Der Mayener Jung, Jogi Marx, wurde für sein Engagement gegen „Extremismus und Gewalt“ ausgezeichnet

„Aktiv für Demokratie und Toleranz 2014“

„Aktiv für Demokratie und Toleranz 2014“

Jogi Marx wurde jetzt vom „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet. Foto: Ute Weiner

08.12.2014 - 10:16

Mayen. Am 23. Mai 2000 gründeten die Bundesministerien des Innern und der Justiz das „Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt (BfDT)“. Bewusst wurde der Jahrestag der Verkündigung des Grundgesetzes der Bundesrepublik gewählt, um der normativen Kraft der Verfassung als Grundlage allen staatlichen und gesellschaftlichen Handelns Ausdruck zu verleihen. Die in der Verfassung niedergelegten Freiheitsrechte, Rechtsgrundsätze und Werte sind darüber hinaus auch die Basis für die Zusammenarbeit mit den zivilgesellschaftlichen Partnern in den verschiedenen Feldern der praktischen Demokratie- und Toleranzförderung.

Viele Gruppen und Einzelpersonen setzen sich in Deutschland ideenreich und wirksam für ein tolerantes Miteinander ein und engagieren sich gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Diskriminierung. Die Fülle und Vielfalt dieses zivilgesellschaftlichen Engagements ist bemerkenswert und Zeichen einer lebendigen Demokratie. Das „Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt“, will diese Kräfte bündeln und ihnen Impulse geben. Seit 2008 wird daher der Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ ausgeschrieben und somit vorbildliche und nachahmbare zivilgesellschaftliche Aktivitäten gesammelt. Die besten Projekte werden ausgewählt und mit Geld-Preisen zwischen 1.000 und 5.000 Euro ausgezeichnet.


Insgesamt 285 Projekte


Insgesamt 285 Projekte und Initiativen nutzen mit ihren Beiträgen, die Gelegenheit, sich beim Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2014 zu bewerben. Die Beiträge zeugten auch diesmal von der großen Bandbreite an zivilgesellschaftlichem Engagement in Deutschland. Von Integrations- und Toleranzförderung, über Gewaltprävention im Sport, Aktivitäten im Bereich der gelebten Demokratie bis hin zur Extremismus- und Antisemitismus-Bekämpfung waren alle sechs Themenbereiche vertreten, in denen das BfDT aktiv ist.

„Ich bin wirklich stolz, dass ich unter den Preisträgern bin“, freute sich Jogi Marx über die Benachrichtigung aus Berlin. Seine Projekte, mit denen er sich beworben hat, sind vielfältig und erreichen viele Menschen in der Eifelstadt und dem Umland. Mit seinen Infoständen auf dem Mayener Marktplatz zum Thema „Toleranz, Menschenwürde, gegen Rechts“ will er stets aufrütteln und informieren. In Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Mayen verteilt er Informationsmaterial und sucht bewusst das Gespräch mit der Bevölkerung. Marx motiviert bei dieser Aktion aber auch Jugendliche, bei diesem Projekt mitzumachen und ihn beim Verteilen der Broschüren zu unterstützen. Jugendliche können leicht in den Einflussbereich extremistischer Gruppierungen geraten, weiß Marx. Aus diesem Grund gibt es verschiedene Maßnahmen der Landesregierung, junge Menschen zu sensibilisieren und auch mit ins Boot zu nehmen. Josef Marx, wie er eigentlich richtig heißt, ist hier in Mayen ein Mann, der das kann, wie kein anderer. Viele Jugendliche in der Stadt bringen ihm in besonderes Vertrauen entgegen. Wo andere scheitern, sich die Jungs und Mädchen nichts mehr sagen lassen, da findet Jogi Marx Gehör. „Wer sagt, die Jugend engagiert sich nicht mehr, der liegt falsch. Diese Jungen und Mädchen unterstützen mich im Kampf gegen rechte Strömungen. Ich treffe sie öfters auf dem Marktplatz an, wo sie vielen Leuten eher ein Dorn im Auge sind. Aber wie man immer wieder feststellen kann, sie tun etwas und bewegen gemeinsam mit mir etwas!“ Lobt er seine jungen Mitstreiter.

Das Gespräch sucht Marx aber auch immer wieder in aktuellen Diskussionsrunden, wie beispielsweise Mitte des Jahres in der General Delius Kaserne, als mit circa 200 Soldaten zum Thema „Rechtsradikalismus in der Bundeswehr“ unter der Leitung von Oberst Bader und Tal Gat, dem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Botschaft des Staates Israel in Berlin, eine überaus lebhafte Diskussion entstand.


Ein echtes



„Leuchtturm“-Projekt


„Ein Leuchtturm zeigt den richtigen Weg, er gibt Signale für Hilfesuchende, er strahlt eine gewisse Sicherheit durch sein Licht aus, das war mein Gedanke, als ich die Kleiderkammer „Leuchtturm“ eröffnete, um bedürftigen Mayener Bürgern zu helfen“, schildert Jogi Marx seine Beweggründe, ein weiteres Projekt mit einem so treffenden und wegweisenden Namen ins Leben zu rufen.

Eine weitere, vorbildliche Initiative neben den regelmäßigen Aktionen hinsichtlich der Integration von Aus- und Übersiedlern, Ausländern sowie sozialen Randgruppen ist die Gründung einer Fußballmannschaft im TuS Mayen, die hauptsächlich aus Aus- und Übersiedlern besteht. Als Voraussetzung für die Meldung dieser Mannschaft wurde mit den Spielern und dem Verein vereinbart, dass es keinerlei Abgrenzung zur einheimischen Bevölkerung geben darf. Dieses Projekt wird derzeit vorbildhaft umgesetzt. Freut sich der rührige Initiator.

Immer wieder engagiert sich Jogi Marx auch dafür, dass die jüdische Kultur der Bevölkerung näher gebracht wird. Am 24.05.2014 wurde auf seine Initiative hin in Mayen ein großes jüdisches Konzert durchgeführt. Rund 250 Besucher waren anwesend und begeistert.

Ebenso wurde allen Interessierten mit einer vierwöchigen Ausstellung Ende Mai/Anfang Juni in der Heilig-Geist-Kapelle Mayen „der Alltag jüdischer Kinder während des Holocausts“ mit all seiner Grausamkeit in Erinnerung gerufen. Diese Ausstellung wider das Vergessen wurde durch Tal Gat, den Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Botschaft des Staates Israel in Berlin, eröffnet.


Mit dem „Wunschbaum“



Kinderwünsche erfüllen


Eine wundervolle und besonders herzergreifende Aktion, die auch derzeit wieder in vollem Gange ist, ist der sogenannte „Wunschbaum“, den Jogi Marx seit einigen Jahren nun durchführt. Mit diesem „Wunschbaum“ bewegt Marx etwas für Kinder aus sozial schwachen Familien.

So dürfen rund 150 Kinder der Mayener Tafel und 35 Kinder der Spiel und Lernstube je einen Weihnachtswunsch an den Baum hängen. Jeden Samstag in der Vorweihnachtszeit steht er mit seiner Ehefrau und dem weihnachtlich geschmückten Tannenbaum vor dem Alten Rathaus und verteilt die Wünsche der Kinder in der Bevölkerung.

„Alle Aktionen und Projekte wurden hauptsächlich von mir alleine ins Leben gerufen. Natürlich kann ich das alles nicht ohne Unterstützer, Helfer, Gönner und der Mayener Bevölkerung umsetzen und durchführen. Aber in Mayen finde ich immer ein offenes Ohr und jede Menge Mitstreiter. Vor allem meine Frau steht mir stets tatkräftig zur Seite“, zieht Jogi Marx nun kurz vor Jahresende Bilanz.

Die Auszeichnung durch das „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ zeigt deutlich, dass er mit seinem vielfältigen Engagement jemand ist, der wertvolle Arbeit für unsere Gesellschaft in Mayen leistet. Ein Mensch, der tagtäglich die Werte der Demokratie und Toleranz lebt, dem Rechtsradikalismus vehement den Kampf angesagt hat und Hilfsbedürftigen, wann immer es geht, zur Seite steht. Mayen kann stolz sein, solch einen Bürger in seiner Mitte zu wissen.

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