Forstamt Adenau

Graffiti an Waldbäumen – Was soll das?

Mit Zeichensprache gestalten Forstleute die Zukunft des Waldes.

Graffiti an
Waldbäumen – Was soll das?

Förster Markus Noack vom Forstamt Adenau zeichnet im Gemeindewald Hönningen eine Douglasie aus. Foto: Zukunftsbaum aus.Dietmar Ebi / Landesforsten.rlp.de

30.08.2017 - 11:59

Adenau. „Gibt es hier eine Schnitzeljagd?“ immer wieder fragende Gesichter bei so manchem Waldspaziergang im Hönninger-Wald. Die Zeichen sind nicht zu übersehen: hier ein Punkt, da ein schräger Strich oder eine weiße Welle. Förster Markus Noack vom Forstrevier Kesseling erklärt, was es mit den bunten Punkten, Strichen und Symbolen auf den Bäumen auf sich hat.

„Während die Waldbesuchenden noch den Sommerwald genießen, bereitet das Forstamt sich schon auf die Arbeit im kommenden Herbst und Winter vor. Die Farbmarkierungen an den Bäumen dienen den Forstwirten zur Orientierung bei der Waldarbeit“. Die Kennzeichnungen, die die Förster auf die Bäume gesprüht haben, sagen den Mitarbeitenden zum Beispiel, ob ein Baum gefällt werden soll, ob hier eine Gasse für den Holztransport angelegt wird, oder ob der Baum ein Zukunfts- oder ein Biotopbaum ist. Es gibt also eine Art Zeichensprache, mit der sich Förster und Forstwirte verständigen. Das Anbringen solcher Symbole mit spezieller Sprühfarbe nennen die Forstleute „Auszeichnen“.


„Zukunftsbäume“ sind die Stars im Wald


„Beim Auszeichnen richtet sich mein erster Blick in die Baumkrone und auf den Baumstamm“, berichtet Markus Noack aus der forstlichen Praxis. „Ich schaue dabei nicht primär, welcher Baum weg muss, sondern welcher Baum gefördert werden sollte.“ Das heißt, dass ein solcher Zukunftsbaum – oder kurz Z-Baum – unterstützt wird, indem Konkurrenten, die sein Wachstum behindern, entnommen werden. Die Z-Bäume werden mit einem weißen, Ring markiert. Die Waldarbeiter wissen dann: Auf diese Bäume muss ich besonders aufpassen! Entscheidend, ob ein Baum gefördert oder gefällt werden soll, ist beispielsweise, wenn es eine seltene Baumart ist, wenn ein Baum besonders kräftig und vital erscheint oder wenn ein besonders guter, geasteter, gerader Stamm verspricht, später einmal wertvolles Holz zu liefern. „Beispielsweise für den Möbelbau“, erläutert Förster Noack. Ein schräger Farbstrich bedeutet dagegen, dass die Bäume bei der nächsten Waldpflegemaßnahme geerntet werden sollen.


Rückegassen als Wegweiser


Mit zwei waagerechten Doppelstrichen werden die sogenannten Rückegassen gekennzeichnet. „Das sind schmale Fahrlinien im Wald, auf denen das Holz transportiert wird“, so der Fachmann vom Forstamt Adenau. Heutzutage übernehmen meist Spezialfahrzeuge diese schwere Aufgabe. „Die Forstmaschinen fahren ausschließlich auf den gekennzeichneten Rückegassen. Damit schonen wir den empfindlichen Waldboden“.


Biotopbäume als Trittsteine der biologischen Vielfalt


Besonderes Fachwissen setzt auch die Kennzeichnung der sogenannten Biotopbäume voraus. Das sind Bäume, die ökologisch besonders bedeutsam sind, beispielsweise Specht-und Höhlenbäume. „Bei uns sind die Biotopbäume mit einer weißen Welle markiert“, rundet Markus Noack die kleine Zeichenkunde ab. Häufig sind das richtig urige und alte Bäume mit einem hohen Wert für die biologische Vielfalt. In Deutschland gibt es 93 Millionen Biotopbäume – also mehr als Einwohner.

Das wurde bei der letzten Bundeswaldinventur festgestellt. Ihr Bestand nimmt von Jahr zu Jahr weiter zu. Sie sind als Lebensraum vieler Tiehre, Pflanzen und Pilze sehr wertvoll und wichtiger Bestandteil eines Wirtschaftswaldes. Darum werden sie dauerhaft erhalten und nach dem Absterben auch als Totholz im Wald belassen. Weitere Informationen zum Thema Wald unter www.adenau.wald-rlp.de.

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