Zweimal Zwei bleibt Vier
Musik, Mathematik und Bilder in der Kulturwerkstatt
Professor Matthias Kreck unterhielt mit Primzahlen und Klassik auf dem Cello, dazu gab es Lyrik und gemaltes Rechnen
Remagen. Viele Pennäler haben mit rauchenden Köpfen gebüffelt, so mancher ist an den Gleichungen fast verzweifelt, einige Schüler lieben sie. Die Rede ist von der Mathematik. Dieses logische und klare Fach im Schulalltag ist Beruf und Hobby von Matthias Kreck, seines Zeichens Matheprofessor an der Uni Bonn und Entertainer, wohnhaft in Mainz mit Ehefrau Luitgard Ilg. Sie kocht und erzieht im eigentlichen Leben in einem Kindergarten, als Steckenpferd hat sie die Malerei und zaubert passend Zahlen, Formeln und mehr Mathematisches mit dem Pinsel auf die Leinwand.
Ergänzt wurde diese Präsentation in der Remagener Kulturwerkstatt durch Gedichte, vorgetragen von den Nonnenwerther Schülerinnen Cathrin Borowski, Laura Hoehner und Charlotte Wulff. Warum gerade vom Inselgymnasium? Weil die Nonnenwerther Schule Mitveranstalter des Abends war, bei dem mehr als 50 Besucher bestens unterhalten wurden.
„Wir haben über das Internet die Kulturwerkstatt als tollen Veranstaltungsort gefunden und mit dem Gymnasium Kontakt aufgenommen“, erläuterte Luitgard Ilg. Und Dieter Peter, der „Direx“ auf der Insel, selbst Mathelehrer, war gleich Feuer und Flamme. Und so entstand der Abend unter dem Motto „M3“, wobei die drei M für Musik, Mathematik und Malerei stehen. Gerade von einem erfolgreichen Auftritt in New York zurück, sorgte Matthias Kreck für höchste Konzentration im Saal. Erst bei Werken von Vivaldi, Bach und Robert Schumann, dann beim Zwei-Quadrate-Satz von Pierre de Fermat und bei Don Zagier´s Beweis des Zwei-Quadrate-Satzes. Die Primzahlen spielen in der Mathematik und in der gesamten Weltgeschichte eine große Rolle, bewies der Matheprofessor beredt. Gestenreich zeigte er mit seinem Cellobogen die Formeln und Rechnungen per Beamer. An die mathematischen Laien richtete sich der Abend laut Einladung, doch wohl dem Besucher, der ein bisschen Vorkenntnisse mitbrachte. Wenn Dieter Peter und Matthias Kreck auch engste Verknüpfungen zwischen Mathematik und klassischer Musik sehen, so folgten viele im Publikum dieser Ansicht nicht unbedingt, wurden aber dennoch bestens unterhalten - eben von Mathe, Cello, Bildern und Lyrik. Der Hauptakteur auf der Bühne band die Zuhörer ein. Humorvoll und sehr informativ zeigte er, dass das teilweise ungeliebte Fach mit den Zahlen spannend sein kann. Und dass man ungestraft behaupten darf, zweimal Zwei sei Fünf. Aber: „Nicht Alles, was juristisch rechtens ist, ist auch richtig.“ Also bleibt es dabei: Zweimal Zwei ist Vier.