Werner Johann Keßler Familienstiftung für Menschen in Not
Alles Zufall oder was?
Spende an die Blindenschule Cusco in Peru
Neuwied. Vor mehr als 20 Jahren wurde durch Initiative des mittlerweile verstorbenen Direktors der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte Neuwied-Feldkirchen Franz Saxler und des Vereins zur Förderung blinder und sehbehinderter Kinder e.V. in Cusco/Peru eine Blindenschule gebaut, die zurzeit von 98 Schülern besucht wird.
Vorausgegangen war, dass Franz Saxler’s Tochter Monika in Cusco Spanisch lernte. Sie berichtete ihrem Vater über die desolate Situation blinder Kinder in Cusco, worauf Saxler die Initiative zum Neubau einer Blindenschule ergriff. Er war insgesamt achtmal vor Ort. Eine Deutsch/Peruanerin unterstützte ihn bei der finanziellen und organisatorischen Abwicklung und des Schriftwechsels.
Das Engerser Ehepaar Werner Johann und Anneliese Keßler gründete vor fünf Jahren mit dem Kapital einer Erbschaft eine Stiftung für Menschen in Not. Im Rahmen einer Südamerikareise durch Peru und Bolivien sollte die Ausschüttung 2014 der Blindenschule zukommen. In der Millionenstadt Cusco angekommen, fragten sie den örtlichen Reiseleiter Lukas Luna Stangl, der fehlerfrei Deutsch sprach, ob er zufällig die kleine Blindenschule kenne. "Natürlich", sagte er, "Ich war als Kind mit meiner Mutter Sabine Stangl de Luna öfters in der Schule und habe auch Franz Saxler mehrmals getroffen."
Vierstellige Summe an Blindenschule übergeben
So war die Übergabe der vierstelligen Summe an die Schulleiterin Maribel Arrieta vom Orden “Nuestra Senora del Carmen” kein Problem mehr. Auf dem Schulhof steht eine Säule mit einer Büste von Franz Saxler als “Gründer und Freund der blinden Kinder”. Keßler: "Als ich Franz Saxler vor mir sah, war ich sehr gerührt und fühlte mich erinnert an meinen Berufskollegen und an die fast 20 Jahre gemeinsame Zeit als Mitglieder des Stadtrates Neuwied."
Schwester Maribel sagte bei der Übergabe der Spende, sie habe inständig um Geld gebetet, um die dringend notwendigen Reparaturen an der Wasserversorgung der Schule bezahlen zu können. Unterhalt und Finanzierung der Schule sind mit deutschen Verhältnissen nicht vergleichbar. So muss sogar die Schülerbeförderung selbst organisiert und bezahlt werden. Auf dem Hinweis des Ehepaares Keßler, da seien wohl mehrere glückliche Zufälle zusammengekommen, entgegnete Schwester Maribel: “Wenn Du meinst, es wäre Zufall, dann ist es Gott, der hinter dir steht, aber nicht erkannt werden will.”