Die Wiege von Europa steht im Moselort Beilstein

Gedenktafel erinnert an das Treffen von Adenauer und De Gasperi

07.05.2014 - 12:19

Beilstein. Eine Zusammenkunft des französischen Außenministers Robert Schumann und dem Präsidenten des Parlamentarischen Rates, Konrad Adenauer mit dem Thema „verborgene Diplomatie“, war bei ihrem Zusammentreffen am 08. Oktober 1948 (in Bassenheim) eine Art Grundsteinlegung für eine friedliche Balance und der späteren Freundschaft der beiden Länder.

Den Grundgedanken und den Weg für ein vereintes Europa hatten rund vier Jahre später (22.09.1952) der italienische Ministerpräsident Alcide De Gasperi und Bundeskanzler Konrad Adenauer im Kopf, als sie sich im alten Rittersaal vom Beilsteiner Hotel Lipmann zu einem Gespräch unter vier Augen trafen. Sie waren schon damals nicht nur Visionäre, sondern in ihrem Bestreben auch engagierte Vorbereiter für eine solche Zukunft: „Europa, der neue föderativ geeinte Kontinent! Die Einheit Europas war ein Traum von wenigen.

Sie wurde eine Hoffnung für viele. Sie ist eine Notwendigkeit für uns alle. Sie ist erforderlich für unsere Sicherheit, für unsere Freiheit, für unser Dasein als Nation und als geistig schöpferische Völkergemeinschaft“, waren später die Worte von Adenauer, die man bis zum heutigen Tag versucht in die Realität umzusetzen. De Gasperi glaubte fest daran, dass alle Europäer aus dem Zweiten Weltkrieg folgendes gelernt hatten: „Die Zukunft wird nicht durch Gewalt geschaffen und auch nicht durch den Wunsch nach Eroberung, sondern durch die geduldige Anwendung der demokratischen Methode, durch den konstruktiven Geist der Einigung und durch den Respekt für die Freiheit!“

Zeitzeugin jenes historischen Treffens war die heute 93-jährige Hedwig Lipmann, die aktuell auch bei der Enthüllung einer Gedenktafel am Haus Lipmann anwesend war. Der Vorsitzende der christlichen EVP-Fraktion Joseph Daul und MdEP Dr. Werner Langen waren als Initiatoren jener Zeremonie ebenfalls vertreten und konnten dazu auch zahlreiche Ehrengäste aus dem Landkreis begrüßen. So erinnerten beide nebst Bürgermeister Helmut Probst an jenes historische Treffen, welches das bis heute allseits angestrebte vereinte Europa erst auf den Weg gebracht hatte. „Demnach liegt also die Wiege von Europa in Beilstein!“ Eine Wiege, die Europa in den vergangenen Jahrzehnten zwar schon auf dem Weg zum Erwachsenwerden verlassen hat, aber irgendwie immer noch in den Kinderschuhen steckt.

Gerade auch deshalb, weil sich einer friedlichen Koexistenz unter den europäischen Völkern immer wieder, wie aktuell auch in der Ukraine zu sehen, plötzlich auftretende Hindernisse in den Weg stellen.

Die gilt es nach Aussagen aller Redner mit Diplomatie beiseite zu schaffen um Europa auch künftig ein weiteres Zusammenwachsen in Frieden zu ermöglichen. Hedwig Lipmann und den beiden EVP-Gastgebern war es dann vorbehalten die neue Gedenktafel von Bildhauer Hans-Günther Obermaier (Köln) zu enthüllen. Dies unter dem Applaus aller Ehrengäste, die sich von dem Kleinod sehr beeindruckt zeigten.

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