SG 99 Andernach 2. Frauenfußball-Bundesliga

Karla Engels: „Endlich in der 2. Bundesliga mein erstes Tor schießen“

BLICK aktuell im Gespräch mit der SG-99-Spielerin Karla Engels

Karla Engels: „Endlich in der 2. Bundesliga mein erstes Tor schießen“

Karla, das sympathische und hübsche Bäckermädchen. Foto: T. Jenatschek

09.06.2023 - 08:57

Andernach. Die 25-jährige Karla Engels gehört im SG 99-Team zu den Stammkräften in der Andernacher Abwehr. Sie ist ein „Ur-Bäckermädchen“, spielt seit neun Jahren in der SG 99-Regional- sowie 2. Bundesligamannschaft. Begonnen hat sie mit dem Fußballspielen bereits mit neun Jahren und hat ihre Laufbahn bis heute kontinuierlich fortgesetzt. Nach dem Abitur und einem anderthalbjährigen Aufenthalt in den USA hat sie ein Studium für das Grundschullehramt abgeschlossen und wird in Kürze mit einem Referendariat beginnen. Blick aktuell hat sich mit Karla Engels über ihren Werdegang und ihre Ziele im Fußball unterhalten.

BLICK aktuell: Erzählen sie uns doch erstmal, wie sie zum Fußball gekommen sind und wie ihre ersten Schritte aussahen.

Karla Engels: Durch die WM 2006 habe ich mich zum ersten Mal für Fußball interessiert. Als mein Bruder dann in einem Verein angefangen hat, wollte ich das unbedingt auch. Meine Eltern waren zunächst nicht so begeistert, weil ich dafür Judo aufgeben wollte und sich mein fußballerisches Talent in Grenzen hielt, erlaubten sie letztendlich meinen Wunsch und meldeten mich bei der JSG Plaidt an. Mir hat das so viel Spaß gemacht, dass ich neben den Jungs der JSG parallel auch bei den Mädchen in Andernach gespielt und trainiert habe.

BLICK aktuell: Sie haben in ihrer Kindheit lange mit Jungen zusammengespielt. Glauben sie, das war ein Vorteil für sie. Wenn ja, warum?

Karla Engels: Es war auf jeden Fall ein Vorteil. Zum einen hatte ich durch meine beiden Vereine oft vier Trainingseinheiten und zwei Spiele pro Woche absolviert und zum andern war das Training bei den Jungs vom Niveau her deutlich höher. Die Spielweise war wesentlich schneller und körperbetonter. Diese Wettkampfhärte hat sich dann auch positiv auf meine Spielweise bei den Mädchen ausgewirkt.

BLICK aktuell: Sie spielen seit neun Jahren in der SG 99-Regional- bzw. 2. Bundesliga Mannschaft. War das ein großer Schritt für sie?

Karla Engels: Ja, das war damals ein großer Schritt für mich. Als ich nach einem anderthalbjährigen Aufenthalt in den USA zurückkam, habe ich mich auch wieder auf das Fußballspielen gefreut. Zunächst spielte ich in der zweiten Mannschaft der SG 99 Andernach (Bezirksliga), bis mich der damalige Trainer Kappy Stümper zum Training in den Regionalkader hochgezogen hat. Das war eine große Umstellung, auch weil das spielerische Niveau und die körperlichen Voraussetzungen wesentlich höher waren, als ich gewöhnt war. Obwohl ich mich am Anfang schwertat, die nötige Durchschlagskraft anzuwenden, kam ich zu ein einigen Einsätzen. In der Folgezeit entwickelte ich mich in der Regionalmannschaft zu einer Leistungsträgerin. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga war wieder ein großer Sprung und stellte neue Anforderungen. Mittlerweile habe ich mich auch daran gewöhnt. Nervös bin ich aber immer noch vor jeder Begegnung.

BLICK aktuell: Welcher war der schönste Moment in ihrer bisherigen Laufbahn?

Karla Engels: Der Aufstieg in der Saison 2017/2018 in die Zweite Bundesliga war bisher mein persönliches Highlight. Die beiden Aufstiegsspiele gegen den 1. FC Union Berlin waren unheimlich aufregend und spannend. Als wir es am Ende geschafft haben, war die Freude natürlich riesengroß.

BLICK aktuell: Sie sind eine absolute Leistungsträgerin im Team und mit Sicherheit im Blickfeld der Bundesligavereine. Bei welchem Verein würden sie am liebsten spielen. Ist ein Vereinswechsel eine Option für sie? Ihre Gedanken dazu.

Karla Engel: Ich glaube nicht, dass mich ein Bundesligaverein auf dem Schirm hat, aber selbst dann würde ich nicht wechseln. Andernach ist für mich genau das richtige. Ich glaube nicht, dass ich bei einem anderen Verein das familiäre und persönliche Umfeld hätte. Ich fühle mich wohl und es macht mir Spaß bei den Bäckermädchen zu spielen. Ich kann mir nicht vorstellen, den Verein zu verlassen.

BLICK aktuell: Wenn sie am Wochenende ein Auswärtsspiel zum Beispiel in München absolvieren, wie läuft das ab. Wie kann man sich das vorstellen?

Karla Engels: Wenn wir zum Beispiel sonntags in München spielen, reisen wir bereits samstags an. Morgens absolvieren wir in Andernach noch ein gemeinsames Auflockerungstraining und fahren dann mittags los. Nach der Ankunft genießen wir noch ein wenig Freizeit. Vor der Nachtruhe erfolgt noch ein gemeinsames Abendessen. Am nächsten Morgen erfolgt um sieben Uhr eine kurze Aktivierung, mit einem anschließenden gemeinsamen Frühstück. Dann wird gepackt und es erfolgt die Fahrt zur Spielstätte. Nach dem Spiel sind wir gegen Sonntagabend wieder zurück. Das ist für viele Spielerinnen schon sehr anstrengend. Manche müssen noch über eine Stunde nach Hause fahren und fast alle müssen montags wieder zur Arbeit oder zur Schule gehen.

BLICK aktuell: Sie haben in der letzten Spielzeit von den 26 Meisterschaftsspielen 24 bestritten Wie schätzen sie ihre Leistung ein. Ihre Stärken? Ihre Schwächen?

Karla Engels: Insgesamt bin ich mit meiner Leistung zufrieden und habe mich gefreut, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Hierfür habe ich Zweikampfstärke, Schnelligkeit und Übersicht benötigt. Außerdem kann der Trainer auf meine Abwehrqualitäten als Außen- oder Innenverteidiger vertrauen. Allerdings bin ich keine Supertechnikerin und meine technischen Mängel sind unübersehbar. Deshalb halte ich mich in unserem Aufbauspiel oft raus, hier muss ich intensiv dran arbeiten.

BLICK aktuell: Zum Abschluss eine Frage: Was haben sie sich für die Saison 2023/2024 vorgenommen? Ihre Ziele?

Karla Engels: Mit der Mannschaft erneut vorne mitmischen, verletzungsfrei bleiben und mich fußballtechnisch verbessern sind meine persönlichen Ziele. Auf jeden Fall will ich aber endlich mein erstes Saisontor in der Zweiten Bundesliga schießen.

LS

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

In einer Gaststätte im Ort fand eine Veranstaltung der AfD statt

Viele Teilnehmer bei Anti-AfD-Demo in Waldorf

Waldorf. Rund 200 Teilnehmer demonstrierten am heutigen Abend anlässlich einer Veranstaltung der AfD in einer Gaststätte in Waldorf. Der Protest wurde auf zahlreichen Schildern und Transparenten dokumentiert. Kurz vor dem Tagungsort hatten die Teilnehmer eine bunte Luftballon-Girlande und entsprechende Plakate über die Straße gespannt. mehr...

Staatssekretär diskutierte mit Betroffenen über Jagdgesetzentwurf

Mehr Wald statt Wild? Jäger kritisieren neues Jagdgesetz

Windhagen. Landtagsabgeordnete Ellen Demuth (CDU) hatte kürzlich ins Forum Windhagen geladen, um mit Staatssekretär Dr. Erwin Manz (Bündnis 90/Die Grünen) vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) über den in Jägerkreisen äußerst umstrittenen Entwurf zur Neufassung des Landesjagdgesetzes (LJG) Rheinland-Pfalz (RLP) zu diskutieren. Viel Kritik sei ihr zugetragen worden... mehr...

Kegelsportverein Stromberg e.V.

KSV Stromberg 2 wieder siegreich

Bendorf. Am 4. Spieltag der Bezirksliga wurde die 2. Mannschaft des KSV Stromberg in Wirges erwartet. Den ersten Block bestritten Arno Arzbach und Josef Aßmann für den KSC Wirges 2 und Jan Volk und Markus Hübgen für den KSV. Volk (687 Holz) konnte seinen Gegner (688 Holz, Arzbach) nicht schlagen, dagegen überspielte Hübgen (783 Holz) Aßmann (715 Holz) deutlich. Stromberg ging mit 77 Holz in Führung. mehr...

Abschlussbericht zum Bendorfer HyStarter-Konzept vorgestellt

Vielversprechende Aussichten für Wasserstoffregion Bendorf

Bendorf. Dieser Abschluss soll erst der Anfang sein: am 27. September endete der 15-monatige HyStarter-Prozess der Stadt Bendorf mit der Präsentation der Ergebnisse und einem Ausblick auf das weitere Vorgehen zum Hochlauf einer grünen Wasserstoffwirtschaft. Bendorf wurde als eine von 15 Regionen in Deutschland für diesen Prozess ausgewählt und bekennt sich eindeutig zu Wasserstoff als zentralem Baustein der regionalen Energiewende. mehr...

 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
 
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
K. Schmidt:
Ich hoffe, das Bild soll kein Symbol für den Zustand des Katastrophenschutzes im Kreis sein. Denn mit so einem LKW, wie er dort zu sehen ist, bin ich Anfang der 1980er Jahre schon durch die Republik gefahren....
Amir Samed :
Verfahren ist ein Tiefpunkt für die Demokratie“ (Brandenburgs CDU-Minister Beermann) – wurde jedenfalls mithilfe der CDU im Bundesrat durchgewunken. Erst jetzt deutet Zahlenzauberer Habeck an, er habe sich womöglich etwas verrechnet. So könnten bei einer energetischen Sanierung leicht 200.000 € für...
K. Schmidt:
Ich erwarte, wenn dort etwas zum Heizungsgesetz erzählt wird, wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit Unsinn sein. Allerdings, wenn ich mir anhöre, was die Grünen dazu erzählen, ist das ja auch nichts anderes. Herr Heinzel, wie kann man wehrhaft gegen etwas sein, was man einfach versucht auszublenden?...
Winfried Heinzel:
Restaurants, die Rassisten eine Anlaufstelle bieten, kann ich grundsätzlich niemanden empfehlen. Früher ging ich gerne hin, aber wenn sie faschistisches Gedankengut dort Auftreten lassen, war es das. Pfui Deifel! Niemand ist gezwungen, der AfD eine Bühne zu bieten. Eine demokratische Gesellschaft...
juergen mueller:
Stimme ich Ihnen voll und ganz zu, Herr Gelhardt. Nicht wenige, die der AfD ihre Stimme geben, wissen letztendlich nicht, welche Konsequenzen das mit sich bringt. Wenn man sich in den sozialen Netzwerken deren Kommentare anschaut, dann weiß man, wessen Geistes Kind diese sind. Die Mehrheit der AfD-Wähler...
Amir Samed:
Wenn ich den Beitrag von Helmut Gelhardt richtig verstehe gilt es nun als “erbärmlicher Populismus”, die Interessen der deutschen Bevölkerung zu vertreten. Und wie üblich in solchen Kommentaren, es fehlt an inhaltlicher Substanz. Beschimpfungen und Diffamierungen sind Meinungsäußerungne, wenn auch "unterste...
Helmut Gelhardt:
Ob Herr Joachim Paul von der AfD oder Frau Gerlinde Seidel von der AfD: die verwendeten Argumente sich heuchlerisch, populistisch, gegen Ausländer generell hetzend, bewusst gnadenlos undifferenziert, chauvinistisch - mit einem Wort: widerlich. Diese Formation, die sich ununterbrochen rühmt demokratisch...
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service