Ein karnevalistisches Bühnenfeuerwerk brannte ab bei der Prunksitzung der KuK Großmaischeid
Laut, bunt und ein bisschen frech
Großmaischeid. Laut, bunt und manchmal auch ein bisschen frech ging es zu auf der Sitzung der KuK in Großmaischeid. In der bis auf den letzten Platz voll besetzten Sporthalle feuerten Sitzungspräsident Jan Steinhoff und seine Kollegen vom Elferrat zusammen mit den vielen Helfern des Vereins ein närrisches Feuerwerk vom Feinsten ab.
„Schalten Sie Ihre Hörgeräte herunter, sonst haben wir hier gleich jede Menge Versicherungsschäden!“ hatte Jan Steinhoff bereits ziemlich zu Beginn des Abends gewarnt. Der Rat war nicht unberechtigt, denn spätestens mit dem Auftritt der Niederbieberer Trommlergruppe „Viva la Bieber“, die nicht nur die Bühne und den Saal rockten, sondern auch den Elferrat zum ausgelassenen Mittanzen und Klatschen animierten, kletterte der Akustikpegel in den roten Bereich. Beim Queen-Titel „Don’t stop me now, because I’m having a good time“ hatten dann wirklich alle im Saal eine gute Zeit und feierten fröhlich mit. Auch das Prinzenpaar Markus I. von Blau und Weiß sowie Prinzessin Sabine I. vom Wasserturm hatte seine Freude daran, und der Prinzessin zuliebe gab die Truppe noch mal eine schlagkräftige Zugabe. Für den Großmaischeider Sitzungskarneval war der Auftritt der Jungs und Mädchen aus dem Rheintal eine Premiere, der nach diesem gelungenen Auftakt sicher noch weitere erfolgreiche Wiederholungen folgen werden.
Dann wurde es erst mal wieder etwas leiser, aber nichtminder schlagkräftig: „Die frech Schniss“ hatte seine Zeit. Den neuen Ortsbürgermeister begrüßte Jungspund Philip Manderbach mit: „Du sollst, wie man hört, kein Mann der großen Worte sein, du lässt lieber Blumen sprechen!“ Dem Verbandsgemeindebürgermeister wünschte der Aufheizer in der Bütt viel Glück beim Bau seines eigenen Denkmals in Dierdorf und beim Schieben des Kinderwagens mit seinem Enkelchen darin. Auch Scherze, das Alter des Elferrats auf der Bühne und der Möhnen im Publikum konnte „die frech Schniss“ sich nicht verkneifen. Den Möhnen empfahl er, beim Vereinsausflug Bilder mit Instagram zu machen, dadurch würde man keine einzige Falte mehr sehen. Den Sitzungspräsidenten Jan Steinhoff beglückwünschte Philip, es sei bisher niemandem in Großmaischeid außer ihm gelungen, einen Geistlichen aus dem Dorf zu vertreiben. Der Karnevalsprinzessin Sabine machte er das Kompliment: „So strahlen die Frauen, wenn der Wille der Männer gebrochen wurde!“ Planen, organisieren und kommandieren sei Sabines Metier, so kenne man sie. Und ein Sturmtief bekomme nicht umsonst ihren Namen. So mussten noch viele Anwesende humorvollen Hohn und Spott über sich ergehen lassen, aus dem Gefolge, aus der eigenen Familie und aus dem Dorf. Zu guter Letzt wurde Philip aber etwas ernst und bat Sandra Manderbach auf die Bühne, die in der ihr angeborenen Rolle als Mutter des talentierten Büttenredners für die textliche Ausarbeitung seiner Vorträge verantwortlich zeichnet. Dafür wurde sie von Sitzungspräsident Jan Steinhoff mit dem Orden der Session ausgezeichnet.
Den ersten großen Auftritt auf der Bühne hatten die Minis und die Kids der Blau-weißen Cometen. Das waren: Mia Cornelius, Lilliana und Julia Morasch, Clarissa Sebastian, Maria Strack, Paulina Bär, Paula Fuß, Sarah Gulic, Delia Morasch, Emely Riegel und Mara Schaaf. Begleitet vom Spielmannszug Großmaischeid zogen das Prinzenpaar und sein Gefolge in den Saal und auf die Bühne ein. Für die Unterstützung gab es Worte des Dankes an Johannes Hörter und Christof Hohndorf. Zur Prinzengarde gehören: Michael Kessel, Uwe und Jörg Buhl, H.D. Spohr, Ralf Griesche, Wolfgang Schmittgen, Daniel und Mario Fritsch, Christoph Unger und Mario Schmitz.
Johannes und Mandy Sebastian brachten den Sketch „Der Dappes un sing Frau“ auf die Bühne. Für beide war es eine Premiere im karnevalistischen Sitzungsgeschehen, aber sie fanden zunehmend Gefallen an ihrer Bühnenpräsenz und signalisierten schon, in der nächsten Session wieder zu kommen. Johannes Sebastian machte sogar schon die Unterstützung eines Freundes im Publikum klar, Manni Kronimus, der spontan antwortete: „Geht klar!“ Der „Dappes“ weigerte sich erst mal, von der Theke weg auf die Bühne zu kommen. Nur weil er überzeugt war, dort auf eine liebreizende Prinzessin zu treffen, machte er sich auf den beschwerlichen Weg. Oben angekommen, warfen die beiden Ehepartner mit gegenseitigen „Komplimenten“ nur so um sich. Dem Publikum wurden zu seinem Vergnügen Szenen aus einem intensiven Eheleben präsentiert. Für Mandy war es der erste Auftritt im Karneval.
Eine weitere Premiere hatte der neue Ortsbürgermeister Guido Kern. Er verzichtete auf den roten Teppich, weil der Gemeinderat einen schwarzen Boden bevorzuge. Auch wenn dem Gemeinderat ein „Hoffnungsträger“ verloren gegangen sei, so Kern, könne die am Samstag bevorstehende Rathausstürmung doch leicht bis Sonntag dauern. Und natürlich hatte Guido Kern den zuvor von Jan Steinhoff erbetenen Umschlag zur Förderung des Großmaischeider Karnevals dabei. Natürlich kam im späteren Verlauf der Sitzung auch Horst Rasbach zu Wort, der amtierende Bürgermeister der Verbandsgemeinde Dierdorf, der für viele Großmaischeider wahrscheinlich nur einen einzigen Nachteil hat, nämlich dass er ein Kleinmaischeider ist.
Die Juniorengarde der Blau-weißen Cometen präsentierte sich gekonnt auf der Bühne, genauso wie die Seniorengarde mit ihrem Gardetanz. Ein wie immer erwarteter Höhepunkt der Sitzung war der Auftritt des Elferrats, diesmal in Form eines heftigen Werbens von sieben Zwergen um das „anmutige und liebreizende“ (in Wirklichkeit aber ziemlich bärtige) Schneewittchen. Bei dieser Nummer hatten Bernd Standtke, Volker Noll, Roland Erdmann, Siegfried Höfer, Nico Noll, Steven Fritsch, Thorsten Holl, Julien und Peter Meurer, Uli, Sven und Jan Steinhoff sowie Walter Steffen ihren Spaß, nicht minder als das Publikum.
Mit einer Tanzeinlage („FC Nussknacker“) begeisterten Annessar Ehl, Maria Freiberger, Larissa Holl, Sabrina Kramer, Alea und Jara Peters, Britta Sanner, Mandy Sebastian, Sina Scheuer und Selina Schmittgen das Publikum. Eine feste Größe im Großmaischeider Bühnengeschehen ist der Sketch „Dat doppelte Birgit“ von Birgit Fuss und Birgit Flammersfeld, die sich dem Thema körperformende Yogaübungen widmeten. Als „Manga-Girls“ präsentierten sich die Juniorinnen der Blau-weißen Cometen Marina Artzdorf, Paula Bertus, Nele Bohn, Emely Fuss, Kyra Görgen, Allene Keip, Emely-Sophie Neudecker, Fenja Römer, Tabea Sanner, Selina Schönfels und Imke Werz.
Luca Drumm, Lea Middecke und Mike Cornelius wurden für ihre tatkräftige Unterstützung bei Auf- und Abbau geehrt, Bernd Casper galt der Dank für fotografische Arbeit von Beginn bis Ender der Sessionen, und ohne Thomas Engel und Stefan Stotz hätte die Technik nicht funktioniert. Uli Steinhoff gab in seiner Büttenrede noch einen Einblick, wie es ist, als „Zugereister“ nach Großmaischeid ins Dorf zu kommen. Und die Seniorengarde der Blau-weißen Cometen kämpfte tanzend als Wikingerinnen auf der Bühne. Die „Kriegerinnen“ waren: Nele Bohn, Annessar Ehl, Hanina Faust, Emely Fuß, Jule und Madlin Hörter, Alexandra Neyer, Alea Peters, Tabea Sanner, Lorena Zimmer, Carolin Sorg, Sina Scheuer und Andrea Zirfas.