die badenser „Hex vom Dasenstein“ abgereist war, um ihre Kolleginnen von der Tanzgruppe „Leev Pänz“ zu inspizieren. Zurück zum Mittelrhein führte dann das vierte Schuljahr die begeisterten Zuschauer des Blumenkorsos als langer Rheinlauf mit Erpel mittendrin, sehr zur Freude von Silberjubiläums-Weinkönigin Claudia, die vor einem mächtigen Weißweinglas thronend, freudig dem Weingott zuprostete. Er hatte zwei Einhörner vor seinen Burgunder-roten Streitwagen gespannt, in dem er mit seinen Bacchantinnen den Prunkwagen von Weinkönigin Anne passierte. Elferrat und Stadtsoldaten der Großen Erpeler KG gaben ihm als römische Senatoren und Lorbeer-gekrönte Feldherren das Ehrengeleit, während der Junggesellenverein den Prunkwagen der Weinkönigin eskortierte. Der setzte sich nach dem Defilee als krönender Abschluss in Bewegung, während das erste Schuljahr als „Erpeler Trauben von Riesling- und Burgunderreben“ Weinkönigin Anne hinterher kullerten, bevor die Dahlien „Herrlichkeit Erpel“ und „Erpeler Ley“ auf dem Abschlusswagen noch einmal für Blütenfeuerwerk in Rot-Gelb-Orange sorgten. DL

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