Deutsch-französischer Freundschaftskreis Höhr-Grenzhausen - Semur-en-Auxois

Wo liegt denn überhaupt Bassenheim?

Interessante Exkursion zu dem Ort, an dem sich einst Adenauer und Schumann trafen

20.04.2016 - 14:25

Höhr-Grenzhausen. „Bassenheim? Was hat ein kleines Eifeldorf mit der Deutsch-französischen Freundschaft zu tun? Und wo liegt das überhaupt?“ – Vielleicht stellen sich die Leser diese Fragen ebenso, wie einige Vereinsmitglieder sie stellten, als der Ausflug dorthin auf der Jahreshauptversammlung des Vereins angekündigt wurde. Die Frage nach der Lage ist schnell beantwortet: Ungefähr zwölf Kilometer westlich von Koblenz. Die Frage nach der deutsch-französischen Freundschaft ist dagegen schon etwas komplexer, aber sie wurde erschöpfend beantwortet. Tatsächlich hat Bassenheim mehr zu bieten als nur gute Luft (immerhin ist es ein Luftkurort). Als da wären: Der berühmten „Bassenheimer Reiter“, ein wunderschönes altes Rittergut (in Privatbesitz), ein liebevoll gestalteter Dorfplatz mit mehreren historischen Gebäudeensemblen und eine überaus reiche Geschichte. Über all das und noch mehr informierte der einheimische Führer Josef Seul mit viel Wissen, Witz und Begeisterung für seine Gemeinde. Der Reiter ist ein wunderschönes Werk des Naumburger Meisters, über dessen Geschichte und seinen Weg nach Bassenheim Josef Seul ebenso gekonnt informierte, wie Rudolf Heller über die Biografie des dargestellten heiligen Martin von Tours. Obgleich die Exkursionsteilnehmer in den Genuss all dessen kamen, war das Hauptziel ihres Besuchs die Adenauer-Schumann-Gedenkstätte, die an das erste Treffen der beiden Staatsmänner nach dem verheerenden Zweiten Weltkrieg erinnert.


Geheimes Treffen nach Ende des Zweiten Weltkriegs


Dieses lange geheim gehaltene Treffen stellt den eigentlichen Beginn der sich dann entwickelnden freundschaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland dar. „Robert Schumann? Warum Schumann? Waren es nicht Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, denen wir die Aussöhnung unserer Länder zu verdanken haben?“, wird man sich nun vielleicht fragen. Tatsächlich erzählt Konrad Adenauer in seinen Memoiren von einem bis dahin geheimen Treffen mit Robert Schumann, dem damaligen französischen Außenminister, in der Bassenheimer Burg, bei dem es darum ging, wie die verheerende so genannte Erbfeindschaft zwischen Deutschen und Franzosen ein für alle Mal zu überwinden wäre. Unter anderem wurde bei diesem Treffen der Verbleib des zu diesem Zeitpunkt von Frankreich besetzten Saargebietes bei Deutschland erstmals auch von französischer Seite in Erwägung gezogen. Und so wurde der eigentliche Grundstein der Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich in Bassenheim gelegt. Ohne das geheim gehaltene Bassenheimer Treffen – so viel kann heute als sicher angesehen werden – hätte die Geschichte der deutsch-französischen Aussöhnung einen anderen Weg genommen.


Denkmal soll an Verständigung erinnern


Dieser historischen Tatsache sollte nach dem Willen engagierter Bassenheimer Bürger durch die Errichtung einer Gedenkstätte endlich Rechnung getragen werden – und sie haben es tatsächlich geschafft, die benötigten erheblichen finanziellen Mittel zusammenzubringen. Diese und viele andere interessante Fakten legte Josef Seul, langjähriger Kommunalpolitiker, profunder Kenner seiner Heimatgemeinde Bassenheim und Mit-Initiator der Gedenkstätte an das heute legendäre Treffen, auf anschauliche und spannende Weise dar – und ermöglichte den Teilnehmern obendrein einen Besuch im wunderschönen, in Privatbesitz befindlichen Schlosspark sowie im Martinusmuseum, dem Heimatmuseum der Gemeinde Bassenheim. Bei einem abschließenden Cafébesuch äußerten sich die Teilnehmer durchweg begeistert – ebenso von der Schönheit des Ortes wie auch von der ansteckenden Begeisterung ihres orts- und fachkundigen Begleiters.

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