Dirk Ohligschläger aus Mayen gilt als herzensguter Mensch

Das stille Örtchen ist sein Refugium

Das stille Örtchen ist sein Refugium

Bei großen öffentlichen Festivitäten, privaten Partys, bei Hochzeiten und Konzerten sorgt Dirk Ohligschläger dafür, dass die Toilettenanlagen immer sauber bleiben.Foto: SOT

23.02.2017 - 08:35

Mayen. Mit über 1700 Menschen ist Dirk Ohligschläger aus Mayen bei Facebook verbunden. Wie viele er davon auf dem „stillen Örtchen“ kennengelernt hat, wäre interessant zu wissen, denn das ist beruflich sein Refugium. Bei großen öffentlichen Festivitäten, privaten Partys, bei Hochzeiten und Konzerten sorgt er dafür, dass die Toilettenanlagen sauber bleiben, denn eine Vielzahl derer, die sie aufsuchen, schafft das selbst einfach nicht. An Karneval ist Dirk ausgebucht - das ist für ihn die stressigste Zeit im ganzen Jahr.

Durch Zufall kam der gelernte Bürokaufmann und Hauswirtschafter vor vielen Jahren zu dem Job, nachdem ihn eine Bekannte, die ihr Geld ebenfalls mit Putzen verdiente, einmal mit zur Arbeit genommen hatte. Schnell hatten sich sein Fleiß und die Qualität seiner Arbeit herumgesprochen, heute er wird er überregional gebucht, war beruflich sogar schon in Köln und Hamburg unterwegs. „Toiletten sauber zu machen, das ist ja bekanntlich nicht jedermanns Sache, aber mir hat das noch nie was ausgemacht“, sagt Ohligschläger.

Häufig müsse er auch Blut aufwischen, beispielsweise nach Schlägereien auf Junggesellenfesten. Auch das mache ihm absolut nichts aus. „Aber wenn ich selbst zur Blutabnahme muss, bin ich jedes Mal kurz vorm Umkippen“, staunt der sympathische 46-Jährige über sich selbst.


Fester Bestandteil


Die Blutabnahme ist fester Bestandteil seines Lebens, denn Dirk ist seit seiner Geburt schwer herzkrank. Kaum zu glauben, denn die Menschen, die ihn durch seine Arbeit kennen, erleben einen stets fröhlichen, agilen Mann, dessen Herzlichkeit von einer Art ist, der sie längst nicht jeden Tag begegnen. Die Sprüche, die er manch einem seiner Toiletten- Gäste mit auf den Weg gibt, sind ebenfalls legendär.

Doch wo viel Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten: Als Dirk vier Jahre alt ist, stirbt seine Mutter an Leukämie. Er hat Glück im Unglück und kommt bei Verwandten unter, die ihn liebevoll aufnehmen und ins Leben begleiten.

Der Vater ist berufstätig (in Vollzeit), doch Dirk wächst in seiner direkten Nähe auf und hat zu ihm lebenslang eine innige Verbindung. Auch die Frau, die später in das Leben des Vaters tritt, gewinnt den Sohn direkt lieb. „Egal, welche Höhen und Tiefen es gab, die Familie hat immer zusammengehalten“, ist Dirk Ohligschläger dankbar. 2013 trifft die Familie allerdings wieder ein schwerer Schicksalsschlag: Der Urlaub war schon gebucht, alle wollten gemeinsam nach Spanien und dort am 8. Juni Dirks Geburtstag feiern. Kurz vorher stirbt jedoch plötzlich sein geliebter Vater, der seit vielen Jahren schon an der Lungenerkrankung COPD litt.

„Mein Vater war mein Ein und Alles - diesen Verlust habe ich bis heute nicht verkraftet“, gesteht Dirk. „Statt mit meinem Vater am 8. Juni meinen Geburtstag zu feiern, stand ich am 9. Juni an seinem Grab - das war schrecklich.“ Zunächst fällt er in ein tiefes Loch, doch die Liebe seiner Familie hilft ihm wieder auf die Beine. Stiefmutter Ruth, die er sein Leben lang „Mama“ nennt, war schon immer ein wichtiger Pfeiler in seinem Leben, ebenso wie Schwester Sandra mit ihrer Familie und Cousin Willi mit seiner Frau Britta.

„Ihnen allen habe ich so viel zu verdanken. Bei allem Leid ist es ein großes Glück, eine so tolle Familie zu haben, die einem immer wieder Halt und Kraft gibt. Ohne die hätte ich vieles nicht geschafft.“ Neben seiner Arbeit als „Klomann“ fährt Dirk als Begleitperson im Taxi mit. Er betreut lernbehinderte Kinder auf dem Weg zur Schule und wieder nach Hause. Auch das ist mehr Berufung als Beruf, denn die Kinder schätzen seine liebenswürdige Art ebenfalls sehr.


Ein spezielles Hobby


Ein Hobby hat Dirk Ohligschläger auch - und zwar kein übliches: Er sammelt alte Kochbücher, am liebsten Originale aus Großmutters Zeiten. Rund 400 haben sich bereits in seinem Regal angesammelt. Und die stehen da nicht nur rum - Dirk ist leidenschaftlicher Koch und liebt es vor allem, die alten, ursprünglichen Rezepte auszuprobieren. Von sich selbst sagt er klar, er müsse abnehmen. Doch das wird wohl schwierig bei dem Hobby

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