Einfach Gemeinsam - Sport in Kruft

„Gewonnen, aber nicht gesiegt“

01.02.2016 - 10:47

Kruft. Platz 4, einen kleinen goldenen Stern, 1000 Euro Preisgeld und der lang anhaltende Applaus von den rund 300 Gäste im lichtdurchfluteten Foyer der DZ Bank am Pariser Platz/Brandenburger Tor, hieß es am Ende für die Krufter Sportler. Also, knapp das Siegerpodest verpasst.

Aber nicht Enttäuschung, sondern Freude waren nach der knapp anderthalbstündigen Veranstaltung war das bestimmende Gefühl in der Krufter Delegation. „Ich bin ein alter Fußballer und jeder Sportler will nun mal gewinnen, deshalb ist man natürlich auch anfangs ein bisschen traurig, wenn man nicht ganz vorne liegt- aber wir sind alle sehr stolz“, gestand der DJK-Fördervereinsvorsitzende Norbert Breil nach der sehr emotionalen Preisverleihung der „Goldenen Sterne des Sports“ mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Hauptstadt. Ein Gefühl, dass 16 andere Mannschaften am Ende auch kannten. „Gewonnen, aber heute nicht gesiegt - das ist nicht schlimm, hier gab es im Grunde aber nur Gewinner“ ließ ein sichtlich stolzer Bürgermeister Rudolf Schneichel wissen. Er selber hatte das Projekt mit ins Leben gerufen und war in den vier Tagen in Berlin ständig im Einsatz für seine Delegation. Die „Krufter Delegation“ war mit 35 Personen nach Berlin gereist, um an der vielleicht wichtigsten Ehrung für die rund 90 000 ehrenamtlich geführten Sportvereine in Deutschland teilzunehmen.

Dem Oscar des Breitensports der zum 12. Mal vergebenen Auszeichnung „Sterne des Sport“, die der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gemeinsam mit den Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) vergibt. Und unabhängig von der Preisvergabe, hatten die Krufter einen nachhaltig guten Eindruck hinterlassen. Vor allem war man ein Team. Wie es ihr Projekt beschreibt, waren Sie „Einfach gemeinsam“ nach Berlin gereist, das heißt mit einer inklusiven Gruppe, darunter auch drei Rollstuhlfahrer. Mit dabei waren auch die Partner der VR Bank Rhein-Mosel. Vorstand Michael Kuch, Prokurist Dirk Wey und Marktbereichsleiter Michael Krings. Weitere Unterstützung gab es vom Landessportbund und von Special Olympics Rheinland-Pfalz, die ebenfalls mit nach Berlin gereist waren

Es war schon ein beeindruckendes Bild, als alle im grünen Schal und im grünen T-Shirt zur Preisverleihung angetreten waren. Alle anderen Teilnehmer im festlichen Rahmen der DZ Bank direkt am Brandenburger Tor waren beeindruckt , in welcher Konsequenz „Team Kruft“ auch bei der Siegerehrung angetreten war. Während andere Delegationen aus drei bis fünf Personen bestanden, war die Krufter Delegation in beschriebener Stärke angetreten.

Für Geburtstagskind Hildegard Laux-West, Geschäftsführerin vom TV Kruft, die an diesem Tage gleich zweimal feiern durfte, eine Selbstverständlichkeit: „ Wir waren von Anfang an ein Team, also sind wir bis zum Schluss inklusiv geblieben und haben alles „Gemeinsam“ gemacht. Grün war nun mal unsere Farbe; mit Platz 4 können wir gut leben“.

Schon im Vorfeld war den Krufter Verantwortlichen klar, dass man trotz eines nahezu perfekten Projektes mit einer sehr hohen Resonanz landesweit, kaum Chancen aufs Treppchen haben würde.

„Letztes Jahr hat ein Inklusionsfußballprojekt gewonnen und vor 2 Jahren ein rheinland-pfälzisches Projekt. Da war eigentlich klar, dass dieses Jahr kein rheinland-pfälzisches Inklusionsprojekt gewinnen wird," gab Harald Kohns nach der Siegerehrung zu Protokoll.

Integration von Flüchtlingen war das bestimmende Thema des Festaktes. Vereine, die sich unkonventionell und zeitnah um die Eingliederung von Flüchtlingen in ihren Dörfer und Städten bemühen, machten das Rennen an diesem Tag.

So ging dann auch der mit 10 000 Euro dotierte erste Preis, der Große Stern des Sports in Gold, an den VfL Bad Wildungen (Hessen), weil er Flüchtlingen aus der ganzen Welt ein sportliches Zuhause bietet“. Wie schon beschreiben, kein Grund zur Traurigkeit im Team Kruft. Auch VR Bank Vorstand Michael Kuch zeigte sich sehr zufrieden mit dem Erreichen der Finalistenrunde, sowie der perfekten Partnerschaft zwischen Bank und DJK/TV Kruft.

Projektleiter Reiner Plehwe betonte „Wir sollten das Ergebnis sportlich nehmen. Grundsätzlich zielte das Projekt Einfach Gemeinsam auch nicht darauf, hier aufs Treppchen zu kommen. Wir wollten etwas Nachhaltiges zur gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in unserer Region schaffen, das ist uns gelungen und ein ganzer Ort und befreundete Vereine und Personen haben mitgemacht - das zählt „.

Von den Vereinen als „sozialen Tankstellen“ und dem „Sport als Sprache, die jeder sofort versteht“ war in der von der ZDF-Sportredakteurin Katrin Müller-Hohenstein mit Angela Merkel und Alfons Hörmann, dem DOSB-Präsidenten, geführten Talkrunde viel die Rede. Die Kanzlerin, die mit geradezu frenetischem Applaus empfangen worden war, sah in der momentanen Situation, also der Flüchtlingskrise, die Ehrenamtlichen als wichtigste Stütze, „auf der sich der Staat nicht ausruht“, aber ohne die die „gewaltige Herausforderung nicht zu schaffen wäre“.

„Es war toll dabei gewesen zu sein und die Bundeskanzlerin live zu erleben. Und vor allem die 4 Tage Berlin erleben zu dürfen war großartig", brachten Peter Ullrich und Peter Dohm ihre Begeisterung zum Ausdruck. Beide Sportler hatten im vergangenen Jahr bei fast allen inklusiven Sportveranstaltungen mitgemacht. Auch den mitgereisten Familienangehörigen werde diese Tage noch lange in Erinnerung bleiben.

„ Die Berlin-Tour war das i-Tüpfelchen auf eine hervorragende Aktion, die ja auch noch weitergeführt wird. Ich danke allen, die sich in vorbildlicher Weise für das Projekt, für Inklusion und für Kruft eingesetzt haben. Ich denke, wir haben Kruft sehr gut repräsentiert“ fasste Bürgermeister Schneichel zum Abschluss zusammen.

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