Kirchspiel Großmaischeid-Isenburg feierte ein Fest mit vielen Angeboten

Pfarreiengemeinschaft ist vielseitig

Diakon Hendricks: Trotz XXL-Großpfarrei lebt Kirche von der Seelsorge vor Ort

27.03.2017 - 11:05

Großmaischeid. „Miteinander.Füreinander“ war das Motto des großen Pfarreienfestes der Pfarreiengemeinschaft Großmaischeid-Isenburg am Sonntag. In der katholischen Kirche und drumherum sowie im Pfarrgemeindehaus zeigten viele verschiedene Gruppen ihre Arbeit und ihre Aktivitäten im kirchlichen Alltag und im Verlauf eines Kirchenjahres.

In der Kirche leitete Bernhard Bätzing am Nachmittag ein Konzert mit vier Chören, dem Kirchenchor Großmaischeid, dem Kirchenchor Kleinmaischeid, dem neuen Chor „Zeitgeist“ und dem ebenfalls im vorigen Jahr neu gegründeten Kinderchor der Pfarreiengemeinschaft und von Dierdorf. Jeder Chor trug drei Lieder vor, am Ende wurde ein gemeinsames kirchliches Stück gesungen.

Ihre Zeltlagerarbeit präsentierte die Gruppe um Johannes Eyl. Diese Touren zu einem Lagerplatz in der Eifel werden bereits seit 40 Jahren für Jugendliche angeboten. Teilnehmen können Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahre. Regelmäßig nehmen zwischen 70 und 80 Personen teil. Die Verpflegung wird selbst organisiert, das Zeltlager dauert zwei Wochen. Dort gibt es Geländespiele, Lagerfeuer, jedes Mal zwei große Ausflüge - in einen Zoo und einen Vergnügungspark - und Wanderungen. Wer die Altersgrenze erreicht hat, wechselt meist in die Rolle als Betreuer.

Wolfgang Bayer aus Großmaischeid und Conrad Miesen übernehmen in der Pfarreiengemeinschaft die Funktion der Hauskommunion und der Wortgottesdienste. Conrad Miesen aus Anhausen ist Küster in Klein- und Großmaischeid und leitet seit zwei Jahren auch selbstständig Wortgottesfeiern, um Diakon Norbert Hendricks zu entlasten. Einen Pfarrer gibt es bereits seit mehreren Jahren nicht mehr in Großmaischeid. Ebenfalls Wortgottesdienste abhalten darf Karin Hörter-Schmidt aus Stebach. Gemeinsam mit Conrad Miesen hat sie einen Kurs besucht, der die beiden für diese Arbeit berechtigt. Bei den Hauskommunionen besuchen Wolfgang Bayer und Karin Hörter-Schmidt einmal im Monat Menschen zu Hause, denen wegen Krankheit oder aus anderen Gründen der Besuch von Gottesdiensten in der Kirche nicht mehr möglich ist. Sie bringen ihnen die heilige Kommunion und halten dort kleine Wortgottesdienste ab. Dabei ergeben sich meist auch intensive Gespräche über wichtige persönliche Themen dieser Menschen. Wolfgang Bayer: „Wir wollen den kranken und gebrechlichen Menschen auch das Gemeinschaftsgefühl vermitteln und ihnen zeigen, dass sie nicht vergessen sind und noch dazu gehören.“ Zurzeit betreuen die beiden auf diese Weise 35 Personen im Kirchspiel, zu dem Isenburg, Klein- und Großmaischeid, Stebach und Kausen und das Kirchspiel Anhausen gehören. Beim Pfarreienfest stellten sie ihre Arbeit vor und bemühten sich, den Menschen Berührungsängste vor der Hauskommunion zu nehmen, die früher noch etwas negativ „Krankenkommunion“ genannt wurde.

Über die Grenzen der Pfarreiengemeinschaft bekannt ist die wunderschöne Weihnachtskrippe der Kirche in Kleinmaischeid, die von Raimund Duyster beim Fest gezeigt wurde. 1977 begann die Geschichte dieses aufwändigen Weihnachtsbauwerks. Heute besteht das Team der „Baumeister“ aus sechs Personen. Neben Raimund Duyster sind das: Johannes Eyl, Patrick und Rolf Böhm, Heiko Schumann und Phil Hedderich. Der Jüngste, der sich jetzt gemeldet hat und zu dem Krippenteam dazustoßen will, ist 14 Jahre alt. Raimund Duyster ist seit 20 Jahren dabei. Johannes Eyl hat die Arbeit von seinem Vater übernommen, der wiederum damals dabei war, als die Krippenfiguren vom damaligen Pastor Scholl angeschafft wurden. Durch Spenden von Kleinmaischeider Bürgern wurde die Szenerie immer weiter ausgebaut um verschiedene Tiere, Figuren und Kulissen. Mittlerweile ziert sogar ein echter Wasserlauf die Kleinmaischeider Krippenlandschaft. Gut zwei Tage Zeit nimmt die Aufbauarbeit in Anspruch. Im Verlauf der Weihnachtszeit wird die Anordnung der Figuren immer wieder mal verändert. Sogar eigene Weihnachtspostkarten mit der Krippe als Motiv wurden schon gedruckt.

Bärbel Eyl betreute beim Pfarreienfest den Infostand der Katholischen Frauen Deutschlands, KFD, Ortsgruppe Kleinmaischeid. Sie sagt: „Wir haben 49 Mitglieder. Hier machen wir Reklame für unseren Verein. Wir machen einige Veranstaltungen. Zum Beispiel hatten wir eine eigene Karnevalsveranstaltung, eine Prunksitzung am 5. Februar. Im August machen wir einen Ausflug, an dem alle Frauen der Pfarreien teilnehmen können. Wir machen auch eine sogenannte Frühschicht. Da gehen wir ganz früh in die Kirchen und anschließend zum Frühstück im Pfarrheim.“ Den Besuchern des Festes zeigten die KFD-Frauen auch, was sie sonst noch gemeinsam machen, nämlich tanzen. „Tanzen verbindet“ ist der Slogan des regelmäßigen Treffens, bei dem zu moderner Musik gymnastisch das Tanzbein geschwungen wird. Das Training findet mit einer ausgebildeten Tanzpädagogin jeden Mittwoch von 19 bis 20 Uhr im Pfarrheim statt.

Diakon Norbert Hendricks ist mit dem Verlauf des Pfarreienfestes sehr zufrieden. Es ist das erste Mal, dass ein gemeinschaftliches Fest dieser Größenordnung gefeiert wird. Mit ihm hat sich die Vorsitzende des Pfarreienrats Dorothee Sudhoff-Mohr aus Isenburg um die Ausrichtung des Festes gekümmert. Nobert Hendricks sagt: „Begonnen haben wir heute Morgen mit einem Kirchenkabarett von Ulrike Böhmer aus dem Bistum Paderborn. Das war sehr lustig. Der Tag heute ist die Präsentation aller Gruppen und Menschen, die sich in unserer Pfarreiengemeinschaft engagieren. Das ist Gemeinde, so lebt Gemeinde und nur so funktioniert Gemeinde. Das ist die Zukunft der Kirche. Da wo keine Menschen mehr sind, die ihren Glauben bezeugen, da ist auch keine Kirche mehr. Heute Abend beenden wir die Veranstaltung mit einem Abendlob und einem Resümee des Tages und Antworten auf die Frage, was Gemeinde heute ist. Dabei geht es natürlich auch um die neuen Großpfarreien. Wichtig ist mir immer wieder zu betonen, dass Kirche nur von den Menschen vor Ort und ihrer Beteiligung lebt. In unserer Pfarreiengemeinschaft sprechen wir aktuell von 3.800 Katholiken. Die neue Großpfarrei XXL mit Sitz in Neuwied umfasst die Größe des jetzigen Dekanates Rhein-Wied von Dierdorf über Altenkirchen, Waldbreitbach, Vettelschoß, Linz, die Rheinschiene bis Engers und von dort wieder hier hoch bis zu uns. Das ist eine reine Verwaltungsgeschichte. Die Seelsorge vor Ort wird natürlich weitergehen. Bis dahin wird es aber noch eine Reihe von Veranstaltungen und Gesprächen geben. Die Umsetzung ist geplant für 2020.“

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