Künstlerforum Remagen e.V. präsentiert
Malerei, Zeichnung, Skulptur vom Feinsten
Nortrud Becher-König - Martin Langer - Stefan Noss - Ricarda Rommerscheidt
Remagen. Vor kurzem ging im Künstlerforum Remagen eine spannende Ausstellung mit den Werken von Nortrud Becher-König, Martin Langer, Stefan Noss und Ricarda Rommerscheidt an den Start. Nach einer kurzen Begrüßung von Dieter Wessinger (Küfo Remagen) führte die Kunsthistorikerin Marta Cencillo Ramírez das zahlreich erschienene Kunst-Publikum genauso fachkundig wie unterhaltsam durch die Ausstellung.
Unendliche Geschichten
In der Malerei von Nortrud Becher-König gibt es für den Betrachter so einiges zu entdecken: Mit teils realistischen, teils abstrahierten Figuren, Szenen, Symbolen - mal flächig, dann wieder räumlich - lädt die Künstlerin dazu ein, in ihren farbintensiven Werken auf Reisen zu gehen. Becher-König überschreitet dabei immer wieder Grenzen, was den Betrachter vom Groben ins Feine oder vom Ernsten bis zum Absurden führt. Aus dieser auf den ersten Blick etwas „wilden“ Kunstform entstehen inspirierende und oft ironisierende neue „ver-rückte“ Kompositionen. Es zeigt sich, was ein Bild kann: Unendliche Geschichten erzählen.
Bewegende Geschöpfe
Die „Geschöpfe“ des Bildhauers Martin Langer erscheinen uns vertraut und sind doch gleichzeitig irgendwie von einer anderen Welt. So lässt er organische Formen aus groben Eichenbohlen gleichsam heraus wachsen, die sich scheinbar tier- oder pflanzen-gleich zum Licht empor schwingen. Bei einer anderen Objektgruppe schweben wabernde weiche Formen im Raum - wie die Flossen eines Fisches in der Strömung. Das Ausgangsmaterial seiner „Geschöpfe“ sind meist heimische Hölzer. Andere entstehen durch die aufwendige Bearbeitung von Polypropylen-Blöcken.
Im Ergebnis weist der Kunststoff eine innere Struktur von kleinen Bläschen, Adern und Schattierungen auf, die ihm eine warme, samtige und lebendige Oberfläche verleihen.
Vielschichtige Gesichter
Im Über- und Nebeneinander sowie in der Durchdringung von Formen und Konturen des menschlichen Gesichtes gelingt es Noss mit seinen Zeichnungen Werke zu Schaffen, die den Betrachter in ihren Bann ziehen, in die er geradezu versinken kann. Werke, die einem zweiten Blick und lange darüber hinaus mühelos standhalten. Dem Betrachter eröffnet sich ein Panoptikum menschlicher Antlitze und Gefühle. Konsequent entziehen sich seine Arbeiten einer linearen Deutung. Sie führen - bis in die Titel hinein - auf abseitige Wege und lenken den Betrachter auf eine Spur, die seine eigene, zufällige Aufmerksamkeit in ihm legt. Wer dieser Spur folgt, wird Vielschichtiges, nie Eindeutiges entdecken.
Tanzende Linien
In Remagen präsentiert die Künstlerin erstmals ausschließlich Papierarbeiten im kleinen bis mittleren Format: Ihr Kerninteresse gilt dabei stets der menschlichen Gestalt: Rommerscheidt zeigt unter anderem eine neunteilige Serie schneller Skizzen, welche die flüchtigen Bewegungen während einer Tanz-Performance dokumentieren. Die Künstlerin ist bei ihrer Umsetzung sowohl ihrer real beobachteten als auch der von ihr emotional empfundenen Bewegung im Raum gefolgt. Entsprechend zart und poetisch muten ihre Zeichnungen in Bleistift an.
Die Ausstellung „N. Becher-König - M. Langer - S. Noss - R. Rommerscheidt“ im Künstlerforum Remagen, Kirchstraße 3, läuft bis einschließlich 25. Februar; sie ist samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter: www.kuefo-remagen.de.