44. Nussknackermarkt: Zum ersten Advent weihnachtete es sehr in Engers
Kuno hieß alle Gäste Willkommen
Neuwied-Engers. Zum ersten Advent weihnachtete es sehr in Engers. Traditionell stimmten sich auch in diesem Jahr wieder Tausende Besucher beim Nussknackermarkt auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein. Schon von weitem waren die Bläser zu hören. Die Blocker Musikanten und der Musikverein Heimbach-Weis stimmten besinnliche und fröhliche Melodien ein. Ganz besondere Momente der Erfüllung schenkten die Turmbläser aus Anhausen den Gästen, als sie am späten Samstagabend ihre Instrumente aus dem zweiten Stock des Schlosses über den Schlosshof erklingen ließen. Zuvor hatten Bernd Wolff vom Bürgerverein Engers und Oberbürgermeister Jan Einig den Nussknackermarkt offiziell eröffnet. Der Nussknacker, der seit Beginn an die Gäste am Schlosstor in Empfang nimmt, hat in diesem Jahr einen Namen bekommen.
Bernd Wolff beglückwünschte Jamie-Lee Hoffmann für ihren Vorschlag „Kuno“. Die Namensgeberin war aus einem Wettbewerb an der örtlichen Grundschule hervorgegangen. Kuno erinnert an Kuno von Falkenstein. Der Trierer Erzbischof erwarb 1371 die Stadt Engers und erbaute am Rheinufer die Burg Kunostein. Später wurde die Burg sogar zur Zollburg und überstand das Mittelalter. Auf ihre Geschichte sind die Engerser eben immer noch stolz. Immerhin war man vor der Eingemeindung in die Stadt Neuwied 1970 selbst noch eine eigenständige Stadt.
Weihnachtsmarkt ist ohne Ehrenamtler nicht möglich
Dass der Oberbürgermeister der Schirmherr des Nussknackermarktes ist, hat eine lange Tradition. Die Stadt wertschätzt damit das bürgerschaftliche Engagement. So auch Jan Einig: Er unterstrich in seiner Eröffnungsrede, dass die zweitätige Veranstaltung ohne das ehrenamtliche Engagement nicht zustande käme. „Der Nussknackermarkt wird von Jahr zu Jahr schöner“, sagte der Oberbürgermeister und sprach von einer Bereicherung für Engers. Stellvertretend für die vielen mitwirkenden Vereine bedankte sich Neuwieds erster Bürger beim Bürgerverein und Bernd Wolff. Der Vorsitzende lobte die das Engagement des Arbeitskreises, der vor Jahren zur Rettung des Nussknackermarktes gegründet worden war. Außerdem machte er auf die Sponsoren aufmerksam, dank deren finanzielle Zuwendung die Deckung der Kosten, allen voran für die aufwendige Beleuchtung, ermöglicht wird. Die Illumination des kurfürstlichen Jagd- und Lustschlosses, sowie des mittelalterlichen Häuserensembles, inklusive des Alten Rathaus, faszinierte die Besucher. In sanften rot getaucht, verbreiteten die Gebäude eine heimelige Atmosphäre.
Adventsfensteraktion
Diakonin Muni Hammann von der evangelischen Kirchengemeinde nutzte den feierlichen Rahmen, um auf die neue Adventsfensteraktion aufmerksam zu machen. Ab dieser Woche öffnet sich an jedem Tag im Flecken ein adventlich dekoriertes Fenster bei Privatleuten und Institutionen.
Der Nussknackermarkt bot allen, die noch auf der Suche nach Dekorationen sind, ein schier grenzenloses Angebot. Je nach Fasson entschieden sich die Kunden für nach frischem Tannengrün duftende Kränze und Gestecke oder langlebige Gegenstände wie Krippen oder Christbaumschmuck. Ein großer Teil der Ausstellungsstücke war von Hand gefertigt und in liebevoller Arbeit entstanden. Während im Schloss größtenteils Künstler und Gewerbetreibende ihre hochwertigen Waren, darunter filigraner und wertvoller Schmuck, feilboten, hatten die Vereine und gemeinnützige Institutionen in den Iglu-Zelten ihr Quartier bezogen.
Einnahmen dienen dem Gemeinwohl
Wie kleine Schmuckkästchen strahlten die Iglus im Schlosshof und zogen die Menschen magisch an. Wer hier sein Geld ließ, tat meistenteils gutes. Ob Grundschule, Kirchengemeinde oder andere karitative Organisation: In allen Fällen dienen die Einnahmen dem Gemeinwohl. Wann sonst, als in der Vorweihnachtszeit, wäre diese Intension passender? Die vor zwei Jahren verlängerte Öffnungszeit am Samstagabend war vor allem der Geselligkeit zuträglich. Für die meisten Besucher war der Bummel über den Nussknackermarkt längst abgeschlossen, da erfreute sich das zentrale Zelt auf dem Schlosshof noch guten Zuspruches. Die beliebten Krebbelcher der Engerser Möhnen stehen jedes Jahr hoch im Kurs. Natürlich waren auch der Glühwein und der Punsch Selbstläufer. Ob Prinzengarde, die Große Engerser Karnevalsgesellschaft (GEK), der Ortsverein des Roten Kreuzes und viele weitere, alle kümmerten sich um das leibliche Wohl der Gäste. Das die Besucher in diesem Jahr nicht ganz so zahlreich wie sonst nach Engers kamen lag am Wetter. War es am Samstag zumindest bis zum frühen Abend noch trocken, regnete es am Sonntag immer mal wieder und hielt so manchen vom Besuch ab. FF