Der Bad Hönninger Stadtrat befasste sich mit der Sanierung der Bischof-Stradmann-Straße

Kanal- und Straßenbau erfolgen ohne Vollsperrung

Zahl der Parkplätze bleibt erhalten

23.01.2017 - 15:51

Bad Hönningen. Eigentlich sollte am Mittwochabend im Sitzungssaal von Bad Hönningen nur ein Nachholtermin für eine falsch terminierte Stadtratssitzung stattfinden. So aber hatte Stadtbürgermeister Guido Job schon die Möglichkeit, durch den Sachstandsbericht des Geschäftsführers des Planungsbüros Sprengnetter, Michael Faßbender, und Ralf Zimmermann, den technischen Leiter der VG-Werke, einige Unstimmigkeiten hinsichtlich des geplanten Ausbaus der Bischof-Stradmann-Straße ausräumen zu lassen, zumal in der Zwischenzeit Anregungen von Bürgern in die Planung einbezogen worden waren.

„Im Haupt-, Bau- und Finanzausschuss am 9. November, wie auch auf der Bürgerversammlung Anfang Dezember sind nur erste planerischen Überlegungen vorgestellt und diskutiert worden“, erinnerte Guido Job. Daraufhin seien wichtige Hinweise eingegangen, die von der Verwaltung aufgenommen und eingearbeitet worden seien. „Ich kann die Anlieger nur bitten, noch bis Ende Januar weiterhin Anregungen, Hinweise und Einwände einzureichen, denn die Planung lebt von Ihrer Beteiligung“, wandte sich der Stadtchef an die zahlreichen Einwohner. Viele gute, konstruktive Hinweise habe man, soweit dies technisch und rechtlich möglich gewesen sei, eingearbeitet.

„Nicht möglich ist der Verzicht auf die Kanalarbeiten, die alleine schon ein Jahr in Anspruch nehmen wird. Festzuhalten ist dagegen schon jetzt: Es wird keine Vollsperrung geben und es gehen in der Summe keine Parkplätze in der Straße verloren“, so Guido Job.

Je nach dem, wie Gespräche mit bestimmten Anliegern verlaufen würden, könnten sogar neue Stellflächen gewonnen werden. Auch das Thema „Breitbandversorgung“ durch die Telekom werde berücksichtigt. Das Unternehmen werde einen neuen Verteiler beziehungsweise Umwandler im Bereich der Marienschule bauen, möchte aber bereits Ende des Jahres mit den Arbeiten fertig sein. „Im Moment ist alles noch reines Papier, nichts ist festgeschrieben, alles somit noch gestaltbar,“, hob der Bürgermeister hervor. Parallel zu der Bauausführung müssten sich Ordnungs- und Bauverwaltung sowie der Stadtrat dann aber auch Gedanken über eine anschließende Parkraumbewirtschaftung machen, schloss Guido Job seine Ausführungen.

Hinsichtlich der Kanalsanierung, die schon 2016 geplant war, ließ Ralf Zimmermann keine Zweifel aufkommen, dass diese angesichts einer Schadensklasse 4-5 nicht durch kleine Reparaturen kurzfristig möglich sei. „Unter der Bischof-Stradmann-Straße verlaufen zwei alte, überdimensionierte Kanäle und in diese münden pro Haus in unterschiedlichen Höhen bis zu vier Anschlüsse“, beschrieb er die Lage. Wenn man die Schäden per Inliner-Verfahren sanieren wollte, müsste zahlreiche Schächte gegraben werden, sodass diese Art der Kanalsanierung einen extremen Flickenteppich auf der Straße zurücklassen würde. Außerdem hätten die beiden so sanierten Kanäle eine erheblich kürzere Lebensdauer als ein neuer in der Mitte der Straße, die einen komplett neuen Belag bekäme, an dessen Kosten sich die Werke zudem beteiligen würden, führte er aus. Entsprechend sei eine Inliner-Sanierung der beiden Kanäle wirtschaftlich und technisch alles andere als vernünftig. Die Bauzeit hänge von den Randbedingungen ab, sodass das Ende der Bauarbeiten wohl zwischen Mai und August 2018 liegen werde, sagte Ralf Zimmermann voraus.

„Wir hatten die Straßen-Verschwenkung an der Marienschule weit auf die gegenüberliegende Seite gezogen, um vor der Schule die Freifläche etwas zu vergrößern“, ging Michael Faßbender dann auf die Straßenplanung ein. Die Einwände der Anlieger, dass dann der Raum auf der anderen Straßenseite zu eng würde, hätten die Planer eingesehen, sodass die Verschwenkung nun etwas flacher vorgesehen sei. Entschieden widersprach der Fachmann der immer wieder geäußerten Behauptung, durch die Straßensanierung würden 50 Prozent der Parkplätze wegfallen. „Das ist nicht einsehbar. Heute gibt es 38 Parkplätze, vorläufig geplant sind 36 mit der Option auf mindestens zwei bis drei zusätzliche, wenn nicht sogar vier, falls die Sprudelstraße zur Einbahnstraße gemacht werden sollte“, führte er aus, um dann auf die Kreuzungsgestaltung Bischof-Stradmann-Straße/Waldbreitbacher Straße mit der Rudolf-Buse Straße und den Friedhofsweg einzugehen.

„Die erste Bauphase erstreckt sich in halbseitiger Ausführung von der Einmündung in die Straße ‚Am hohen Stein‘ bis zur Kreuzung mit der Sprudelstraße, die zweite dann von dieser Kreuzung bis zur Waldbreitbacher Straße. Halbseitig heißt aber nicht ‚Freie Fahrt für alle‘“, so Michael Faßbender. Benutzen könnten nur Anlieger, also auch Anlieferer und Kunden der Geschäfte, die freie, teils geschotterte Fahrbahnhälfte, allerdings unter Berücksichtigung des Baustellenverkehrs und das auch nur bei entsprechend angepasster Geschwindigkeit. Während der Arbeitszeiten könne zudem nur kurz geparkt werden und auch nicht immer vor dem Geschäft, das man gerade aufsuchen wolle. Zunächst bleibe jeweils der rechte Gehweg von der Bahn aus gesehen mit dem entsprechenden Fahrbahnstreifen frei.

„Noch ist alles offen. Probleme können in Einzelgesprächen mit der Bauverwaltung geklärt werden“, so Guido Job. Trotzdem wollten Anlieger direkt wissen, warum denn die Bischof-Stradmann-Straße überhaupt eingeengt werden müsse und ob teure Verschwenkungen notwendig seien, wo die Stadt doch nicht gerade mit Reichtümern gesegnet sei. Außerdem würde durch eine engere Straße die Unfallgefahr höher, so die Befürchtung der Zuhörer. „Früher hat man dem Auto auf den Straßen die Präferenz gegeben und dies zu Lasten der Fußgänger. Heute dienen die innerörtlichen Straßen nicht mehr vorwiegend dem motorisierten Verkehr“, beschrieb Michael Faßbender den Trend. Eine Straße beim Ausbau ansehnlich zu gestalten, koste zudem genau so viel, wie wenn man es bei einer gerade Straße belassen würde, auf der unweigerlich gerast würde. „Früher haben wir dieses Defizit zunächst mit Blumenkübeln, dann mit Schwellen auszumerzen versucht, heute eben mit Verschwenkungen“, erklärte er. Und wirklich enger würden die Bischof-Stradmann-Straße durch den Ausbau auch nicht. Parkende Autos auf beiden Seiten würden auch aktuell nicht mehr als die geplanten 5,60-6 Meter frei lassen, widersprach er einer durch den geplanten Ausbau bedingten höheren Unfallgefahr.

DL

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Flüchtiger Opel Corsa

Zeugenhinweise gesucht nach Verkehrsunfall auf der B 260

Lahnstein. Am 3. Mai ereignete sich auf der B 260 etwa 300 Meter vor dem Erreichen des Campingplatzes Runkel ein Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen. Gegen 18:20 Uhr wendete ein roter Opel Corsa Kleinwagen verbotswidrig auf der B 260 in Richtung Bad Ems, um über die parallel zur Fahrbahn befindlichen Schotter- bzw. Kiesfläche zurück nach Lahnstein zu fahren. Infolgedessen kam es zu einem Auffahrunfall zwischen zwei sich dahinter befindlichen Fahrzeugen. mehr...

Unverantwortlich und leichtsinnig 

Erwachsene mit Kind an der Schnellfahrstrecke

Montabaur. Am Dienstagabend, 30. April, gegen 18:00 Uhr wurde der Bundespolizei gemeldet, dass sich drei Personen auf der Schnellfahrstrecke Köln - Frankfurt/Main in den Gleisen befinden und in den Langer-Issel-Tunnel (Nordportal) gehen würden. Bei den Personen soll es sich um zwei Erwachsene und ein Kind handeln.  mehr...

Regional+
 

Wechselseitige Körperverletzung im Straßenverkehr

Autofahrer gehen aufeinander los

Linz. Am Donnerstag, den 2. Mai gegen 20:25 Uhr, kam es in Linz zu einer wechselseitigen Körperverletzung zwischen zwei Verkehrsteilnehmern. An einer Engstelle kamen sich zwei Pkw entgegen und konnten diese nicht gleichzeitig passieren. Da man sich nicht einig wurde, verließen beide ihre Fahrzeuge und gingen aufeinander los. Hierbei kam es zu gegenseitigenb Übergriffen indem der eine Verkehrsteilnehmer gewürgt und der andere einen Faustschlag ins Gesicht erhielt. mehr...

44-Jähriger nach Stichverletzung lebensgefährlich verletzt

Messerstecherei in Obdachlosenunterkunft

Mechernich. Am 1. Mai kam es gegen 22.10 Uhr in einer Obdachlosenunterkunft in Mechernich zu einem versuchten Tötungsdelikt zum Nachteil von einem 44-Jährigen. Bei einer privaten Grillveranstaltung verletzte ein 62-jähriger Bewohner der Unterkunft einen 44-jährigen Bewohner lebensgefährlich mit einem Messer im Bauchbereich. Der Geschädigte wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Der... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Geparkter Pkw in Bendorf beschädigt

Geparkter Pkw in Bendorf beschädigt

Bendorf. Im Zeitraum von Dienstagabend 30. April gegen 18:30 Uhr, bis Mittwochmorgen, wurde durch bisher unbekannte Täter, ein geparkter Pkw, in der Straße Hellenpfad, auf der Fahrerseite, beschädigt.... mehr...

Silberner BMW Mini erheblich beschädigt

Silberner BMW Mini erheblich beschädigt

Bad Marienberg. Am frühen Nachmittag des 3. Mai wurde ein auf dem REWE-Parkplatz in Bad Marienberg parkender silberner BMW Mini vermtl. durch ein anderes Fahrzeug beim Ein-, oder Ausparken auf der Beifahrerseite erheblich beschädigt. mehr...

Verfolgungsfahrt zwischen Polizei und E-“Moped“

Verfolgungsfahrt zwischen Polizei und E-“Moped“

Daaden-Herdorf. Am Freitag, den 3. Mai kam es in Weitefeld zur einer Verfolgungsfahrt zwischen der Polizei und einem E-“Moped“. Der 17-Jährige Fahrer fiel durch “Wheelies“ auf. Als die Beamten ihm Anhaltesignale gaben, flüchtete er durch ein Wohngebiet in den Wald. mehr...

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

42. Auflage des „Lohners Vulkan-Marathon“ in Mendig pulverisierte mit 2141 Startern den bisherigen Teilnehmerrekord

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

Mendig. Die Traditionsveranstaltung „Lohners Vulkan-Marathon“, wie das Event offiziell heißt, stößt langsam in ganz neue Dimensionen vor: 2141 Starter, von denen 1806 das Ziel erreichten, sorgten am vergangenen... mehr...

Abenteuer im Trampolinpark

Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden

Abenteuer im Trampolinpark

Rieden. Viel Spaß hatte die Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden am letzten Samstag im April beim Besuch eines Trampolinparks in Koblenz. Es wurden dabei einige Saltos und Flickflacks absolviert, so... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Premiere in Ransbach-Baumbach

K. Schmidt:
Herr Müller hat schon Recht. Nie war doch mehr Information wie heute. Ich lade mir alle Beschlussvorlagen des Stadtrates herunter, als wär ich dort selber Mitglied. Ich kann mir deren Beschlüsse der letzten Jahre anschauen. Die Homepage der Verwaltung ist proppevoll mit Infos. Und das gilt sogar für...
Werner Müller:
Bürger, die keine VG-Blätter lesen (weder die Ankündigung noch die Entscheidung) und nicht an den öffentlichen VG-Sitzungen teilnehmen, wollen mehr informiert werden. Angebote nicht annehmen und sich dann laut über die eigene Inkompetenz beschweren - den gleichen Quatsch haben wir in Höhr-Grenzhausen...
K. Schmidt:
War es nicht die CDU, die die 7% eingeführt hatte, und dies ausdrücklich mit einer Befristung versah? Die stellt sich dann jetzt hin und jammert, weil diese Frist auslief und nicht verlängert wurde. Dieses elendige, unehrliche Hin und Her, Regierungs- und Oppositionsgetue mit quasi frei austauschbaren...
juergen mueller:
Typisch AfD-Manier. Warum die AfD seid 2015 so stark werden konnte? Weil sie permanent ihren Fokus darauf ausrichtet, die vermeintlich wohlstandsgefährdende Politik der Altparteien anprangert u. damit Erfolg bei denen hat, die grundsätzlich immer dabei sind, wenn es um`s Jammern auf höchstem Niveau...
Amir Samed:
Wegen der Steuergesetze bleibt den Arbeitnehmern von ihren höheren Gehältern kaum etwas übrig. Mit der Umsatzsteuer in der Gastronomie, der CO2-Steuer, der Luftverkehrssteuer, der Plastiksteuer, der LKW-Maut oder den stark steigenden Beiträgen in Kranken- und Pflegeversicherung hat die Ampel die Bürger...
K. Schmidt:
Ich habe mit dem Begriff "Bürger" an der Stelle ein kleines Problem. Denn während ich bei Bundes- oder Landtagsabgeordneten auch öfters den Eindruck habe, da steht die Partei und Machterhalt über allem und es gibt eine gewisse Basis- und Realitätsferne, kann man das den Mitgliedern von Ortsbeiräten...
Veronika Wildner:
Wenn nicht jetzt, wann dann! So ist es, ich wünsche der Wählergruppe Erfolg und gutes Gelingen ihrer gesteckten Ziele. Das ist Basisdemokratie, selbst die Hand anzulegen, die Bürger für die Bürger vor Ort bestimmen die Richtung, viel Glück....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service